Polizei Köln -  Informationen zur Polizeigeschichte


Abb. Um 1960. Altes Polizeipräsidium am Waidmarkt (Quelle: Sammlung Frank Kawelovski)


Liebe Besucherinnen und Besucher,

 

auf dieser Seite werden – soweit greifbar – nach und nach Informationen zur Geschichte der Polizei in Köln eingestellt. Während all die Ereignisse, die die gesamte nordrhein-westfälische Polizei betreffen, auf meinen Unterseiten „Chronik Polizei NRW“ nachgelesen werden können, beschränke ich mich auf dieser Seite auf Informationen, die ausschließlich diese Polizeibehörde hier betreffen. Ich danke meinen Berufskolleg(inn)en Yasemin Kaya und Michael Zech sowie Herrn Peter Landesberg für die Unterstützung, die sie mir mit Informationen und Material für diese Unterseite geleistet haben.

 

Der Aufbau und die ständige Fortschreibung dieser Homepage sind mit einem hohen finanziellen und zeitlichen Aufwand verbunden. Daher freue ich mich über jegliche Form kostenloser Unterstützung durch (analoge oder digitale) Fotografien, Dokumente, Zeitungsartikel, Zeitzeugenberichte, Hinweise auf relevante Ereignisse, Orte, Personen usw., die mir zur Verfügung gestellt werden und mit denen ich ggf. Kosten und Suchaufwand sparen kann. Im Gegenzug bin ich bemüht, für alle Interessierten kostenlos Informationen zur Polizeigeschichte zur Verfügung zu stellen. Wer mich unterstützen kann, dessen Hilfe wird dankbar angenommen. Meine Kontaktdaten finden Sie im Impressum.


1846

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Der Kölner Schatullendiebstahl von 1846
Der Beitrag aus der "Berliner Polizei- und Criminal-Zeitung" von September 1846 beschreibt einen Diebstahl, der sich in Köln in der "besseren Gesellschaft" ereignet hat. Die Schilderung des "Verbrechens" und der damit zusammenhängenden Ermittlungen haben aufgrund ihres zeitgenössischen Sprachgebrauchs aus heutiger Sicht durchaus etwas Amüsantes.
Der Kölner Schatullendiebstahl.pdf
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Die Verhandlungen im Kölner Schatullendiebstahl 1846
Beitrag aus der "Berliner Polizei- und Criminal-Zeitung" von Dezember 1846
Die Verhandlungen im Kölner Schatullendi
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1895

Abb. Der Kölner Schutzmann Karl Morlat um 1895. "Schutzmann" war, anders als vielfach angenommen, ursprünglich keine allgemeine Bezeichnung für Polizeibeamte, sondern ein Dienstgrad (Quelle: Sammlung Frank Kawelovski)


1908

Abb. Bericht über einen Schusswaffengebrauch gegen einen Kölner Kriminalkommissar (Quelle: Die Polizei, Heft 1, April 1908)


Abb. Stellenangebot der Kölner Polizei aus dem Jahr 1908 (Quelle: Die Polizei, Heft 6, Juni 1908)


Abb. Zeitschriftenartikel zu einem folgenschweren Widerstand gegen Polizeibeamte 1908 (Quelle: Die Polizei, Heft 9, Juli 1908, S. 176)


Abb. Frühe 20er Jahre. Beamtinnen der Kölner Wohlfahrtspolizei. Die Frauen waren in ihrer Aufgabenstellung stark eingeschränkt und hatten sich in erster Linie um gefährdete Minderjährige und Prostituierte zu kümmern. Eine Beteiligung an allgemeinen polizeilichen Aufgaben war nicht vorgesehen (Quelle: Sammlung Frank Kawelovski)


1918

Abb. Der Kölner Polizeipräsident Karl von Wegmann, der sein Amt von 1896 bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs inne hatte (Sammlung: Frank Kawelovski)


1926

Abb. Das Polizeipräsidium Köln im Jahr 1926. Das Gebäude war 1907 seiner Bestimmung übergeben worden. An dem Gebäude, das "auf dem Grundstück des alten Weibergefängnisses" an der Krebsgasse/Ecke Schildergasse errichtet worden war, war von April 1904 bis Juli 1907 gebaut worden (Quelle: Sammlung Frank Kawelovski)


1928

Abb. Eingang der Polizeikaserne (Zugweg-Kaserne) in Köln im Jahr 1928 (Quelle: Sammlung Kawelovski)


Abb. Personengruppe an einem Mannschaftswagen in der Kölner Zugweg-Kaserne im Jahr 1928 (Quelle: Sammlung Kawelovski)


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Raubmörderjagd in Köln 1928
Ein Artikel aus der Zeitschrift Polizei-Praxis (Heft 2/52) beschreibt die Verfolgung und Festnahme des Brüder Heidger in Köln im Jahr 1928, bei der auch ein Polizeibeamter ums Leben kommt. Die beiden Männer hatten im Ruhrgebiet als Raubmörder Aufsehen erregt.
Raubmörderjagd in Köln.pdf
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Abb. Um 1930. Das Kölner Polizeimusikkorps an der Bezirkswache Mitte (Quelle: Sammlung Frank Kawelovski)


1945

 

  • Am 6. März marschieren amerikanische Truppen in Köln ein. Für die Kölner ist der Krieg damit vorbei. In anderen Teilen Deutschlands wird er noch zwei Monate weitertoben. Die Alliierten setzen schon im März einen neuen Polizeichef, den 60jährigen Karl Winkler ein. Aus dem zu diesem Zeitpunkt noch nicht eroberten Sachsen gibt eine Zeitung, die noch stramm auf dem Kurs des untergehenden nationalsozialistischen Regimes ist, zu der Ernennung Winklers eine zynischen Kommentar ab. In dem Eibenstocker Tageblatt vom 26. März heißt es: "In dem Trümmerfeld, das einmal die Stadt Köln darstellte, verwaltet der von der Alliierten Militärverwaltung als Polizeichef eingesetzte 60-jährige Karl Winkler, ein dicker, selbstgefälliger, dunkeläugiger Jude, ziemlich vergnügt sein neues Amt."
  • März/April: Josef Haurand wird Kommandeur der Schutzpolizei in Köln. Der 44-jährige Haurand ist 1920 in die Polizei eingetreten und 1933 aus politischen Gründen aus der Polizei entlassen worden. Im Dezember 1945 wechselt Haurand als Chef der Polizei nach Düsseldorf.
  • Die Polizei wird in eine zivile Einrichtung umgewandelt. Jeder Stadtkreis mit mehr als 100.000 Einwohnern (SK-Polizei) und jeder Regierungsbezirk  (RB-Polizei) erhält im Rahmen der Dezentralisierung eine eigene Polizei: Örtliche Polizeibehörden werden die Oberbürgermeister und die Regierungspräsidenten. In ländlichen Gebieten ist ein Polizeibeamter für 1.000 Einwohner, in Städten ein Beamter für 500 – 600 Einwohner vorzusehen, in Düsseldorf und Köln ein Beamter für 350 – 400 Einwohner. Alle Polizeibehörden haben eine Kriminalpolizeiabteilung (CID) einzurichten.
  • Wasserschutzpolizei: von fünf Gruppen der Wasserschutzpolizei in der britischen Besatzungszone werden je eine in Köln und eine in Recklinghausen eingerichtet. Die Beamten der Wasserschutzpolizei tragen blaue Uniformen.


Abb. Ein Boot der Wasserschutzpolizei auf dem Rhein in Köln um 1945. Das Boot stammte noch aus dem Bestand der Rheinpolizei, die 1920 als Vorläufer der Wasserschutzpolizei gegründet worden war (Quelle: Jochen Kleinstabel/Jörg Schlütter)


1946

Abb. Im Laufe des Jahres 1946. Neue Polizisten treten in Köln ihren Dienst an. Die Männer werden von den Public Safety Officern der britischen Besatzungsmacht inspiziert (Quelle: Winfried Pünder)


1948

Abb. 1948. Vermisstenanzeige zu einem Kölner Polizeibeamten, der 1944 im Kriegsgebiet in Griechenland verschwunden war. Die Zeitungen waren damals voll von Annoncen verzweifelter Angehöriger, die nach ihren Liebsten suchten, deren Spur sich im Krieg verloren hatte (Quelle: Polizei-Rundschau, Februar 1948)


1948

 

  • Metalldiebstähle entwickeln sich zu einem zunehmenden Problem und einem größeren Arbeitsfeld für die Polizei. Überall werden Abflussrohre, Heizungsanlagen, Eisenträger und anderes gestohlen und auf Leiterwagen abtransportiert. Die Diebe erzielen bei so genannten Althändlern ca. 0,70 Mark je kg Blei, 1,20 Mark pro kg Kupfer und bis zu 1,40 Mark für Bronze. In Köln wird durch Beamte der uniformierten, der Kriminalpolizei und der Telegraphenämter am 24. November eine große Razzia gegen Althändler durchgeführt. Dabei wird alleine bei 14 Händlern Material gefunden, das als Eigentum der Post identifiziert werden kann. Die Trödlerbücher der Händler sind nicht ordnungsgemäß geführt, alle Händler werden dem Haftrichter vorgeführt. Gegen hunderte von Händlern und Metalldieben werden Strafanzeigen gefertigt (der nachfolgende Artikel aus der Zeitschrift "Die Polizei" befasst sich 1949 mit dem Problem.

 


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Hochkonjunktur bei Metalldiebstählen in Köln 1948
Der Artikel der Zeitschrift "Die Polizei" aus Februar 1949 setzt sich mit dem Massenphänomen "Metalldiebstahl" in Köln und dessen Bekämpfung durch die Polizei auseinander.
Metalldiebstähle in Köln 1948.pdf
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1949

 

  • Diebstähle durch „Autospringer“ machen der Polizei zunehmend Arbeit, da sich die Fälle dieser Deliktsart häufen. Bei der Tatbegehung springen die Täter von einem fahrenden Kraftfahrzeug auf einen Lkw und werfen – vom Fahrer unbemerkt – Teile der Ladung auf die Straße, um sie anschließend einzusammeln und zu verwerten. In Köln gelingt es im ersten Halbjahr 1949 mehrere Autospringerbanden dingfest zu machen, die in großem Stil Kleidung, Autoreifen, Stahlwaren und Nahrungsmittel von Lastkraftwagen abgeworfen haben. Die Taten haben sich zumeist nachts ereignet. Die Kölner Polizei konnte die Täter durch den Einsatz von Streifenwagen mit neutralem Fahrzeugkennzeichen überführen, die auf den betroffenen Landstraßen eingesetzt worden sind.

 

 


Abb. Urkunde Lebenszeitanstellung aus dem Jahr 1949 (Quelle: Peter Landsberg; Sammlung Kawelovski)


1951

 

  • 17. Februar: Der erste Neubau eines Wasserschutzpolizeibootes nach dem Krieg läuft in Köln vom Stapel. Nachdem die Beamten des Wasserschutzpolizeiabschnittes „Rhein“ zuvor ganz überwiegend den zahlreichen Verbrechern auf dem Rhein mit einem 2 PS starken Kutter zuleibe rücken mussten, ist das neue, knapp 16 Meter lange Boot nun mit einem 175 PS-Motor ausgestattet und schafft stromaufwärts 20,5 und stromabwärts sogar 34 km/h.

1953

 

  • In den ersten zehn Monaten des Jahres stellt die Kölner Polizei an 38 Tatorten Diebesfallen auf, mit denen im Wiederholungsfall Diebe überführt werden sollen. Die Diebesfallen sind mit Chemikalien präpariert, die sich unlöslich an den Fingern der Diebe anheften und so zu deren Überführung führen. In 19 Fällen führt das Aufstellen der Diebesfallen zum Erfolg.

1956

 

  • Das neue Polizeipräsidium wird nach zweijähriger Bauzeit fertig gestellt und zum Jahresende bezogen. Das Gebäude am Waidmarkt verfügt über 13 oberirdische Geschosse sowie zwei unterirdische, als Bunker ausgebaute Etagen und einen großen Seitenflügel.

1957

 

  • 1. Oktober: Die Wasserschutzpolizei wird neu zugeschnitten. Die Abschnitte Köln und Duisburg werden zum Abschnitt „Rhein“ mit Sitz in Duisburg zusammengefasst. Die Abschnitte Recklinghausen und Münster werden zu einem Abschnitt „Westdeutsche Kanäle“ zusammengefasst. Sitz dieses Abschnittes ist nun Münster.

1963

 

  • 8./9. Juni: Auf dem Schlesiertreffen in den Messehallen ist auch ein Sondertreffen „Polizei“ vorgesehen, zu dem ehemalige schlesische Polizeibeamte sowie Schlesier, die nach 1945 in die Polizei eingestellt wurden, eingeladen sind.
  • 17. November: Die Luftsportabteilung des Polizeisportvereins Köln stellt ihr siebtes in Eigenbau hergestelltes Segelflug vor. Unter großer Anteilnahme der Kölner Segelflieger und des Polizeipräsidenten Hochstein wird das Flugzeug, das zuvor von einem Sachverständigen der Prüfstelle für Luftfahrtgerät abgenommen wurde, mit dem Polizeibeamten Lothar Beckmann am Steuer in die Lüfte gezogen.

1965

 

  • „Rollkomando“ für Schlägereinsätze. Anfang 1965 wird mit der Streifenwagenbesatzung „Arnold 15“ in Köln ein Team von vier Beamten zusammengestellt, die gezielt zu Kneipenschlägereien und anderen riskanten Einsätzen geschickt werden. Die mit Lederjacken bekleideten Beamten Udo Seeberger, Georg Prokop, Hans Burghard und Paul Marks sind allesamt Leistungssportler (Boxen, Judo, Handball) und zum Teil auch Pistolenscharfschützen. Bei Einsätzen fahren zur Verfolgung von Straftätern die beiden jüngsten Beamten des „Rollkommandos“ zum Teil auf den Kotflügeln mit, um im richtigen Augenblick den Flüchtigen hintersprinten zu können. Originalzitat der Zeitschrift „Die Streife“ aus dem Jahr 1965: „Der zweite Mann an Bord, Hans Burghard, sitzt hinterm Steuer. Wenn es sein muss, schlägt er nicht nur zu, sondern kutschiert seinen Wagen auf zwei Rädern durch die Kurve, um einem Gangster an den Fersen zu bleiben“.
  • 27. August: Polizeibeamter verletzt anderen Beamten durch Schuss tödlich. Bei der nächtlichen Festnahme eines Autodiebes wird Kriminaloberkommissar Peter Baum durch den Schuss eines Kölner Kollegen lebensgefährlich verletzt. Der Beamte verstirbt schließlich Heiligabend nach mehreren Gehirnoperationen und einer Gelbsucht an den Folgen seiner Verletzungen.
  • Februar: Große Fahndungsaktion in Köln. In einer großangelegten Aktion wird Ende Februar das Deutsche Fahndungsbuch mit dem Karteibestand des Kölner Einwohnermeldeamtes abgeglichen. 50 Bedienstete des Einwohnermeldeamtes werten in Zusammenarbeit mit 30 Kölner Kriminalbeamten und 30 Beamten der Bereitschaftspolizei Linnich den Bestand beider Datenpools aus. Von den 50.000 bundesweit zur Fahndung ausgeschriebenen Personen waren danach 1173 beim Einwohnermeldeamt Köln erfasst. 531 davon hatten Köln ohne Abmeldung verlassen, 182 waren mit Rückmeldung nach außerhalb verzogen, 96 ohne Rückmeldung und 359 waren noch in Köln wohnhaft. Fünf Personen waren zwischenzeitlich verstorben. An die Überprüfung soll eine großangelegte Festnahmeaktion angeschlossen werden.

  • Fußballeuropameister der Polizei. Die Fußballauswahl der Deutschen Polizei siegt bei den Europäischen Polizeimeisterschaften. Der Mannschaft des Fußballeuropameisters gehören auch mehrere Polizeibeamte aus Nordrhein-Westfalen an, u. a. Polizeihauptwachtmeister Lüttgens von der Polizei Köln.


Abb. Im Rahmen ihres Staatsbesuchs in Deutschland besichtigt die englische Queen auch den Kölner Dom. Im Hintergrund einige Polizeibeamte, die die Sicherheit des Staatsgastes gewährleisten (Quelle: Ingrid Länger-Fuss)


1966

Abb. Polizeigewerkschafter verabschieden sich am Grab des tödlich verunglückten Kollegen Peter Baum (Quelle: Deutsche Polizei, Heft Dezember 1966)

 

1967


Abb. Der Besuch des persischen Schahs in Köln 1967 (Quelle: Michael Zech; Sammlung Frank Kawelovski)


Abb. Der persische Schah Mohammad Reza Pahlavi und seine Frau Soraya 1967 auf Staatsbesuch in Köln (Quelle: Michael Zech; Sammlung Frank Kawelovski)


1969

  • Neuer Leiter der Kriminalpolizei wird der 1945 in die Polizei eingetretene Werner Hamacher.

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