Düsseldorf - Informationen zur Polizeigeschichte


Abb. Die verschneite Polizeiwache Oberkassel im Winter 1995/96 (Quelle: Robin Jockenhöfer; Sammlung Frank Kawelovski)


Liebe Besucherinnen und Besucher,

auf dieser Seite werden – soweit greifbar – nach und nach Informationen zur Geschichte der Polizei in Düsseldorf eingestellt. Während all die Ereignisse, die die gesamte nordrhein-westfälische Polizei betreffen, auf meinen Unterseiten „Chronik Polizei NRW“ nachgelesen werden können, beschränke ich mich auf dieser Seite auf Informationen, die ausschließlich diese Polizeibehörde hier betreffen. Ich danke meinen Berufskollegen Robin Jockenhöfer, Michael Zech, Jörg Lipny, Kurt Bartelt und Peter Spoor, Nils Eckmann sowie den Kollegen der IPA Essen für die Unterstützung, die sie mir mit Informationen und Material für diese Unterseite geleistet haben.

 

Der Aufbau und die ständige Fortschreibung dieser Homepage sind mit einem hohen finanziellen und zeitlichen Aufwand verbunden. Daher freue ich mich über jegliche Form kostenloser Unterstützung durch (analoge oder digitale) Fotografien, Dokumente, Zeitungsartikel, Zeitzeugenberichte, Hinweise auf relevante Ereignisse, Orte, Personen usw., die mir zur Verfügung gestellt werden und mit denen ich ggf. Kosten und Suchaufwand sparen kann. Im Gegenzug bin ich bemüht, für alle Interessierten kostenlos Informationen zur Polizeigeschichte zur Verfügung zu stellen. Wer mich unterstützen kann, dessen Hilfe wird dankbar angenommen. Meine Kontaktdaten finden Sie im Impressum.


1910

  • Der 1865 in Dänemark geborene Ludwig Bartels wird neuer Leiter der Düsseldorfer Polizeischule (siehe nachfolgenden Artikel zu seiner Person).

Polizeischulleiter Oberstwachtmeister Ludwig Bartels 1925 (Quelle: Zeitschrift "Die Polizei, Heft 21, Februar 1925)


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Polizeioberstwachtmeister Bartels - Leiter der Düsseldorfer Polizeischule
Der obige Artikel der Zeitschrift "Die Polizei" befasst sich im Jahr 1925 mit dem Werdegang des Leiters der Düsseldorfer Polizeischule (Quelle: Die Polizei, Heft 21, Februar 1925)
Polizeischuldirektor Bartels 1925.pdf
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1921

 

  • Infolge des verlorenen Weltkriegs ist das linksrheinische Gebiet, damit auch der linksrheinische Teil von Düsseldorf, von den Alliierten militärisch besetzt worden. Nachdem die Siegermächte ihre Reparationsforderungen, die im Versailler Vertrag an Deutschland gerichtet worden waren, nicht erfüllt sehen, besetzen französische und belgische Truppen auch die rechtsrheinischen Gebiet. Damit ist das gesamte Stadtgebiet von Düsseldorf besetzt. Zwischen den Besatzern und der Polizei kommt es immer wieder zu Spannungen. Polizeibeamte werden bei ihrer Arbeit behindert, schikaniert und schon für Kleinigkeiten drakonischen Strafen ausgesetzt.

 

 

 

1923

 

  • Die Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und den Besatzungstruppen münden schließlich in eine Verbannung der staatlichen Polizei aus dem Düsseldorfer Stadtgebiet. Die Beamten müssen sich in Gebiete außerhalb der Rheinprovinz begeben. Den Schutz der Bevölkerung müssen jetzt die relativ wenigen kommunalen Polizeibeamten sicherstellen.
  • 30. September. Bei einem Aufmarsch von Separatisten, die eine autonome rheinische Republik anstreben, kommt es zu gewaltttätigen Zusammenstößen mit der Polizei. Bei diesen Kämpfen, bei denen sich die Besatzungstruppen auf die Seite der Separatisten gestellt hatten, sterben acht Aufständische und fünf Polizeibeamte. Der Tag geht als „Blutsonntag“ in die Analen Düsseldorfs ein.
  • Dezember. Im sogenannten „Schupo-Prozess“ werden neun Polizeibeamte von einem alliierten Militärgericht zu teilweise hohen Strafen verurteilt.

1925

  • August. Nach dem Abzug der Besatzungstruppen kann die staatliche Polizei wieder aus ihren Exilen außerhalb der Rheinprovinz nach Düsseldorf zurückkehren.

1926

  • 1. Juli. Das Nebeneinander von kommunaler und staatlicher Polizei in Düsseldorf wird beendet. Die gesamte Polizei der Stadt ist nun staatlich.
  • Das staatliche Polizeipräsidium wird im Stadthaus an der Mühlenstraße eingerichtet.

1929

  • August. Die ersten Vorboten des Nationalsozialismus zeigen sich. Die Düsseldorfer Synagoge wird in roter Farbe mit Hakenkreuzen und der Aufschrift „Juda verrecke!“ beschmiert. Als Täter kann ein 21-jähriger Nationalsozialist ermittelt werden, der von der Polizei aufgegriffen wurde und es nicht mehr geschafft hatte, sich die Hände von der Farbe zu reinigen.

  • 12. Oktober. Der Grundstein für das neue Polizeipräsidium am Kavallerieplatz (heute Jürgensplatz) wird gelegt. Nachdem sich schnell gezeigt hatte, dass die Räumlichkeiten in der Mühlenstraße deutlich zu knapp waren, war 1928 ein Bauwettbewerb ausgeschrieben worden, bei dem sich der Entwurf des Regierungsbaurats Alexander Schäfer durchsetzen konnte.
  • Zwischen Februar und November kommt es in Düsseldorf zu einer spektakulären Mordserie, bei der die Opfer mit Scheren erstochen und mit Hammerschlägen getötet werden. Als Täter kann der 1883 geborene Peter Kürten ermittelt werden, der - da er zum Teil das Blut seiner Opfer getrunken hatte - als "Vampir von Düsseldorf" in die Kriminalgeschichte einging. Die Mordserie, bei der es zu neun vollendeten und sieben versuchten Taten kam, hatte bis zur Festnahme Kürtens nicht nur die Düsseldorfer Stadtgesellschaft im Atem gehalten. Kürten wurde zum Tode verurteilt und am 2. Juli 1931 durch das Fallbeil hingerichtet.

1930

  • Polizeipräsident Langels gibt einen Film in Auftrag, mit dem junge Männer für den Polizeiberuf interessiert werden sollen. Das Manuskript zu dem Film mit der Bezeichnung "Dienst am Volk" stammt aus der Feder von Polizeihauptmann Walter Oberwinder. Oberwinder ist zugleich Regisseur des Stummfilms, der sich zu einem großen Erfolg entwickelt.

 

1932

Quelle: Schwelmer Stadtanzeiger, Westfalen, Rheinland und Nachbargebiete, v. 21.6.32


1933

  • 3. Mai. Nachdem die Nationalsozialisten im Deutschen Reich die Macht ergriffen haben, ordnet der vorläufige preußische Innenminister Hermann Göring die Beurlaubung des demokratisch eingestellten Polizeipräsidenten Hans Langels an. Langels war bereits am 29. März in den einstweiligen Ruhestand versetzt worden. Sein Nachfolger wird der erst 29 Jahre alte Fritz Weitzel, der zwar bar jeder polizeilichen und Verwaltungserfahrung ist, den Nationalsozialisten wegen seiner frühen Bekenntnisses zur NSDAP aber als zuverlässiger Akteur gilt.
  • 5. Mai. In ihrem Bestreben, die Kommunisten als politische Widersacher auszuschalten, kommt es im Glashüttenviertel in Gerresheim zu einer großen Razzia, an der 3.500 Schutzpolizisten, Hilfspolizisten sowie SA- und SS-Leute beteiligt sind. Bei der Suche nach Waffen, Druckmaschinen und Propagandamaterial werden 90 Menschen festgenommen.

1938

  • 28. Oktober. 361 polnische Juden werden in Düsseldorf festgenommen und im Polizeigefängnis des Präsidiums untergebracht. Die Menschen werden schließlich in Züge verfrachtet und in Richtung Polen abtransportiert.
  • In der Nacht vom 9. Zum 10. November kommt es reichsweit zu brutalen Übergriffen gegen Juden, jüdische Geschäfte und Synagogen, die vom herrschenden Regime angeordnet worden waren. Auch in Düsseldorf werden jüdische Geschäfte und das Gotteshaus in der Kasernenstraße niedergebrannt. Privatwohnungen von Juden wurden gestürmt und geplündert und die Bewohner misshandelt. Fünf Düsseldorfer jüdischen Glaubens finden bei diesen Gemetzeln den Tod, weitere fünf nahmen sich das Leben. An den Übergriffen, die unter dern zynischen Bezeichnung „Reichskristallnacht“ in die Geschichtsbücher eingehen sollen, waren zum Teil auch Polizeibeamte beteiligt. Schutz durften die Betroffenen von der Polizei ohnehin nicht erwarten.

1940

  • 19. Juni. Der gleich nach der Machtergreifung von den Nationalsozialisten installierte Polizeipräsident Fritz Weitzel wird bei einem Bombenangriff der Alliierten am Martin-Luther-Platz von Granatsplittern getroffen. Er verstirbt an tödlichen Kopfverletzungen. Weitzel war zuvor im Rang eines SS-Obergruppenführers als Höherer SS- und Polizeiführer nach Norwegen entsandt worden und befand sich zum Zeitpunkt des tödlichen Vorfalls lediglich besuchsweise in Düsseldorf. Kommissarischer Nachfolger Weitzels wird sein bisheriger Vertreter, Oberregierungsrat August Korreng.

 

1945

  • Die Polizei wird in eine zivile Einrichtung umgewandelt. Jeder Stadtkreis mit mehr als 100.000 Einwohnern (SK-Polizei) und jeder Regierungsbezirk  (RB-Polizei) erhält im Rahmen der Dezentralisierung eine eigene Polizei: Örtliche Polizeibehörden werden die Oberbürgermeister und die Regierungspräsidenten. In ländlichen Gebieten ist ein Polizeibeamter für 1.000 Einwohner, in Städten ein Beamter für 500 – 600 Einwohner vorzusehen, in Düsseldorf und Köln ein Beamter für 350 – 400 Einwohner. Alle Polizeibehörden haben eine Kriminalpolizeiabteilung (CID) einzurichten.
  • Dezember: Josef Haurand wird Chef der Polizei in Düsseldorf (Anm.: Die Bezeichnung „Polizeipräsident“ war durch die Alliierten zu dieser Zeit nicht zugelassen). Haurand ist 1920 in die Polizei eingetreten und wurde 1933 aus politischen Gründen aus der Polizei entlassen. Vom Frühjahr 1945 bis zu seiner Amtseinführung in Düsseldorf hatte er das Amt des Kommandeurs der Schutzpolizei in Köln bekleidet. 1945/46 wurde Haurand wegen des Verdachts der Amtsunterschlagung vorübergehend inhaftiert und seines Amtes enthoben, bis er seine Tätigkeit als Chef der Polizei fortsetzen konnte.

1946

 

  • 15. Februar: Einbrecher töten Polizeibeamten. Gegen 4.00 h nachts stellt Polizeiwachtmeister Ponwitz in einem Lebensmittelgeschäft an der Kampstraße in Düsseldorf-Wersten zwei Einbrecher. Bei dem nachfolgenden Handgemenge schießt einer der Einbrecher den Beamten nieder. Ponwitz verstirbt wenig später im Krankenhaus. Die weiteren Ermittlungen führen zur Überführung von zwei Tatverdächtigen, die den Mord an dem Polizeibeamten sowie mehr als 50 Einbrüche gestehen. Sie werden am 21. Mai 1946 von einem britischen Militärgericht zum Tode verurteilt.          
  • Der amtierende Chef der Polizei Düsseldorf, Rost, tritt zurück. Sein Nachfolger wird Polizeimajor Wilhelm Heck, geb. 1900, der vorher schon stellvertretender Chef der SK-Polizei war.
  • 1. Oktober: Die britische Militärregierung legt die Landeskriminalpolizeiämter Nord-Rheinprovinz und Westfalen zu einem Landeskriminalpolizeiamt in Düsseldorf zusammen. Damit ist der Vorläufer des Landeskriminalamtes geschaffen. Das Landeskriminalpolizeiamt hat aber zunächst keine Ermittlungs- und Exekutivaufgaben, sondern ist lediglich Nachrichtensammel- und –auswertungsstelle und Informationsstelle für die nordrhein-westfälische Polizei. Die Instruktion zur Errichtung dieses Amtes legt u. a. fest, dass eine „Berufs- und Gewohnheitsverbrecherkartei“ sowie eine „Einzelfinger-, Handflächen- und Tatortspurensammlung“ einzurichten, reisende Täter zu erfassen sind sowie – für die gesamte britische Besatzungszone, zu der noch Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein gehören – ein „Polizeiliches Meldeblatt für die Region“ zu unterhalten ist. Der erste Leiter dieser Behörde ist Friedrich Karst. Karst ist 1881 geboren, hat zunächst als Textilarbeiter, im I. Weltkrieg als Soldat und ab 1919 bei der Polizei gearbeitet.

1947

  • 1. August: Der Chef der Polizei, Wilhelm Heck, wird beurlaubt, im Entnazifizierungsverfahren in Kategorie III eingeteilt und am 12. September aus der Polizei entlassen. Er wird acht Jahre später wegen gewerbsmäßigen Wuchers und Nötigung zu einem Jahr Gefängnis und 5.000 DM Geldstrafe verurteilt.
  • Bei fast 1.400 Razzien und Durchsuchungen gegen Schwarzmarktbesucher und Hamsterer und 385 Kontrollen in Eisenbahnzügen und an Zufahrtstraßen stellt die Düsseldorfer Polizei 1947 folgende Nahrungs- und Genussmittel sicher: 98 Stück Großvieh, 8.400 kg Fleisch, Wurst und Speck, 1.400 kg Butter und Fett, 760 kg Mehl und Nährmittel, 2.300 kg Zucker, 470 kg Kaffee und Tee sowie mehr als zwei Millionen Zigaretten und Zigarren. Der private Handel mit Nahrungs- und Genussmitteln ist nach der Kriegswirtschaftsverordnung und der Verbrauchsregelungsstrafverordnung unter Strafe gestellt, um eine staatliche Verteilung der knappen Lebensmittel sicherzustellen.

1948

Abb. Gang im Düsseldorfer Polizeigewahrsam - späte 40er Jahre (Quelle: IPA Essen; Sammlung Frank Kawelovski)


Abb. "Gästezimmer" im Polizeigewahrsam - späte 40er Jahre (Quelle: IPA Essen; Sammlung Frank Kawelovski)


Abb. Inspektion der Düsseldorfer Reiterstaffel durch britische Public Safety Officer - späte 40er Jahre (Quelle: IPA Essen; Sammlung Frank Kawelovski)


Abb. Wagenpflege des Kraftfahrdienstes der Düsseldorfer S.K.-Polizei Ende der 40er Jahre (Quelle: IPA Essen; Sammlung Frank Kawelovski)


1949

 

  • 29. Januar: Tödlicher Dienstunfall: Polizeiwachtmeister Walter Hinz vom motorisierten Zug der RB-Polizei Düsseldorf kommt während des Dienstes bei einem Verkehrsunfall ums Leben
  • Nachdem durch die Alliierten das Boxen als Polizeisport wieder genehmigt wurde, werden Anfang April in Düsseldorf die Polizeiboxmeisterschaften durchgeführt (siehe auch nachfolgenden Artikel).
  • Bei den deutschen Leichtathletikmeisterschaften in Nürnberg siegt der Düsseldorfer Polizeihauptwachtmeister Heinz Westerteicher und wird damit Deutscher Meister. Auf dem zweiten und dritten Platz dieser Disziplin laufen ebenfalls zwei Polizeibeamte ein.
  • Der neu gegründeten Polizeischule „Erich Klausener“ auf dem Gelände der Tannenstraße werden am 24.5.49 die Aufgaben der Aus- und Fortbildung der Schutz- und Kriminalpolizei übertragen.

 


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Polizei-Boxmeisterschaften des Landes NRW 1949 in Düsseldorf
Artikel aus der Zeitschrift "Die Polizei", Heft 9, Mai 1949
Boxmeisterschaften 1949.pdf
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Abb. Beitrag über tödlich verunglückten Düsseldorfer Polizisten in "Die Polizei", März 1949


Abb. Stellenausschreibung der Landes-Polizeischule Düsseldorf aus dem Jahr 1949 (Quelle: Die Polizei, Mai 1949)


1950

  • 7.500 Polizeibeamte protestieren in Düsseldorf gegen ihre zu geringe Besoldung. Die Beamten treffen in Sonderzügen, Omnibussen, Lastwagen und Mannschafts-wagen aus ganz Nordrhein-Westfalen in der Landeshauptstadt ein. Die Beamten rechnen dem anwesenden Innenminister vor, dass ein lediger Wachtmeister bis zum 4. Dienstjahr ganze 172,- Mark Monatsgehalt bekommt und sein Gehalt im 5. Dienstjahr lediglich um 9 Pfennige steigt.

1951

  • Die Polizei in NRW gliedert sich 1951 wie folgt: Das Innenministerium besteht aus fünf Abteilungen, von denen die Abt. IV für die öffentliche Sicherheit (Polizeiabteilung) zuständig ist. Das Ministerium führt die Polizeiaufsicht im Land. Ihm unterstehen mehrere Regierungspräsidenten, die wiederum den 25 Kreispolizeibehörden zugeordnet sind. Neben den Kreispolizeibehörden existieren zudem zwei Landespolizeischulen (Münster und Düsseldorf), das Landeskriminalpolizeiamt und die Wasserschutzpolizei mit den Gruppen „Rhein“ und „Westdeutsche Kanäle“. Zudem existieren mehrere Landeseinrichtungen der Polizei, namentlich der Fernmeldedienst der Polizei, die Bereitschaftspolizei mit vier Abteilungen (BPA I Bork, BPA II Bochum, BPA III Wuppertal und BPA IV Linnich) sowie eine Polizeihundezucht und Abrichtestelle.
  • Mai: In der Liegenschaft Tannenstraße wird eine Polizeifunkleitstelle eingerichtet. Über diese Funkleitstelle kann nun sowohl Funkkontakt zu den Funkleitstellen acht anderer Bundesländer aber auch zu den Leitstellen der Kreispolizeibehörden Kontakt aufgenommen werden.

1952

  • Einzug der 2., 3. und 4. Hundertschaft in Bork. Umzug der 13. Einsatzhundertschaft aus Düsseldorf in die neu gebaute Einrichtung für eine Bereitschaftspolizei in Linnich.
  • 30. September: Die Amtszeit des Chefs der Polizei, Josef Haurand, endet im Rahmen der Verstaatlichung der nordrhein-westfälischen Polizei. Haurand wechselt im Herbst 1953 als kommissarischer Leiter zum Polizeipräsidium Duisburg.

1953

  • 7. Januar: Mord an Homosexuellen: In der Rotterdamer Straße treten zwei unbekannte Männer an einen Pkw heran, in dem sich gerade ein Rechtsanwalt und ein Hilfsarbeiter gemeinsam beim Liebesspiel vergnügen. Einer der Unbekannten schießt ohne Vorwarnung auf den Anwalt, der an seinen Verletzungen verstirbt. Den Hilfsarbeiter lässt der Täter leben. Bevor er verschwindet, raubt er jedoch noch die Wertsachen, die sich im Auto befinden. Als Todesschütze kann 1956 Werner Boost ermittelt werden. Er wird zu 15 Jahren Zuchthaus und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.
  • Das Düsseldorfer Landeskriminalpolizeiamt wird in „Landeskriminalamt“ umbenannt. Das Amt verfügt in diesem Rechnungsjahr gerade einmal über 97 Bedienstete.
  • Sittenüberwachung: Die Polizei registriert in Düsseldorf die Prostituierten. Insgesamt werden 180 Dirnen erfasst. Hinzu kommt ein deutlich größeres Kontingent an so genannten (HWG-Personen (HWG = häufig wechselnde Geschlechtspartner).
  • Oktober: Polizeioberrat Walter May wird neuer Leiter der Düsseldorfer Schutzpolizei. May wurde 1906 in Unseburg, Krs. Wanzleben geboren durchlief zunächst Ausbildungen in einer Bergbauschule und besuchte die kaufmännische Handelsschule. 1926 wurde er Polizeibeamter. Bis Kriegsende reichte seine Karriere bis zum Hauptmann der Schutzpolizei. Nach dem Krieg kurzzeitig entlassen, wurde er im September 1945 wieder in den Dienst der Düsseldorfer Polizei eingestellt und machte dort seitdem ununterbrochen Dienst.

1954

  • Tödlicher Schusswaffengebrauch: An einer Ausfallstraße in Düsseldorf missachtet der Fahrer eines Sportwagens die Haltezeichen eines Kriminalbeamten, der zur Fahndung nach den so genannten „Autobahnräubern“, die seit einiger Zeit im Land aktiv sind, eingesetzt ist. Der Beamte schießt mit der Maschinenpistole auf den flüchtenden Wagen. Die Ehefrau des Fahrers wird tödlich getroffen. Der Fahrer war mit dem Wagen geflüchtet, weil er den Wagen ohne Wissen des Eigentümers benutzt hatte.
  • Dr. Bernd Wehner wird Leiter der Kriminalpolizei. Der 1909 geborene Essener ist 1937 nach Promotion und Referendardienst in den Polizeidienst eingetreten. War seinem Amtsantritt in Düsseldorf hat er in Berlin und Dortmund Dienst versehen.
  • November: Rechtsanwalt Herbert Klein wird Polizeipräsident. Er ist zuvor Mitglied des Landtags gewesen.
  • In Düsseldorf wird ein eigenes Dienstgebäude für die Wasserschutzpolizei fertig gestellt.

Abb. 1954. Verkehrsunfallaufnahme Kalkumer Straße/Segeberger Weg (Quelle: Jörg Lipny; Sammlung Frank Kawelovski)


1955

 

  • Liebespaarmord: Die Verlobten Friedhelm Behre und Thea Kürmann werden von der Mutter des Kürmann bei der Düsseldorfer Polizei als vermisst gemeldet. Das Pärchen wird erst einen Monat später in einem Baggerloch bei Düsseldorf erschlagen auf dem Rücksitz ihres Autos aufgefunden. Als Täter wird ein Jahr später Peter Boost ermittelt, dem ein Mord aus dem Jahr 1953 nachgewiesen wurde. Seine Täterschaft kann jedoch von der Kripo nicht bewiesen werden. Boost war von einem Förster in einem Wald in der Nähe von Düsseldorf festgenommen worden, als er sich gerade bewaffnet an ein Liebespaar heranschlich.

 


Abb. Glimpflich ausgegangen ist dieser Unfall vom 17. Oktober 1955, den man hier auf einem Foto aus der Unfallaufnahme der Polizei sieht. An der Münsterstraße/Ecke Heinrichstraße lässt der Fahrer des vorderen Pkw die Vorfahrt eines Taxis unbeachtet. Bei der Kollision entsteht beträchtlicher Sachschaden, es wird aber lediglich der Fahrgast des Taxis leicht verletzt (Quelle: Jörg Lipny; Sammlung Frank Kawelovski)


1956

 

  • 7. Februar: Doppelmord: Die Mordkommission der Düsseldorfer Kripo bekommt wieder Arbeit. Nachdem der Angestellte Peter Falkenberg nicht mit seinem Dienstwagen zur Firma zurückkehrt, erstattet sein Chef Anzeige wegen Pkw-Unterschlagung. Der Wagen wird kurz darauf mit stark blutverschmiertem Innenraum aufgefunden. Es stellt sich auch heraus, dass Falkenberg kurz vor seinem Verschwinden noch die Stenokontoristin Hildegard Wassing von zuhause abgeholt hatte. Kurz darauf geht bei der Polizei die Meldung ein, dass in einem abgebrannten Strohschober in Ilverich bei Düsseldorf zwei verkohlte Leichen gefunden worden sind. Wie sich herausstellt, handelt es sich um Falkenberg und Wassing. Beide sind vor ihrer Verbrennung durch Schläge auf die Schädel getötet worden. Auch bezüglich dieser Tat gerät wieder Peter Boost in Verdacht. Jedoch kann ihm auch diese Tat nicht nachgewiesen werden.
  • Die Kripo kann eine Serie von rund 20 Vergewaltigungen klären, die sich seit 1953 ereignet haben. An den Taten waren in wechselnder Beteiligung 17 Minderjährige beteiligt gewesen. Die Masche war immer die Gleiche. Die Täter trieben sich auf Kirmesplätzen herum und sprachen junge Mädchen an. Konnten sie die Mädchen zu einem Spaziergang überreden, so fielen sie und weitere Mittäter an einer einsamen Stelle über die Opfer her. Über eines der Mädchen hatten sich in einer stundenlangen Aktion 20 junge Männer hergemacht.
  • In Düsseldorf werden die ersten 25 Polizeinotrufsäulen installiert. Währen die bereits seit den 20er Jahren existierenden Straßenmelder nur für die Benutzung durch Polizeibeamte eingerichtet waren, können nun Bürger über die Notrufsäulen mittels einer Sprecheinrichtung direkt Kontakt mit der Polizei aufnehmen.

 


Abb. Anno 1956. Die Mannschaft eines Küchenwagens macht sich für den Einsatz am Karnevalsumzug bereit (Quelle: Michael Zech; Sammlung Frank Kawelovski)


1957

 

  • Januar: Probelauf für zukünftige Polizeifliegerei. Auf dem Flugplatz Düsseldorf -Lohausen erprobt das Innenministerium derzeit ein Flugzeug eines neuen ausländischen Flugzeugtyps für eine Verwendung bei der Polizei. Es wird festgestellt, dass das Flugzeug gegenüber Hubschraubern einen größeren Aktionsradius hat. Von dem viersitzigen Flugzeug aus wird mit den Polizeibehörden in verschiedenen Städten der Region Düsseldorf Funkkontakt aufgenommen.

1958

 

  • In Düsseldorf werden erstmals pensionierte Polizeibeamte als Kontrolleure zur Überwachung von Parkuhren ein.

 


Abb. Verkehrsregelungsposten 1958 auf einer Düsseldorfer Kreuzung (Quelle: Lipny; Sammlung Frank Kawelovski)


1959

  • Die Düsseldorfer Kriminalpolizei registriert innerhalb eines Jahres 1444 Männer und Frauen wegen Stadtstreicherei. Da sich 388 von ihnen innerhalb einer festgesetzten Frist keine Unterkünfte gesucht haben, werden sie dem Schnellgericht zugeführt. Fast alle werden verurteilt, sechs Männer und fünf Frauen werden zudem in ein Arbeitshaus eingewiesen.
  • Dr. Oskar Wenzky wird Leiter des neuen Landeskriminalamts. Er tritt die Nachfolge von Friedrich D’heil an, der im Oktober 1958 ausgeschieden ist. Der 1911 geborene Wensky arbeitet nach seinem Jura-Studium beim Oberlandesgericht in Breslau. 1936 wechselt er zur Polizei.

1960

  • Dem Schwimmkader der deutschen Mannschaft bei den olympischen Spielen in Rom gehört auch ein Düsseldorfer Polizist an: Polizeioberwachtmeister Fugger. Fugger ist bereits mehrfach Mitglied der deutschen Schwimmernationalmannschaft gewesen und war jahrelang deutscher Polizeimeister in der 100m- und 1500m-Krauldisziplin.
  • Kriminalkommissar Fänger von der Düsseldorfer Polizei ist der erfolgreichste Deutsche Polizeifechter. Er nimmt 1960 an den Olympischen Spielen teil, ist Weltmeisterschaftsteilnehmer und 27mal Mitglied der Deutschen Nationalmannschaft.

1961

  • Herausragende Düsseldorfer Polizeisportler sind 1961 Kriminalkommissar Fänger (Deutscher Meister im Degenfechten), Polizeihauptwachtmeister Ittel (Mitglied der Nationalmannschaft im Modernen Fünfkampf), Polizeioberwachtmeister Fugger (Polizei-Europameister über 100m Kraul), Polizeioberwachtmeister Pietrzik (Polizei-Europameister über 200m Brustschwimmen), Kriminalhauptwachtmeister-Anwärter Guhl (westdeutscher Meister über 800 m und 1500 m Kraulschwimmen), Polizeihauptwachtmeister Lork und Jedzig (mehrfach in die Deutsche Leichtathletik-Nationalmannschaft berufen), Polizeiobermeister Nöldner (Deutscher Polizeimannschaftsmeister im Schießen mit der Scheibenpistole) und die Polizeihauptwachtmeister Hunke und Schlachta (mehrfach Mitglieder der deutschen Nationalmannschaft im Modernen Fünfkampf).
  • In Bielefeld geht die erste Polizei-Fernschreib-Wählzentrale in Betrieb. Die dieser Zentrale angeschlossenen Polizeidienststellen können künftig per Fernschreiben miteinander in Kontakt treten, ohne dass der Kontakt noch durch eine Vermittlung von Hand hergestellt werden müsste. Die Dienststellen können sich also direkt per Fernschreiben untereinander verständigen. Zunächst sollen 100 Kreispolizeibehörden und Polizeistationen im Regierungsbezirk Detmold der Zentrale angeschlossen werden. Außerdem soll es einen Anschluss zur Leitvermittlungsstelle in Düsseldorf geben
  • 24. November: Ein spektakulärer Raubüberfall auf einen Juwelier in Düsseldorf endet nach nur 26 Minuten mit der Festnahme der schwer bewaffneten Täter. Die mit Maschinenpistolen bewaffneten Männer hatten bei dem Überfall auf der Königsallee, auf der zu dieser Zeit reger Verkehr herrschte, Schmuck für 4 Millionen DM erbeutet. Sie bedrohten sowohl die Angestellten des Schmuckhändlers wie auch Passanten mit ihren Waffen Nachdem die Einsatzleitstelle die Taxizentrale in die Fahndung nach dem Fluchtfahrzeug der Räuber einschaltet, kommen aus den Reihen der 440 Düsseldorfer Funktaxis Hinweise auf den Wagen, so dass die Polizei gezielt die Verfolgung aufnehmen und die Täter festnehmen kann. Bei den Tätern handelt es sich um vier Franzosen, die eigens für Raubüberfälle nach Düsseldorf übergesiedelt waren.

1962

  • 28. Januar: Millionen-Erpressung: Der in Düsseldorf lebende „Kaufhaus-König“ Helmut Horten wird von einem unbekannten Erpresser aufgefordert, zwei Millionen Mark zu bezahlen. Andernfalls würden in seinen Kaufhäusern Plastikbomben hochgehen. Horten wird aufgefordert, zur Geldübergabe nach Karlsruhe in ein Hotel zu fahren. An seiner Stelle fährt jedoch ein verkleideter Düsseldorfer Kriminalbeamter dorthin. Der Täter riecht offensichtlich Lunte und hinterlässt im Hotel einen Zettel mit der Notiz „Sie haben die Polizei eingeschaltet und sind nun selbst für die Folgen verantwortlich“. Der Täter, Werner J., wird 1965 in Düsseldorf festgenommen, nachdem er zahlreiche andere Erpressungen im Bundesgebiet begangen hat.
  • 1. August: Die Polizeihubschrauberstaffel nimmt mit zwei Maschinen des Typs Augusta Bell 47 J ihren Betrieb auf. Standort ist zunächst bis zum 1.9.63 der Unterkunftsbereich der Bereitschaftspolizei-Abteilung III in Wuppertal, Obere Lichtenplatzer Straße. Als Hangar für die Maschinen dienen zwei Garagen. Organisatorisch ist die Staffel zunächst dem Landesautobahnzug des Regierungspräsidiums Düsseldorf unterstellt. Bereits zehn Monate nach Indienststellung kann die Staffel auf 226 Einsätze mit mehr als 600 Flugstunden verweisen. Die Mehrzahl der Einsätze sind Verkehrsüberwachungsaufträge.

1963

  • September: Die Polizeihubschrauberstaffel zieht von Wuppertal zum Flughafen Düsseldorf-Lohausen um.
  • Polizeioberwachtmeister Bohnen vom PP Düsseldorf wird Polizei-Europameister im Einzelfechten. Auch in der besten europäischen Polizei-Degenfechtermannschaft sind zwei Düsseldorfer Polizisten, nämlich Kriminaloberkommissar Fänger und Polizeihauptwachtmeister Ittel, vertreten
  • In einem Erpressungsfall, in dem ein Täter von einem 76jährigen Fabrikanten in Düsseldorf 200.000 DM fordert, verwandelt ein Maskenbildner der deutschen Oper eine Kriminalbeamten in einen alten Mann, der dem Täter bei der Lösegeldübergabe gegenübertreten soll. Die Maskerade ist so gut, dass es dem Beamten tatsächlich gelingt, mit dem Täter zusammenzukommen und diesen überraschend festzunehmen. Bei dem Beamten handelt es sich um den als Weltklasse-Fechter bekannten Kriminaloberkommissar Fenger aus Düsseldorf.

Abb. Polizeischüler in der Düsseldorfer Tannenstraße. Die Aufnahme von Kurt Bartelt, der nach der Ausbildung sein Dienstleben bei der Essener Polizei verbrachte, entstand 1963 (Quelle: Kurt Bartelt; Sammlung Frank Kawelovski)


Abb. Der Eingang zur Polizeiliegenschaft in der Tannenstraße - ebenfalls 1963 (Quelle: Kurt Bartelt; Sammlung Frank Kawelovski)


1964

 

  • Dr. Oskar Wenzky wird als Leiter des Landeskriminalamtes von Günter Grasner abgelöst. Grasner, 1904 geboren, hat seit 1929 bei der Polizei in Schleswig-Holstein, in Niedersachsen und schließlich in NRW gearbeitet.
  • Kriminalhauptwachtmeister Guhl von der Düsseldorfer Polizei wird bei den Deutschen Polizeimeisterschaften im Schwimmen in Bad Kissingen Deutscher Meister im 200 m, 400 m und 1500 m Kraul sowie in mehreren Staffelwettkämpfen. Ebenfalls Angehöriger des PP Düsseldorf ist Polizeihauptwachtmeister Pietrzik, der Deutscher Polizeimeister im 100 und 200 m-Brustschwimmen wird. Mit dem Sieg im 100 m-Rückenschwimmen wird zudem der Düsseldorfer Polizeihauptwachtmeister Nadolski Deutscher Polizeimeister. Weitere Düsseldorfer Sieger bei Deutschen Polizeimeisterschaften des Jahres 1964 sind Polizeioberwachtmeister Henningsen (4x100m Kraul, 10x50m Freistil, Polizeihauptwachtmeister im Kriminaldienst Schlachta (4x100 m Brust und 10x50m Freistil und Polizeioberwachtmeister Wittmann (10x50 m Freistil).

1965

 

  • 18. – 28. Mai: Der Besuch der englischen Königin in Deutschland bringt auch für Nordrhein-Westfalen einen der größten Polizeieinsätze seiner Landesgeschichte mit sich. In NRW hält sich die Queen u. a. in Brühl, im Schloss Augustusburg“ auf. Drei Tage bleibt die Königin, die bei ihrer Ankunft mit Bundespräsident Heinrich Lübke die Ehrenformation der Bundeswehr abgeschritten hatte, in Nordrhein-Westfalen. Neben der Bundeshauptstadt Bonn sind in NRW weitere Stationen Düsseldorf und Duisburg. In Düsseldorf tritt sie im Rathaus mit Oberbürgermeister Willi Becker zusammen und empfängt den großen Ehrenring der Stadt. Auf der Fahrt durch die Stadt war sie von einer riesigen Menschenmenge an den Straßenrändern bejubelt worden.

1966

  • 31. März: Der Leiter der Schutzpolizei, Schutzpolizeidirektor Walter May, geht in den Ruhestand. Er hatte die uniformierte Abteilung seit Oktober 1953 geleitet.

  • 1. April: Alfred Halbach tritt seinen Dienst als neuer Leiter der Schutzpolizei an. Halbach hatte im Herbst 1945 als Revierleiter in Neuss begonnen. Nachfolgend war er bei der Bezirksregierung in Düsseldorf tätig, zum Schluss als Leiter der Schutzpolizei. Seit 1965 war er stellvertretender Leiter der Schutzpolizei bei der Kreispolizeibehörde Düsseldorf.
  • 11. Mai: Mordversuch an Kriminalbeamten: Bei einem Handgemenge zwischen einem Tatverdächtigen und einem Kriminalbeamten wird der Beamte in der Gaststätte „Büdchen“ am Lessingplatz in Düsseldorf durch einen Schuss aus der Pistole des Verdächtigen mit einem Brustdurchschuss lebensgefährlich verletzt. Der Beamte hatten zusammen mit weiteren Kollegen in dem Lokal auf das Eintreffen des Verdächtigen gewartet.
  • 25. Oktober: Die Polizeihubschrauberstaffel wird in die Teilstaffeln „Rheinland“ und „Westfalen“ unterteilt. Während die Staffel „Rheinland“ in Düsseldorf verbleibt, bezieht die Staffel „Westfalen“ ihren Standort in Dortmund. Jede Teilstaffel setzt sich aus einem Staffelführer, vier Hubschrauberführern und vier Bordwarten zusammen.

Quelle: Deutsche Polizei, Heft 5/66, S. 147


1967

  • Bankeinbruch: Unbekannte Täter graben sich sechs Meter weit in einem Tunnel unter den Tresorraum einer Düsseldorfer Commerzbank-Filiale. Sie brennen die Tresore auf und entkommen mit 400.000 DM.
  • Die nordrhein-westfälische Polizei verfügt über 31.600 Sollstellen (Erhöhung um 1.400 Stellen gegenüber dem Vorjahr).
  • Kriminalhauptkommissar Dieter Fänger, Landeskriminalamt Düsseldorf, wird Europäischer Polizeimeister im Mannschafts-Degenfechten, genauso wie Polizeimeister Bohnen von der Kreispolizeibehörde Düsseldorf.
  • Der Leiter der Schutzpolizei richtet im Präsidium ein Unfallfluchtkommando ein. Zwei eigens dafür abgestellte Beamte sollen sich nur noch um schwere Fälle von Unfallflucht kümmern. Die Vielzahl der Fälle, bei jedem zehnten Unfall flüchtet der Fahrer, und die Schwere der Folgen, es waren auch Tote bei den Unfallfluchten zu verzeichnen, haben die Einrichtung des Kommandos erforderlich gemacht.

1968

  • Der Leiter der Landeskriminalschule, Werner Hamacher, unterbindet ausdrücklich in seiner Schule die Anrede mit Dienstgraden. Er vertritt die Ansicht, dass die Anrede mit Dienstgrad zu „kritiklosen Jawohl-Sagern“ erzieht. Wer auf die Anrede mit Dienstgrad bestehe, habe es offensichtlich nötig.
  • Der bisherige Polizeipräsident Herbert Klein wird in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger wird Horst Jäger. Jäger ist bisher Staatsanwalt beim Landgericht Köln gewesen. Minsterialdirigent Ruwe, der die Entlassungs- bzw. Ernennungsurkunden überreicht, stellte mehrere Gemeinsamkeiten des scheidenden und des neuen Polizeipräsidenten fest. So sind beide in Porz geboren, bei sind in Porz als Kommunalpolitiker aktiv gewesen und beide haben vor ihrem Präsidentenamt als Juristen im Landgerichtsbezirk Köln gearbeitet, Klein als Rechtsanwalt.
  • Der Düsseldorfer Polizeimeister Bernd Wucherpfennig nimmt an den Olympischen Spielen in Mexiko teil. Er erzielt in der Disziplin "10-Meter-Turmspringen" den 12. Platz.

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Anrede mit Dienstgrad - eine kritische Betrachtung
Der Artikel der Zeitschrift "Deutsche Polizei aus dem Jahr 1968 befasst sich mit der kritischen Haltung, die der Leiter der Landeskriminalschule, Werner Hamacher, zu der anachronistischen Sitte einnimmt, dass sich - insbesondere leitende - Polizeibeamte immer noch mit ihrem Dienstgrad anreden lassen wollen (Quelle: Deutsche Polizei, Landesteil NRW, Heft 3/68, S. 23
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1969

 

  • Fertigstellung und Bezug des Neubaus des Landeskriminalamtes an der Völklinger Straße. Für die 50.600 Quadratmeter umbauten Raum mussten 8,8 Millionen Mark an Baukosten aufgewandt werden. Zudem kosteten die technischen Einbauten noch einmal 3,1 Millionen Mark. Das Landeskriminalamt verfügt nun über 350 Mitarbeiter. Der Leiter des Landeskriminalamtes Günter Grasner scheidet aus. Sein Nachfolger wird Mathias Eynck. Der 1914 geborene Eynck war 1937 nach seinem Wehrdienst in die Dortmunder Polizei eingetreten.

1970

 


Abb. Auf stolzen 86 Seiten widmet sich die Januar-Ausgabe der Zeitschrift "Die Streife" 1970 dem frisch in Betrieb genommenen neuen Landeskriminalamt an der Völklinger Straße (Quelle: Sammlung Kawelovski)