Polizei Köln - Informationen zur Polizeigeschichte
Abb. Um 1960. Altes Polizeipräsidium am Waidmarkt (Quelle: Sammlung Frank Kawelovski)
Liebe Besucherinnen und
Besucher,
auf dieser Seite werden –
soweit greifbar – nach und nach Informationen zur Geschichte der Polizei in Köln eingestellt. Während all die Ereignisse, die die gesamte nordrhein-westfälische Polizei betreffen, auf meinen
Unterseiten „Chronik Polizei NRW“ nachgelesen werden können, beschränke ich mich auf dieser Seite auf Informationen, die ausschließlich diese Polizeibehörde hier betreffen. Ich danke
meinen Berufskolleg(inn)en Yasemin Kaya und Michael Zech sowie Herrn Peter Landesberg für die Unterstützung, die sie mir mit Informationen und Material für diese Unterseite geleistet
haben.
Der Aufbau und die
ständige Fortschreibung dieser Homepage sind mit einem hohen finanziellen und zeitlichen Aufwand verbunden. Daher freue ich mich über jegliche Form kostenloser Unterstützung durch (analoge
oder digitale) Fotografien, Dokumente, Zeitungsartikel, Zeitzeugenberichte, Hinweise auf relevante Ereignisse, Orte, Personen usw., die mir zur Verfügung gestellt werden und mit denen ich
ggf. Kosten und Suchaufwand sparen kann. Im Gegenzug bin ich bemüht, für alle Interessierten kostenlos Informationen zur Polizeigeschichte zur Verfügung zu stellen. Wer mich unterstützen
kann, dessen Hilfe wird dankbar angenommen. Meine Kontaktdaten finden Sie im Impressum.
1846
Der Kölner Schatullendiebstahl von 1846
Der Beitrag aus der "Berliner Polizei- und Criminal-Zeitung" von September 1846 beschreibt einen Diebstahl, der sich in Köln in der "besseren Gesellschaft" ereignet hat. Die Schilderung des "Verbrechens" und der damit zusammenhängenden Ermittlungen haben aufgrund ihres zeitgenössischen Sprachgebrauchs aus heutiger Sicht durchaus etwas Amüsantes.
Abb. Der Kölner Schutzmann Karl Morlat um 1895. "Schutzmann" war, anders als vielfach angenommen, ursprünglich keine allgemeine Bezeichnung für Polizeibeamte,
sondern ein Dienstgrad (Quelle: Sammlung Frank Kawelovski)
1908
Abb. Bericht über einen Schusswaffengebrauch gegen einen Kölner Kriminalkommissar (Quelle: Die Polizei, Heft 1, April 1908)
Abb. Stellenangebot der Kölner Polizei aus dem Jahr 1908 (Quelle: Die Polizei, Heft 6, Juni 1908)
Abb. Zeitschriftenartikel zu einem folgenschweren Widerstand gegen Polizeibeamte 1908 (Quelle: Die Polizei, Heft 9, Juli 1908, S. 176)
Abb. Frühe 20er Jahre. Beamtinnen der Kölner Wohlfahrtspolizei. Die Frauen waren in ihrer Aufgabenstellung stark eingeschränkt und hatten sich in erster Linie um
gefährdete Minderjährige und Prostituierte zu kümmern. Eine Beteiligung an allgemeinen polizeilichen Aufgaben war nicht vorgesehen (Quelle: Sammlung Frank Kawelovski)
1918
Abb. Der Kölner Polizeipräsident Karl von Wegmann, der sein Amt von 1896 bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs inne hatte (Sammlung: Frank Kawelovski)
1926
Abb. Das Polizeipräsidium Köln im Jahr 1926. Das Gebäude war 1907 seiner Bestimmung übergeben worden. An dem Gebäude, das "auf dem Grundstück des alten
Weibergefängnisses" an der Krebsgasse/Ecke Schildergasse errichtet worden war, war von April 1904 bis Juli 1907 gebaut worden (Quelle: Sammlung Frank Kawelovski)
1928
Abb. Eingang der Polizeikaserne (Zugweg-Kaserne) in Köln im Jahr 1928 (Quelle: Sammlung Kawelovski)
Abb. Personengruppe an einem Mannschaftswagen in der Kölner Zugweg-Kaserne im Jahr 1928 (Quelle: Sammlung Kawelovski)
Raubmörderjagd in Köln 1928
Ein Artikel aus der Zeitschrift Polizei-Praxis (Heft 2/52) beschreibt die Verfolgung und Festnahme des Brüder Heidger in Köln im Jahr 1928, bei der auch ein Polizeibeamter ums Leben kommt. Die beiden Männer hatten im Ruhrgebiet als Raubmörder Aufsehen erregt.
Abb. Um 1930. Das Kölner Polizeimusikkorps an der Bezirkswache Mitte (Quelle: Sammlung Frank Kawelovski)
1945
März/April: Josef Haurand wird Kommandeur der Schutzpolizei in Köln. Der 44-jährige Haurand ist
1920 in die Polizei eingetreten und 1933 aus politischen Gründen aus der Polizei entlassen worden. Im Dezember 1945 wechselt Haurand als Chef der Polizei nach Düsseldorf.
Die Polizei wird in eine zivile Einrichtung umgewandelt. Jeder Stadtkreis mit
mehr als 100.000 Einwohnern (SK-Polizei) und jeder Regierungsbezirk (RB-Polizei) erhält im Rahmen der Dezentralisierung eine eigene Polizei:
Örtliche Polizeibehörden werden die Oberbürgermeister und die Regierungspräsidenten. In ländlichen Gebieten ist ein Polizeibeamter für 1.000 Einwohner, in Städten ein Beamter für 500 – 600
Einwohner vorzusehen, in Düsseldorf und Köln ein Beamter für 350 – 400 Einwohner. Alle Polizeibehörden haben eine Kriminalpolizeiabteilung (CID) einzurichten.
Wasserschutzpolizei: von fünf Gruppen der Wasserschutzpolizei in der britischen Besatzungszone werden je eine in Köln und
eine in Recklinghausen eingerichtet. Die Beamten der Wasserschutzpolizei tragen blaue Uniformen.
Abb. Ein Boot der Wasserschutzpolizei auf dem Rhein in Köln um 1945. Das Boot stammte noch aus dem Bestand der Rheinpolizei, die 1920 als Vorläufer der
Wasserschutzpolizei gegründet worden war (Quelle: Jochen Kleinstabel/Jörg Schlütter)
1946
Abb. Im Laufe des Jahres 1946. Neue Polizisten treten in Köln ihren Dienst an. Die Männer werden von den Public Safety Officern der britischen Besatzungsmacht
inspiziert (Quelle: Winfried Pünder)
1948
Abb. 1948. Vermisstenanzeige zu einem Kölner Polizeibeamten, der 1944 im Kriegsgebiet in Griechenland verschwunden war. Die Zeitungen waren damals voll von Annoncen
verzweifelter Angehöriger, die nach ihren Liebsten suchten, deren Spur sich im Krieg verloren hatte (Quelle: Polizei-Rundschau, Februar 1948)
1948
Metalldiebstähleentwickeln sich zu einem
zunehmenden Problem und einem größeren Arbeitsfeld für die Polizei. Überall werden Abflussrohre, Heizungsanlagen, Eisenträger und anderes gestohlen und auf Leiterwagen abtransportiert. Die
Diebe erzielen bei so genannten Althändlern ca. 0,70 Mark je kg Blei, 1,20 Mark pro kg Kupfer und bis zu 1,40 Mark für Bronze. In Köln wird durch Beamte der uniformierten, der Kriminalpolizei
und der Telegraphenämter am 24. November eine große Razzia gegen Althändler durchgeführt. Dabei wird alleine bei 14 Händlern Material gefunden, das als Eigentum der Post identifiziert werden
kann. Die Trödlerbücher der Händler sind nicht ordnungsgemäß geführt, alle Händler werden dem Haftrichter vorgeführt. Gegen hunderte von Händlern und Metalldieben werden Strafanzeigen
gefertigt (der nachfolgende Artikel aus der Zeitschrift "Die Polizei" befasst sich 1949 mit dem Problem.
Hochkonjunktur bei Metalldiebstählen in Köln 1948
Der Artikel der Zeitschrift "Die Polizei" aus Februar 1949 setzt sich mit dem Massenphänomen "Metalldiebstahl" in Köln und dessen Bekämpfung durch die Polizei auseinander.
Diebstähle durch „Autospringer“ machen der Polizei zunehmend Arbeit, da sich die Fälle dieser
Deliktsart häufen. Bei der Tatbegehung springen die Täter von einem fahrenden Kraftfahrzeug auf einen Lkw und werfen – vom Fahrer unbemerkt – Teile der Ladung auf die Straße, um sie
anschließend einzusammeln und zu verwerten. In Köln gelingt es im ersten Halbjahr 1949 mehrere Autospringerbanden dingfest zu machen, die in großem Stil Kleidung, Autoreifen, Stahlwaren und
Nahrungsmittel von Lastkraftwagen abgeworfen haben. Die Taten haben sich zumeist nachts ereignet. Die Kölner Polizei konnte die Täter durch den Einsatz von Streifenwagen mit neutralem
Fahrzeugkennzeichen überführen, die auf den betroffenen Landstraßen eingesetzt worden sind.
Abb. Urkunde Lebenszeitanstellung aus dem Jahr 1949 (Quelle: Peter Landsberg; Sammlung Kawelovski)
1951
17. Februar: Der erste Neubau eines Wasserschutzpolizeibootes nach dem Krieg läuft in Köln vom Stapel. Nachdem die Beamten des Wasserschutzpolizeiabschnittes „Rhein“ zuvor ganz überwiegend den zahlreichen Verbrechern auf dem Rhein mit einem
2 PS starken Kutter zuleibe rücken mussten, ist das neue, knapp 16 Meter lange Boot nun mit einem 175 PS-Motor ausgestattet und schafft stromaufwärts 20,5 und stromabwärts sogar 34
km/h.
1953
In den ersten zehn Monaten des Jahres stellt die Kölner Polizei an 38 Tatorten Diebesfallen auf,
mit denen im Wiederholungsfall Diebe überführt werden sollen. Die Diebesfallen sind mit Chemikalien präpariert, die sich unlöslich an den Fingern der Diebe anheften und so zu deren
Überführung führen. In 19 Fällen führt das Aufstellen der Diebesfallen zum Erfolg.
1956
Das neue Polizeipräsidium wird nach zweijähriger Bauzeit fertig gestellt und zum Jahresende
bezogen. Das Gebäude am Waidmarkt verfügt über 13 oberirdische Geschosse sowie zwei unterirdische, als Bunker ausgebaute Etagen und einen großen Seitenflügel.
1957
1. Oktober: Die Wasserschutzpolizei wird neu zugeschnitten. Die Abschnitte Köln und Duisburg werden zum Abschnitt „Rhein“ mit Sitz in Duisburg zusammengefasst. Die Abschnitte Recklinghausen und Münster werden zu einem
Abschnitt „Westdeutsche Kanäle“ zusammengefasst. Sitz dieses Abschnittes ist nun Münster.
1963
8./9. Juni: Auf dem Schlesiertreffen in den Messehallen ist auch ein Sondertreffen „Polizei“
vorgesehen, zu dem ehemalige schlesische Polizeibeamte sowie Schlesier, die nach 1945 in die Polizei eingestellt wurden, eingeladen sind.
17. November: Die Luftsportabteilung des Polizeisportvereins Köln stellt ihr siebtes in Eigenbau
hergestelltes Segelflug vor. Unter großer Anteilnahme der Kölner Segelflieger und des Polizeipräsidenten Hochstein wird das Flugzeug, das zuvor von einem Sachverständigen der Prüfstelle für
Luftfahrtgerät abgenommen wurde, mit dem Polizeibeamten Lothar Beckmann am Steuer in die Lüfte gezogen.
1965
„Rollkomando“ für Schlägereinsätze. Anfang
1965 wird mit der Streifenwagenbesatzung „Arnold 15“ in Köln ein Team von vier Beamten zusammengestellt, die gezielt zu Kneipenschlägereien und anderen riskanten Einsätzen geschickt werden.
Die mit Lederjacken bekleideten Beamten Udo Seeberger, Georg Prokop, Hans Burghard und Paul Marks sind allesamt Leistungssportler (Boxen, Judo, Handball) und zum Teil auch
Pistolenscharfschützen. Bei Einsätzen fahren zur Verfolgung von Straftätern die beiden jüngsten Beamten des „Rollkommandos“ zum Teil auf den Kotflügeln mit, um im richtigen Augenblick den
Flüchtigen hintersprinten zu können. Originalzitat der Zeitschrift „Die Streife“ aus dem Jahr 1965: „Der zweite Mann an Bord, Hans Burghard, sitzt hinterm Steuer. Wenn es sein muss, schlägt
er nicht nur zu, sondern kutschiert seinen Wagen auf zwei Rädern durch die Kurve, um einem Gangster an den Fersen zu bleiben“.
27. August: Polizeibeamter verletzt anderen Beamten durch Schuss tödlich. Bei der nächtlichen
Festnahme eines Autodiebes wird Kriminaloberkommissar Peter Baum durch den Schuss eines Kölner Kollegen lebensgefährlich verletzt. Der Beamte verstirbt schließlich Heiligabend nach mehreren
Gehirnoperationen und einer Gelbsucht an den Folgen seiner Verletzungen.
Februar: Große Fahndungsaktion in Köln. In einer großangelegten Aktion wird Ende Februar das
Deutsche Fahndungsbuch mit dem Karteibestand des Kölner Einwohnermeldeamtes abgeglichen. 50 Bedienstete des Einwohnermeldeamtes werten in Zusammenarbeit mit 30 Kölner Kriminalbeamten und
30 Beamten der Bereitschaftspolizei Linnich den Bestand beider Datenpools aus. Von den 50.000 bundesweit zur Fahndung ausgeschriebenen Personen waren danach 1173 beim Einwohnermeldeamt
Köln erfasst. 531 davon hatten Köln ohne Abmeldung verlassen, 182 waren mit Rückmeldung nach außerhalb verzogen, 96 ohne Rückmeldung und 359 waren noch in Köln wohnhaft. Fünf Personen
waren zwischenzeitlich verstorben. An die Überprüfung soll eine großangelegte Festnahmeaktion angeschlossen werden.
Fußballeuropameister der Polizei. Die
Fußballauswahl der Deutschen Polizei siegt bei den Europäischen Polizeimeisterschaften. Der Mannschaft des Fußballeuropameisters gehören auch mehrere Polizeibeamte aus Nordrhein-Westfalen
an, u. a. Polizeihauptwachtmeister Lüttgens von der Polizei Köln.
Abb. Polizeigewerkschafter verabschieden sich am Grab des tödlich verunglückten Kollegen Peter Baum (Quelle: Deutsche Polizei, Heft Dezember 1966)
1967
Abb. Der Besuch des persischen Schahs in Köln 1967 (Quelle: Michael Zech; Sammlung Frank Kawelovski)
Abb. Der persische Schah Mohammad Reza Pahlavi und seine Frau Soraya 1967 auf Staatsbesuch in Köln (Quelle: Michael Zech; Sammlung Frank Kawelovski)
1969
Neuer Leiter der Kriminalpolizei wird der 1945 in die Polizei eingetretene Werner Hamacher.
1971
In Köln übergibt Regierungspräsident Dr. Heidecke ein aus zwei Gebäuden bestehendes Männerwohnheim für ledige Polizeibeamte seiner Bestimmung. Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, dass sich viele junge Polizeibeamte nicht zuletzt wegen
der hohen Mieten aus Köln weg bewerben und damit die Behörde schwächen. Während auf dem freien Wohnungsmarkt in Köln kleine Wohnungen kaum für weniger als 200 Mark zu finden sind, beträgt die
Miete im Männerwohnheim für ein Einzelzimmer 95 DM und für ein Doppelzimmer 65 DM im Monat. Im Mietpreis sind sämtliche Nebenkosten sowie Bettwäsche enthalten.
2. August: Der neue Polizeipräsident, Ministerialrat im Innenministerium Jürgen Hosse, wird von Innenminister Weyer in sein Amt eingeführt. Der Ostpreuße Hosse löst seinen Vorgänger Theodor Hochstein ab.
Dezember: Nach einem Bankraub in Köln stellen sich Kriminaloberrat Hans Krauss und Kriminaldirektor
Werner Hamacher den Tätern als Geiseln zur Verfügung, um damit die Freilassung einer weiblichen Geisel zu erwirken. Sie müssen die Räuber
schließlich bis an die Saar fahren und kommen dort frei.
Abb. Cover der Zeitschrift "Die Streife" aus Dezember 1971. Auf dem Foto sind als "doppeltes Lottchen" die 22-jährigen Zwillingsbrüder und Kölner
Polizeihauptwachtmeister Bruno und Benno Reich abgebildet (Quelle: Sammlung Frank Kawelovski)
1972
9. Februar: Polizistenmord. Der 32-jährige Polizeiobermeister Hans-Dieter Lange wird in Köln von
einem flüchtenden Einbrecher erschossen. Er wird unter der Anteilnahme von 3.500 uniformierten Polizeibeamten und 2.000 Trauergästen in Zivil eine Woche später in Köln zu Grabe
getragen.
1973
Der Kölner Polizeioberkommissar Hans-Joachim Rugulies wird vom Ministerpräsidenten mit der
Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Rugulies hatte am 4. August 1971 unter Einsatz seines eigenen Lebens gemeinsam mit
dem Arbeiter Rudolf Vißing einer Familie beim Brand des Hauses Domstr. 16 das Leben gerettet. Durch den Brand waren die Eltern und ihre drei Kinder im Dachgeschoss des Hauses eingeschlossen.
Rugulies und Vißing gelangten über eine Dachluke eines benachbarten Hotels an das brennende Haus. Rugulies, der sich auf der Dachschräge des Gebäudes nur am Draht einer Antenne festhalten
konnte, brachte so nach und nach zunächst die Kinder und schließlich auch die Eltern in Sicherheit. Vißing nahm die Menschen, obwohl die Flammen schon in unmittelbarer Nähe aus dem Dach
schlugen, von Rugulies entgegen.
1974
1. Januar: Der 1921 in Köln geborene Hans Krauß wird neuer Leiter der Kölner Schutzpolizei. Krauß
ist unmittelbar nach dem Krieg 1945 in die Schutzpolizei eingetreten. 1967 wurde er Polizeirat, 1970 Polizeioberrat und 1973
Schutzpolizeidirektor und nur ein Jahr später Leitender Schutzpolizeidirektor. Beim PP Köln war er 1967 bis 1973 Schutzbereichsleiter, dann Sachgebietsleiter.
10. Februar: Auf das Gebäude des Bundesverbandes der Industrie in Köln wird ein Sprengstoffanschlag verübt. Die Tat wird der Baader-Meinhof-Bande zugerechnet.
In NRW werden die ersten Spezialeinheiten aufgestellt. In Dortmund, Düsseldorf und Köln werden
Spezialeinsatzkommandos (SEK) und Mobile Einsatzkommandos (MEK) geschaffen, in Bielefeld lediglich ein MEK. Vorangetrieben wurde dies durch den Überfall palästinensischer Terroristen auf
israelische Sportler im Olympiadorf in München zwei Jahre zuvor. Bei dem Attentat waren fast die gesamte israelische Olympia-Mannschaft sowie ein deutscher Polizeibeamter getötet
worden.
Leitender Kriminaldirektor Werner Hamacher scheidet als Leiter der Kölner Kriminalpolizei aus.
Er übernimmt in Düsseldorf die Leitung des Landeskriminalamtes.
Das Land beschafft für zunächst sechs Kreispolizeibehörden Fernsehaufnahme- und
Übertragungswagen. Die mit Aufnahme- und Aufzeichnungsgeräten ausgestatteten Fahrzeuge, die nach Bielefeld, Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Essen und Köln ausgeliefert werden, können über eine Kamera, die auf einem drehbaren Mast montiert ist, und einen Bildsender Filmaufnahmen an
Empfangseinrichtungen in den jeweiligen Polizeipräsidien übertragen. Kostenpunkt für jedes Fahrzeug: 100.000,- DM. Die Fahrzeuge sollen mit ihren Filmaufnahmen den Einsatzleitungen
Lagebeurteilungen ermöglichen und Dokumentarmaterial produzieren. Auch die beiden Hubschrauberstaffeln werden mit je einer Fernsehaufnahme- und Übertragungsanlage ausgestattet.
1975
9. Mai: In Köln wird der 22jährige Polizeihauptwachtmeister Walter Pauli bei einer
Verkehrskontrolle erschossen. Zu dem Vorfall kommt es, als die Besatzungen von zwei Funkstreifenwagen und einem Diensthundeführerwagen an einem
mit drei Männern besetzten Pkw NSU Prinz eintreffen, der mehreren Bürgern verdächtigt vorgekommen war. Walter Pauli und sein Streifenkollege treffen als viertes Fahrzeug an dem Ort ein, an
dem bereits die Kontrolle der Insassen begonnen hat. Als Pauli sich dem Wagen nähert, springt der Beifahrer des NSU aus dem Wagen und schießt ihm aus nächster Nähe in die Brust. Pauli kann
das Feuer noch erwidern. Es kommt nun zu einem Schusswechsel bei dem noch ein weiterer 21-jähriger Polizeibeamter durch einen Bauchschuss verletzt wird. Durch Schüsse verletzt werden auch der
Fahrer und der Beifahrer des NSU. Letzterer stirbt – genauso wie Walter Pauli – an den Schussverletzungen. Der ebenfalls bewaffnete Fahrer des Pkw, der seinerseits noch auf die Beamten feuern
wollte, kann durch den Biss eines Diensthundes davon abgehalten werden. Später stellt sich heraus, dass es sich bei den drei verdächtigen Männern um Täter aus dem Umfeld der RAF gehandelt
hat. Der von der Polizei erschossene ist der Anarchist Werner Sauer.
Die Personalstärke für die Polizei Köln beträgt im Jahr 1975 insgesamt 2.225 Polizeivollzugsbeamte,
nämlich 1.811 Beamte der Schutz- und 414 Beamte der Kriminalpolizei.
12. November: Bei einem von Linksterroristen verübten Sprengstoffanschlag im Hauptbahnhof werden 35
Schließfächer zerstört.
Kölnverfügt 1975 über eine Polizeidichte von 1:457 (ein Polizeibeamter auf 457 Bürger)
Die Polizeidichte ist in Nordrhein-Westfalen sehr ungleich verteilt. Während der PP Düsseldorf das günstigste Verhältnis von 1:377 hat, sieht es
in der Oberkreisdirektion Neuss besonders schlecht aus. Hier beträgt das Verhältnis 1:1072.
1976
Die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung nimmt ihre Arbeit auf. An die Stelle einer
verwaltungsinternen Ausbildung tritt nun ein akademisches Studium für die Kommissarbewerber. Die Fachhochschule startet mit 254 unmittelbar
eingestellten Kriminalkommissarbewerbern. Die Ausbildung der Beamten der Schutzpolizei an der FHS startet erst im Folgejahr. Die uniformierten Beamten werden im laufenden Ausbildungsjahr noch
nach bisherigem Recht bis zur II. Fachprüfung ausgebildet. Neben den Polizeibeamten studieren an der Fachhochschule auch Beamte der Staatlichen und der Kommunalverwaltung sowie eine kleinere
Zahl von Beamten der Sozialversicherungsträger. Standorte, an denen Polizeibeamte in einem dreijährigen Studium ausgebildet werden, sind Köln,
Wuppertal, Dortmund und Bielefeld.
4. April: In der Essener Grugahalle ziehen die Polizeimusikkorps aus Dortmund, Köln und Essen sowie
das Luftwaffenmusikkorps III aus Münster unter der Gesamtleitung von Polizeihauptkommissar Günter Eggert 7452 Zuschauer in den Bann. Die Nachfrage nach Eintrittskarten ist so groß, dass viele
Musikfreunde abgewiesen werden müssen.
In einer Großkontrolle von sechs Kreispolizeibehörden (Gelsenkirchen, Köln, Neuß, Gütersloh,
Mettmann und Olpe) wird festgestellt, dass immerhin 56 % der Autofahrer der seit Jahresbeginn geltenden Anschnallpflicht gefolgt sind. Nach den
Gründen für ihr Nichtanschnallen befragt erklärten 29 % der Fahrer ohne Gurt, dass sie das Anschnallen vergessen hätten, 23 %, dass es lästig sei, 21 %, dass sie der Gurt beenge. 8 % hielten
die Vorschrift für unzweckmäßig, 5 % wollten sie gar nicht gekannt haben und 14 % nannten sonstige Gründe für das Nichtanlegen des Gurtes.
September: Mit Ablauf des Monats geht der Ausbildungsleiter der Polizeireiterstaffeln des Landes
NRW, Hans-Herbert Fischer in Köln in den Ruhestand. Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass sich die Zahl der Pferde bei den 12 Polizeireiterstaffeln in seiner Amtszeit von 172 auf 240
Pferde erhöht hat.
1977
Die Polizei erhält eine neue Uniform. Zunächst werden ab Juli 1977 die Uniformen mit beigebrauner
Hose und grüner Uniformjacke in Düsseldorf, zwei Monate später auch in Köln eingeführt. Das neue Outfit soll bis Ende 1978 in allen Kreispolizeibehörden eingeführt werden.
Der Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer wird von Angehörigen der RAF entführt und später
ermordet. Bei seiner Entführung in Köln werden drei Polizeibeamte seines Begleitkommandos erschossen.
1979
Günther Zopf wird neuer Leiter der Verkehrsüberwachungsbereitschaft beim Regierungspräsidenten in
Köln. Zopf ist 1925 in Kleingera/Vogtland geboren und nach seiner Übernahme in den höheren Dienst Schutzbreichsleiter in Köln und Duisburg, Leiter S I beim PP Köln und Leiter der
Schutzpolizei in Neuss gewesen.
12. September: Auf dem Köln-Bonner Flughafen endet die Entführung einer Lufthansa-Maschine, in der der Täter 119 Passagiere und die Crew in seine Gewalt gebracht hatte. Der Täter hatte nach Verhandlungen
zunächst alle Passagiere und einen Teil der Besatzung, schließlich auch die restlichen Besatzungsmitglieder freigelassen und sich dann der Polizei ergeben.
1980
8. Januar: Pfarrer Hermann-Josef Linke wird zum Leitenden Polizeiseelsorger des Erzbistums Köln ernannt. Er wird Nachfolger von Prälat Creder. Linke, der u. a. in Pfarreien in Siegburg und Köln gearbeitet hatte, kam bereits 1977 als
Seelsorger zur Polizei. Die Amtseinführung Linkes erfolgt vor rund 700 Gästen durch den Limburger Weihbischof Pieschl in den Räumen der BPA III in Wuppertal.
1. Oktober: Alternativkraftstoff in Streifenwagen. Zehn Streifenwagen – fünf in Essen und fünf in
Köln – werden nun mit einem Methanol-Benzin-Gemisch gefahren. Die neue Technologie wird im Rahmen eines Forschungsprogramms der Technischen Universität Berlin und des VW-Werks Wolfsburg zur
Erkundung von Alternativkraftstoffen eingesetzt.
Für den Objektschutzdienst werden gepanzerte Streifenwagen erprobt. Es handelt sich um
Mercedes-Geländewagen des Typs DB 280 GE. Der Aufbau besteht aus Panzerstahl und Sicherheitspanzerglas. Motor, Antrieb und Kraftstofftank sind besonders geschützt. Mit den 156-PS-Motoren wird
eine Spitzengeschwindigkeit von 155 km/h erzielt. Die Fahrzeuge sind deutlich wendiger als ein ausländisches Modell, von dem aufgrund mangelnder Praxistauglichkeit nur ein Exemplar
angeschafft worden war. Von dem Mercedes-Panzerwagen sollen zunächst fünf Stück angeschafft werden, die in Köln, Bonn und Düsseldorf Streife fahren sollen.
Die Kölner Polizei lässt aufgrund eines hohen Aufkommens unterschiedlicher Straftaten uniformierte
Beamte in den Straßenbahnen der Stadt Streife fahren. Papiere und Gepäck von Fahrgästen werden kontrolliert, um Sittentäter, Räuber, Schläger und Diebe zu überführen.
Polizeihauptkommissar Gerd Nottelmann, Verkehrsüberwachungsbereitschaft Köln, wird Deutscher Polizeimeister im Schwimmen in den Disziplinen 4 x 100 m Brust, OK, und 4 x 50 m Lagen, AK 1.
Abb. Streifenfahrt am Hauptbahnhof. Um 1980 (Quelle: Sammlung Frank Kawelovski)
1981
1. Mai: Schutzpolizeidirektor Heinz Stork wird zum neuen Leiter der Kölner Schutzpolizei ernannt.
Der 1932 in Osnabrück geborene Stork ist 1952 in die Polizei eingetreten. Mit seinen Ernennungen zum Polizeirat 1971, zum Polizeioberrat 1974 und zum Schutzpolizeidirektor 1975 wurde er
zunächst Schutzbereichsleiter bei den Polizeipräsidenten in Düsseldorf und Wuppertal. 1974 wechselte er als Fachbereichsleiter zur Höheren Landespolizeischule „Carl Severing“ in Münster und
nachfolgend als Hilfsreferent für Einsatz und Verwendung der Schutzpolizei ins Innenministerium. Stork tritt die Nachfolge des Leitenden Schutzpolizeidirektors Hans Krauß an, der die Kölner
Schutzpolizei seit Anfang 1974 geleitet hatte.
18. Dezember: Die 8jährige Schülerin Nina von Gallwitz wird in Kölnentführt. Auf Wunsch der Eltern verzichtet die Polizei zunächst auf eine öffentliche Fahndung, um die
Verhandlungen der Eltern mit den Entführern, die ein hohes Lösegeld fordern, nicht zu gefährden. Nach einer Zahlung eines Lösegeldes von 1,5 Millionen Mark wird das Kind, an dessen Überleben
zu diesem Zeitpunkt kaum noch jemand geglaubt hatte, am 15. Mai 1982 auf den Autobahnrastplatz Ohligserheide in Solingen an der Autobahn 3 von den Entführern freigelassen.
Die Polizeidichte in Köln liegt 1981 bei 1:380 (1 Polizeibeamter kommt auf 380 Einwohner). Zum
Vergleich: Die Polizeidichte beim PP Bonn hat mit 1:320 den günstigsten, die Polizeidichte beim OKD Gummersbach mit 1:752 den ungünstigsten Wert. Die für NRW durchschnittlich angestrebte
Polizeidichte von 1:400 ist weitgehend erreicht.
1984
15. März: Geiselnahme in Köln: Ein angeblicher krebskranker Mann nimmt in der Bank für
Gemeinwirtschaft in der Kölner Innenstadt mehrere Menschen als Geiseln. Zwei Bankangestellte können sich im Tresorraum verbarrikadieren, mehrere Kinden gelingt zu Beginn des Überfalls die
Flucht. Der Geiselnehmer verlangt 200.000 DM und freies Geleit. Der 35-jährige hochverschuldete, aber nicht krebskranke Mann kann am folgenden Tag von der Polizei überwältigt werden, als er
gerade versucht, in einen bereitgestellten Fluchtwagen einzusteigen.
1. Juli: Tödlicher Schuss aus Polizeipistole. In Köln flüchtet der 39-jährige Klaus-Peter W. vor
einer Verkehrskontrolle der Polizei. Als er schließlich angehalten werden kann, löst sich beim Öffnen der Fahrzeugtür aus der Pistole eines Beamten ein Schuss. Der 39-jährige verstirbt an den
Verletzungen. Der Polizeibeamte wird später zu einer Geldstrafe verurteilt.
In Köln-Chorweiler ist das neue, landeseigene Dienstgebäude des Schutzbereichs VI fertig gestellt
worden. Bisher hatten die 110 Beamten des Schutzbereichs in einer Holzbaracke in Heimersdorf Dienst verrichtet. Das 8,1 Millionen teure neue Gebäude steht nun sowohl den Beamten der
Schutzpolizei wie auch der Kriminalpolizei zur Verfügung.
Abb. Ausschreitungen zwischen der Polizei und Demonstranten, die gegen eine Veranstaltung der Partei "Die Republikaner" im "Mauenheimer Hof" an der Merheimer Straße
in Köln-Nippes demonstrieren. Um 1984 (Quelle: Michael Zech; Sammlung Frank Kawelovski)
1985
Leitender Kriminaldirektor Armin Mätzler wird neuer Leiter der Kölner Kriminalpolizei. Er hatte
zuvor in Düsseldorf die Kriminalgruppe I geleitet. In die Polizei eingetreten ist er 1952.
30. September: Der Leiter der Verkehrsüberwachungsbereitschaft beim Regierungspräsidenten in Köln,
Polizeidirektor Günther Zopf geht mit Ablauf des Monats September in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird dort Polizeoberrat Herbert Moll, der 1957 in die Polizei eingetreten und nach seinem
Aufstieg in den höheren Dienst Schutzbereichsleiter beim PP Köln und Dezernent beim Regierungspräsidenten geworden ist.
1986
Vier Menschen sterben bei einem Frontalunfall, den ein Geisterfahrer am frühen Neujahrsmorgen auf dem westlichen Kölner
Autobahnring verursacht. Zwei weitere Personen werden schwer verletzt. Der 26-jährige Unfallverursacher war offensichtlich am Autobahnrastplatz „Ville“ auf die falsche Fahrbahn geraten. Nach
elf Kilometern Fahrt kam es zu einem Zusammenstoß mit einem vollbesetzten Pkw, in dem drei Männer zwiswchen 25 und 30 Jahren starben. Auch der Geisterfahrer kam ums Leben.
1987
4. Februar: Mehr als 140 Fahrzeuge rasen bei Unfällen auf der A4 zwischen Köln und Düren im
dichten Nebel ineinander. Drei Menschen sterben, 33 weitere werden verletzt. Die Polizei stellt fest, dass bei Sichtweiten von nur 30 Metern die
Fahrzeugführer teilweise mit 80 bis 90 km/h durch den Nebel gerast sind. Innenminister Schnoor denkt darüber nach, rücksichtslose Raser zukünftig so lange auf Parkplätzen festzuhalten bis der
Nebel sich verzogen hat.
1988
Der Inspekteur der nordrhein-westfälischen Polizei, Manfred Quentin, verstirbt nach kurzer Krankheit im Alter von 51 Jahren. Sein Nachfolger wird der bisherige Leiter der Kölner Schutzpolizei Heinz Stork.
1989
Nach zweieinhalbjähriger Bauzeit ist das neue Dienstgebäude in Köln-Raderthal fertiggestellt
worden. Die Baumaßnahme in der Liegenschaft Bonner Str. / Sinziger Str. / Gaedestraße ist mit einem Aufwand von 176. Millionen DM verwirklicht worden und bietet nundem Schutzbereich II und
dem Regionalkommissariat Süd Platz. Annähernd 400 Polizeibedienstete verrichten nun hier ihre Arbeit.
1989: Einrichtung der „Zentralen Aus- und Fortbildungsstelle für SEK (ZAF SEK)“ in Köln.
1990
Armin Mätzler scheidet als Leiter der Kölner Kriminalpolizei aus und geht in den Ruhestand. Seine
zahlreichen Veröffentlichungen, u. a. zum Thema „Tötungsdelikte“ haben ihn weit über die Grenzen Kölns hinaus bekannt gemacht. Neuer Chef der Kölner Kripo wird Enno Brillo. Der gelernte Industriekaufmann war 1967 in die Polizei eingetreten und hatte zuletzt Führungsfunktionen bei der Bezirksregierung in Düsseldorf und beim Landeskriminalamt inne gehabt.
11. April: Im Dienst getötet. Polizeihauptmeister Wilfried Zander, Autobahnpolizei Köln, wird im Rahmen einer Fahndung nach einem flüchtigen Strafgefangenen von diesem erschossen.
25. April: Die Polizei Köln muss zu einem spektakulären Fall ausrücken. Auf einer
Wahlkampfveranstaltung in Köln-Mülheim hat eine an Schizophrenie leidende Frau aus Bad Neuenahr dem saarländischen Ministerpräsidenten und Kanzlerkandidaten Oskar Lafontaine mit einem Messer mehrfach in den Hals gestochen und ihn dabei lebensgefährlich verletzt.
Lafontaine überlebt die Messerattacke.
Abb. Kurden-Demonstration in der Nähe des Doms. Frühe 90er Jahre (Quelle: Michael Zech; Sammlung Frank Kawelovski)
1994
Seit Juni 1994 werden in Köln Mountainbike-Streifen eingesetzt.
Enno Brilloscheidet als Leiter der Kölner Kriminalpolizei aus. Er hatte dieses Amt seit 1990 inne gehabt.
Die Polizei richtet in einem Ladenlokal an der Anschrift Hohe Pforte 9 eine „Ständige Ausstellung
Drogenprävention“ ein. Das Kriminalkommissariat „Vorbeugung“ will hier dauerhaft zum Thema Drogen informieren, aber auch Nichtabhängigen Beratungen zum Thema bieten. Eine Beratung
Drogenabhängiger kommt wegen des Strafverfolgungszwanges der Polizei in dem Präventionsbüro allerdings nicht infrage.
1995
Dezember: Polizeimeister Andreas Sunder vom PP Köln erhält aus der Hand von Innenminister Kniola die Rettungsmedaille des Landes. Sunder war bei Dunkelheit in den Rhein gesprungen und hatte einem ertrinkenden Mann das Leben gerettet.
Beste Polizeisportler. Polizeisportlerin des
Jahres 1995 wird Polizeimeisterin Frauke Stephan vom PP Köln als Doppeleuropameisterin im Tennis. Polizeisportler des Jahres wird Polizeiobermeister Ingo Frantzki vom PP Düsseldorf. Er war
Mannschaftseuropameister im Triathlon geworden.
1996
Januar: Polizeipräsident Jürgen Roters stellt ein Beratungsteam für homosexuelle Polizeibeamtinnen und
–beamte auf. Zwei Beamte des Kriminalkommissariates „Vorbeugung“, die bereits umfangreiche Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Homosexuellenverbänden haben, stehen nun als
Ansprechpartner zur Verfügung.
16. Januar. Tödlicher Schusswaffengebrauch. Auf einem Bahnhof in Köln sticht ein türkischer Mann
mit einem Fleischermesser auf seine Frau ein. Ein Polizeibeamter schießt auf den Mann und verletzt ihn dabei tödlich.
1. April: Die Bereitschaftspolizei wird grundlegend verändert. Während bisher die Hundertschaften
unter dem Dach der Direktion der Bereitschaftspolizei zusammengefasst waren, werden sie nun an große Kreispolizeibehörden angebunden, die teils mit einer, teils mit zwei
Bereitschaftspolizeihundertschaften (BPH) ausgestattet werden. Insgesamt werden nachfolgend 18 Hundertschaften in Bochum, Wuppertal, Köln,
Dortmund, Bielefeld, Düsseldorf, Aachen, Gelsenkirchen, Duisburg, Bonn, Münster, Essen, Recklinghausen und Mönchengladbach stationiert. In Bochum, Wuppertal und Köln werden zudem je eine
Führungsgruppe und eine Technische Einsatzeinheit (TEE) eingerichtet.
10. Juni: Nach fünfstündiger Verhandlung erreicht die Kölner Polizei die freiwillige Aufgabe von zwei Flugzeugentführern. Die Entführung wollten die Hijacker als „Solidaritätsadresse“ an den seit 1981 in Italien inhaftierten Papst-Attentäter Ali Agca
verstanden wissen.
Polizeisportlerin des Jahres1996 wird
Polizeimeisterin Nicole Ramm vom PP Köln als vielfache Deutsche Polizeimeisterin in Schwimmen. Polizeisportler des Jahres wird Klaus Balkenhol als
Mannschaftsolympiasieger Dressurreiten.
1997
Die Kölner Polizei leistet starke Unterstützung für die 15
Tatort-Folgen, die in den nächsten drei Jahren in Köln gedreht werden sollen. Für die Krimis, in den Hauptrollen die Schauspieler Klaus J.
Behrendt und Dietmar Bär als Kriminalkommissare Max Ballauf und Freddy Schenk, werden ebenso Polizeibeamte auf
freiwilliger Basis als Komparsen wie auch Uniformen für die Schauspieler und Dienstfahrzeuge zur Verfügung gestellt. Die Hilfe soll budgetneutral erfolgen und dazu beitragen, dass die
Krimifälle möglichst wirklichkeitsgetreu dargestellt werden.
Im Polizeipräsidium Köln wird ein bundesweit bislang einmaliges kindgerechtes Anhörungszimmer eingerichtet, um sexuell missbrauchten Kindern belastende Mehrfachbefragungen bei der Polizei zu ersparen. Die Ausstattung
ist mit Spielzeug, Stofftieren und Bildern besonders Angst nehmend ausgestattet. Die Kinder können von anderen Prozessbeteiligten über einen venezianischen (einseitig durchsichtigen) Spiegel
beobachtet werden, ohne dass die Kinder dies bemerken und ohne das Dritte Einfluss auf die Kinder nehmen könnten. Nachfragen können unbemerkt über einen PC-Monitor übertragen werden.
Bei einer Razzia mit 400 Beamten werden u. a. in Köln und Düsseldorf Räume islamischer Gemeinden und Vereine durchgeführt. Mehreren Tatverdächtigen wird neben anderen Delikten auch Mord an Glaubensbrüdern vorgeworfen.
1998
1. Januar: Polizeimusikkorps soll es ab sofort nur noch in den Polizeipräsidien Dortmund,
Düsseldorf und Wuppertal geben. Die Musiker aus den Standorten Essen und Köln sollen auf die anderen Standorte verteilt, also versetzt, werden.
Langfristig sollen Musikkorps sogar nur noch in Dortmund und Düsseldorf bestehen bleiben.
2001
19. Januar: Bei einer Explosion in einem Kölner Lebensmittelgeschäft erleidet eine 19-jährige Frau
schwerste Brand- und Schnittverletzungen im Gesicht und am Oberkörper. Die junge Frau ist die Tochter des Ladeninhabers. Wenige Tage vor Weihnachten des Vorjahres hatte ein Mann als
scheinbarer Kunde unter einem Vorwand einen Korb mit Lebensmitteln in dem Geschäft stehen gelassen. Als die junge Frau drei Wochen später den Korb öffnet, kommt es zu der Explosion. Im Korb
hatten sich u. a. eine kleine Gasflasche und ein Sprengsatz befunden. Die Ermittlungen in dieser Sache führt die Kölner Ermittlungskommission „EK Probst“, die jedoch keinen Verdächtigen
ermitteln kann. Die Tat wird Jahre später der rechtsextremen Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) zugeordnet.
7. März: In Köln wird ein 25jähriger türkischer Staatsbürger erschossen, der zuvor an einer Ampel
mehrere Beamte einer Einsatzhundertschaft mit einer Gaspistole bedroht hatte. Vier Beamte steigen aus dem Dienstfahrzeug und treffen den Mann durch Schussabgaben tödlich.
22. Oktober: Der Neubau des Kölner Polizeipräsidiums am Walter-Pauli-Ring wird seiner Bestimmung
übergeben. Es löst die bisherige Zentrale der Kölner Polizei am Waidmarkt ab. Moderne Polizeitechnik und Ausstattung findet sich nun auf über 25.000 qm, zudem gibt es 443 Kfz-Stellplätze. Die
Straße am neuen Präsidium war im Zuge der Errichtung des Neubaus von Eisenbahnstraße in Walter-Pauli-Ring umbenannt werden. Walter Pauli war ein junger Kölner Polizeibeamter, der 1975 von
Terroristen ermordet worden war.
Abb. 2001. Lkw-Kontrolle in Köln (Quelle: Innenministerium NRW)
2002
11. Mai: Sechs Kölner Polizeibeamte stehen im Verdacht, einen 31jährigen festgenommenen Mann in ihrer Wache verprügelt zu haben. Der Mann war nachfolgend ins Koma gefallen und einige Tage später
verstorben. Gegen die sechs Beamten wird rund zwei Jahre später wegen gefährlicher Körperverletzung Anklage erhoben. Die Beamten werden
nachfolgend zu Freiheitsstrafen zwischen 6 und 12 Monaten auf Bewährung verurteilt.
Juli: Die Wasserschutzpolizei, Standort Köln, bekommt ein neues Rheinstreifenboot (WSP 6). Das 750.000 Euro teure Boot ist 17,5 m lang und mit zwei 500 PS-Motoren ausgestattet. Es ist 50 km/h schnell und verfügt
u. a. über Tageslichtradar, Explosionsschutz und PC-Ausstattung der neuesten Technik. Die Bootstaufe führt Anfang Juli Innenminister Dr. Behrens im Beisein zahlreicher Gäste durch.
2003
Juni: Der Leiter der Abteilung Gefahrenabwehr/Strafverfolgung, Leitender Polizeidirektor Winrich
Granitzka, geht in den Ruhestand. Der in Ostpreußen geborene und in Treis an der Mosel aufgewachsene Granitzka hatte eine ganze Reihe großer Einsätze, wie etwa die Bus-Geiselnahme in Köln
Deutz, die Geiselnahme in der Landeszentralbank in Aachen oder den so genannten Doppelgipfel in Köln 1999 mit fast 12.000 eingesetzten Beamten erfolgreich gemeistert.
7. Oktober: Dreifacher Mord. Eine Mordkommission befasst sich mit einem Fall, in dem der 45-jährige
Neonazi Thomas Adolf in einer Kölner Anwaltskanzlei einen Rechtsanwalt, dessen Ehefrau und die 26-jährige Tochter erschossen hat.
2004
Polizeisportler des Jahreswerden PKin
Yvonne Frank (PP Köln) und PK Gregor Simon (PP Bonn). Während Yvonne Frank mit der Damennationalmannschaft im Hallenhockey Weltmeisterin wurde, gelang es Gregor Simon bei den
Kanadier-Meisterschaften im tschechischen Karlsbad Europameister im Zweier-Kanadier zu werden. Frank und Simon werden dafür 2004 von Innenminister Behrens ausgezeichnet.
3. Februar: Bei einer Übung des SEK Köln wird ein 32jähriger Polizeioberkommissar erschossen. Er hatte zusammen mit zwei anderen SEK-Beamten in einem dunklen Gebäude einen Zugriff geübt. Dabei kam es durch
einen der beiden anderen Beamten zu einer Schussabgabe. Der Schütze wird noch 2004 zu acht Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Aufgrund des Vorfalls wird das betroffene SEK-Kommando
aufgelöst und sieben Beamte vom Dienst suspendiert.
April: Die Bereitschaftspolizei NRW beteiligt sich mit zehn Hundertschaften aus Wuppertal, Duisburg, Essen, Bochum und Köln am Schutz des Jüdischen Weltkongresses in Berlin. Die Unterstützung der Berliner Polizei dauert fast eine
Woche.
9. Juni: Attentat: Bei einem überwiegend von Türken bewohnten Stadtviertel in Köln werden bei einer
Explosion einer Nagelbombe werden 22 Personen zum Teil schwer verletzt. Die Tat wird sich Jahre später als Teil einer Tatserie einer
rechtsextremen Gruppe mit der Bezeichnung „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) herausstellen. Die ersten beiden am Tatort eintreffenden
Polizeibeamten, die gerade in der Nähe Dienst verrichtet hatten, schildern die Antreffsituation wie folgt: „Im Bereich Keupstr./Schanzenstr. Befand sich eine große Personengruppe (ca. 30
Personen), die die Beamten auf zahlreiche Verletzte hinwiesen, die sich im Bereich Keupstr. befinden sollten. Im Bereich Keupstr. 29 lagen mehrere Personen stark blutend auf dem Boden und
wurden von Passanten versorgt. Im gesamten Straßenbereich liefen blutende Personen umher, die offensichtlich unter Schockwirkung standen. Das Haus Nr. 29 war durch die Detonation am stärksten
beschädigt. Vor dem Haus befanden sich Rauchschwaden, die sehr intensiv nach Schwarzpulver rochen. Vor dem Haus lag ein stark beschädigtes silbernes Fahrrad. Kraftfahrzeug, die in der Straße
standen, sowie zahlreiche Fenster im Umfeld waren zum Teil stark beschädigt.“
20. September: Bei einer Protestaktion von 15.000 Demonstranten in Köln gegen eine Anit-Islamisierungskonferenz werden knapp 900 Demonstranten mehrere Stunden lang eingekesselt und festgehalten.
2005
16. – 21. August: Köln hat einen seiner größten Polizeieinsätze zu bewältigen: Den Weltjugendtag
2005 mit dem Besuch von Papst Benedikt XVI. Täglich kümmern sich rund 4.000 Polizeibeamten aus NRW und allen Teilen Deutschlands um die
Sicherheit und das Verkehrsgeschehen dieser Veranstaltung, zu der rund eine Million Gäste aus 160 Staaten angereist sind. Neben dem Pilgern
kommen auch zahlreiche politische und kirchliche Persönlichkeiten aus aller Welt nach Köln. Die Polizei muss u. a. 13 Kilometer der Autobahn 1 sperren, die zwischen dem Autobahndreieck
Erfttal und dem Kreuz Frechen als Behelfsparkplatz für 8.000 Pilgerbusse dient.
In einem Pilotprojekt wird beim PP Köln und beim PP Gelsenkirchen mit dem Livescan-System die
digitale Fingerabdrucknahme erprobt. Bisher werden Fingerabdrücke landesweit noch nach der herkömmlichen Methode genommen, bei der die Finger und
Handflächen der erkennungsdienstlich Behandelten mit schwarzer Paste eingeschwärzt werden und die Abdrücke auf entsprechende Formulare „aufgestempelt“ werden. Nachfolgend werden die Formulare
eingescannt und an das Bundeskriminalamt übersandt. Mit Livescan soll dieses umständlichere Verfahren zukünftig entfallen.
2007
März: Großeinsatz für Wasserschutzpolizei und Feuerwehr: Bei einer Schiffshavarie des Frachters
„Excelsior“ auf dem Rhein in Höhe von Köln-Zündorf gehen von einem Frachtschiff zahlreiche Container verloren. Der Schiffsverkehr auf dem Rhein
muss für mehrere Tage für hunderte Schiffe gesperrt werden, da die Container auf dem Grund des Flusses gesucht werden.
2008
14. Februar: Die Staatsanwaltschaft Bochum und die Polizei durchsuchen in Köln die Wohnung des Post-Chefs Klaus Zumwinkel und nehmen den Manager wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung fest. In der Folge werden noch 25 weitere Objekte durchsucht.
Hintergrund sind vom Bundesnachrichtendienst geheime angekaufte Informationen über Kontoinhaber in Liechtenstein. Insgesamt werden 150 Personen der Steuerhinterziehung verdächtigt.
September: Drei islamistische Täter locken Kölner Polizeibeamte in einen Hinterhalt und versuchen
sie zu entwaffnen. Die Tat misslingt. Die Islamisten wollten die Waffen der Beamten für Anschläge auf US-Einrichtungen nutzen.
2009
3. März: Polizei und Feuerwehr in Köln müssen zu einer Katastrophe ausrücken. Das Kölner Stadtarchiv
ist eingestürzt, die Trümmer sind in eine U-Bahnbaustelle gerutscht, die sich unter dem Gebäude befindet. Bis zum Abend des Einsturztages werden drei Menschen unter den Trümmern vermisst.
Zwei Menschen sind schließlich bei dem Unglück gestorben, der größte Teil der zum Teil unwiederbringlichen Archivalien ist mit den Trümmern in der Tiefe verschwunden.
Hoher Krankenstand. Laut Düsseldorfer
Innenministerium ist jeder fünfte Polizeibeamte im Land über einen längeren Zeitraum krankgemeldet. Allein in Köln waren 900 Beamte jeweils länger als sechs Wochen ununterbrochen
arbeitsunfähig. Als Ursachen hierfür werden Stress und Gewalt gesehen.
2010
30. August: In Köln wird ein 42-jähriger Apothekenräuber
von Polizeibeamten erschossen. Er hatte die Beamten zuvor mit einer Gaspistole bedroht, die einer echten Waffe täuschend ähnlich gesehen hatte. Auch nach mehrmaliger Aufforderung durch
die Beamten hatte er seine Waffe nicht fallen lassen.
2011
Das Innenministerium legt das Präventionsprogramm „Kurve kriegen“ auf. Vor dem Hintergrund der
Erkenntnis, dass 2010 alleine 6 % aller tatverdächtigen Jugendlichen für ein Drittel aller durch Jugendliche begangenen Straftaten verantwortlich zu machen waren, wird ein Programm aufgelegt,
in dem die Polizei sich intensiv um besonders gefährdete Jugendliche und Kinder kümmert. So wird mit den Eltern und Schulen der Betroffenen Kontakt aufgenommen, es werden Gefährderansprachen
geführt und in einem Netzwerk mit anderen Behörden und Einrichtungen Hilfsangebote unterbreitet. U. a. werden Anti-Aggressions-, Eltern-, Sport und Sprachkurse angeboten. Pilotbehörden, in
denen „Kurve kriegen“ ausprobiert wird sind Aachen, Bielefeld, Dortmund, Duisburg, Hagen, Köln, Rhein-Erft-Kreis und Kreis der Wesel.
2012
2. April: Rettung unter Lebensgefahr. Unter Einsatz seines Lebens rettet Polizeioberkommissar Uwe
Capitanio einer verwirrten alten Frau auf der Autobahn 565 bei Köln das Leben. Die Frau bewegt sich
mit ihrem Rollator über den Überholstreifen der Autobahn. Capitanio, der mit einem weiteren Beamten auf Streife unterwegs ist, springt aus dem Streifenwagen und zieht die Frau auf den
Mittelstreifen, während Fahrzeuge mit hoher Geschwindigkeit vorbeirasen. Nur wenige Momente, nachdem die Frau in Sicherheit gebracht ist, rasen mehrere Fahrzeug über die Stelle, an der sie
soeben noch mit ihrer Gehhilfe unterwegs war. Capitanio wird für sein geistesgegenwärtiges Verhalten, bei dem er sein eigenes Leben aufs Spiel gesetzt hat, 2014 mit der Rettungsmedaille des
Landes NRW ausgezeichnet.
In Düsseldorf, Mönchengladbach und den Kreisen Mettmann, Viersen und dem Rhein-Neuss-Kreis wird der Probebetrieb für den Digitalfunk aufgenommen. Köln folgt als weitere Testbehörde 2012 nach.
Christoph Fildebrandt vom PP Köln erreicht bei den Olympischen Spielen in London den 6. Platz in
der 4 x 100-Freistilstaffel.
2013
März: In der Kölner Lanxess-Arena wird die Vereidigung
von 1.400 jungen Polizeibeamten ausgerichtet. Im Rahmen der Veranstaltung, in der Innenminister Jäger die Festrede hält, erleben die jungen Polizistinnen und Polizisten und die zahlreichen
Besucher der Veranstaltung Vorführungen des SEK, eines Einsatzhubschraubers, eines Wasserwerfers, der Landesreiterstaffel und anderer Polizeispezialisten.
Sowohl die Polizeisportlerin wie auch der Polizeisportler
des Jahres kommen 2012 aus Köln. So erreichte Kommissaranwärterin Daniela Manz bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften im Hammerwerfen den 2. Platz. Kommissaranwärter Christoph
Fildebrandt schafft bei den Olympischen Spielen in London einen 6. Platz in der 4 x 100m-Freistilstaffel.
Zu den erfolgreichsten Sportlerinnen der nordrhein-westfälischen Polizei zählen drei Beamtinnen, die der Frauenfußballnationalmannschaft der Polizei angehören und mit ihrer Mannschaft in Dänemark Europameister geworden sind. Es handelt sich um die
Polizeikommissarinnen Sandra Albertz vom PP Krefeld, Vanessa Baudzus vom PP Köln und Nathalie Bock vom PP Wuppertal. Außerdem wurde vom
Bundeskader der Handballer der Polizeieuropameistertitel im Hallenhandball der Männer errungen. Zu der siegreichen Mannschaft zählen auch mehrere
nordrhein-westfälische Beamte: Polizeihauptkommissar Sascha Grote vom PP Bielefeld, Polizeihauptkommissar Stefan Bauerkamp vom PP Köln, Polizeikommissar Mathias Deppisch, ebenfalls Köln, und
Polizeikommissar Mirko Szymanowicz vom PP Düsseldorf.
Robin Schembera vom PP Köln wird Deutscher Meister im 800m-Lauf.
2014
Polizeieuropameisterin im Marathonder Damen
wird mit einer Zeit von 2:56 Stunden die Kölner Polizeibeamtin Rike Westermann. Der Wettkampf wurde vom 10. - 13.10.14 im österreichischen Graz ausgetragen.
2015
14. April: Bei einem illegalen Autorennen in Köln stirbt eine 19-jährige Radfahrerin. Ein
21-jähriger und ein 22-jähriger Autofahrer haben sich durch stark überhöhte Geschwindigkeit und Blitzstarts an Ampeln derartig gegenseitig aufgeschaukelt, dass der 22-jährige schließlich bei
Tempo die Kontrolle über seinen Wagen verliert und die junge Fahrradfahrerin in den Tod reißt. Dieser und ähnliche Fälle führen dazu, dass 2016 der Bundesgesetzgeber illegale Rennen nicht
mehr als Ordnungswidrigkeit, sondern als Straftat klassifizieren möchte.
September: Der Kölner Polizeipräsident Wolfgang Albers beschließt die Auflösung des
Spezialeinsatzkommandos (SEK) Köln. Den SEK-Beamten war vorgeworfen worden, bei bizarren Aufnahmeritualien Neueinsteiger der Eliteeinheit ihrer Menschenwürde beraubt zu haben und einen
Diensthubschrauber für spektakuläre Privatfotos missbraucht zu haben, bei denen SEK-Beamte in großer Höhe auf den Pfeilern einer Rheinbrücke posiert haben sollten.
17. Oktober: Die Kölner Polizei wird nach einem Attentat auf die Kölner Oberbürgermeisterkandidatin
Henriette Reker zum Tatort gerufen. Ein als Rechtsradikaler bekannter Mann hatte der 58jährigen bei einer Wahlkampfveranstaltung am Vortag der Wahl mit einem Messer in den Oberkörper
gestochen und sie dabei lebensgefährlich verletzt. Die parteilose Frau Reker wird – während sie im Krankenhaus im Koma liegt – von den Kölner Bürgern zur neuen Oberbürgermeisterin
gewählt.
1. November: In NRW wird im Rahmen des „Predictive Policing“ probeweise eine Analysesoftware (IBM
SPSS) zur Vorhersage von Einbruchdiebstählen eingeführt. Mit dem Programm, das täglich mit kriminologischen Daten gefüttert wird, soll eine Vorhersage ermöglicht werden, in welchen
Polizeibezirken in den folgenden Tagen mit Einbrüchen zu rechnen ist. Zweck ist ein gezielter Einsatz von Polizeibeamten zur Einbruchsbekämpfung. Pilotbehörden des Versuchs sind die PP Köln und Duisburg.
Dezember: Dr. Manuel Kamp wird neuer Leiter der Abteilung Zentrale Aufgaben in Köln. Er löst Mathis
Wisselmann ab, der am 1. September in Mönchengladbach zum neuen Polizeipräsidenten ernannt worden ist.
31. Dezember: Flashmob mitJagd auf Frauen. Das Jahr
endet auf der Kölner Domplatte und im Bereich des Hauptbahnhofs mit Bedrohungen, Raubtaten und sexuellen Übergriffen insbesondere gegen Frauen.
Nach Zeugenangaben sind am Sylvesterabend vor dem Dom rund 1000 Männer „arabischen und nordafrikanischen Ursprungs“ zusammengekommen und machen Jagd auf Frauen. Die Polizei, die mit rund 200
Beamten vor Ort ist, erkennt wegen der Unübersichtlichkeit vor Ort das Ausmaß des Geschehens zunächst nicht. Bis zum 5. Januar gehen aber alleine 90 Strafanzeigen, insbesondere wegen
sexuellen Missbrauchs, bei der Kölner Polizei ein. Kölns Oberbürgermeisterin Reker, Polizeipräsident Albers, aber auch der Innenminister zeigen sich über die Vorfälle bestürzt.