Polizei Ennepe-Ruhr-Kreis - Informationen zur Polizeigeschichte


Liebe Besucherinnen und Besucher,

 

auf dieser Seite werden – soweit greifbar – nach und nach Informationen zur Geschichte der Polizei im Ennepe-Ruhr-Kreis (Schwelm, Hattingen, Gevelsberg, Ennepetal, Wetter, Sprockhövel etc.) eingestellt. Während all die Ereignisse, die die gesamte nordrhein-westfälische Polizei betreffen, auf meinen Unterseiten „Chronik Polizei NRW“ nachgelesen werden können, beschränke ich mich auf dieser Seite auf Informationen, die ausschließlich diese Polizeibehörde hier betreffen. Ich bedanke mich bei meinem Berufskollegen Helmut Janiesch für die Unterstützung bei der Gestaltung dieser Unterseite.

 

Der Aufbau und die ständige Fortschreibung dieser Homepage sind mit einem hohen finanziellen und zeitlichen Aufwand verbunden. Daher freue ich mich über jegliche Form kostenloser Unterstützung durch (analoge oder digitale) Fotografien, Dokumente, Zeitungsartikel, Zeitzeugenberichte, Hinweise auf relevante Ereignisse, Orte, Personen usw., die mir zur Verfügung gestellt werden und mit denen ich ggf. Kosten und Suchaufwand sparen kann. Im Gegenzug bin ich bemüht, für alle Interessierten kostenlos Informationen zur Polizeigeschichte zur Verfügung zu stellen. Wer mich unterstützen kann, dessen Hilfe wird dankbar angenommen. Meine Kontaktdaten finden Sie im Impressum.


1901

  • In Schwelm wird durch den dortigen Leiter der Polizei, Polizei-Kommissar Franz Friedrich Laufer, erstmalig ein Polizeihund angeschafft. Dieses Ereignis gilt als Geburtsstunde des Polizeihundewesens in Deutschland. Die beiden ersten Hunde, die in Schwelm angeschafft wurden, erwiesen sich allerdings als träge und für den Schutzhundienst untauglich. Erst nach wenigen Jahren zeigte ein Anschaffung eines Tieres Erfolg.

1903

  • In Schwelm wird eine der ersten preußischen Polizeischulen eingerichtet. Die allererste hatte zwei Jahre vorher in Düsseldorf ihre Arbeit aufgenommen.

Quelle: Velberter Zeitung, 6.3.1903, S. 2


1904

Download
Einführung von Polizeihunden in Schwelm (Quelle: Castroper Zeitung, Der Polizeihund, v. 9.3.04)
Polizeihund 1904.pdf
Adobe Acrobat Dokument 307.1 KB

1908

Abb. Beitrag aus der Zeitschrift "Die Polizei", Heft 11, August 1908


1910

Abb. Innenstadt von Schwelm. Rechts im Bild ein Schutzmann im Gespräch mit einem Bürger (Quelle: Sammlung Kawelovski)


1933

Download
Bericht des ehemaligen Polizeikommissars Laufer aus Schwelm v. 1933
Schreiben Laufer.pdf
Adobe Acrobat Dokument 4.4 MB

Vorgestellt wird hier ein Bericht des ehemaligen Schwelmer Polizei-Kommissars Franz Friedrich Laufer vom 28. August 1933. Laufer, der zwischen 1890 und 1908 die Schwelmer Polizei geleitet hatte, gilt als Entwickler der Idee des Polizeihundewesens. Auf seine Veranlassung hin wurde 1902 ein Hund gekauft, der für die Zwecke der Polizei dressiert und dort auch eingesetzt wurde. In seinem Bericht aus dem Jahr 1933 gibt Laufer einen interessanten Einblick in die  problematischen Verhältnisse der Schwelmer Polizei zum Ende des 19. Jahrhunderts und des frühen 20. Jahrhunderts. Er führte dort auch alle seine Errungenschaft auf, die er mit Blick auf die Polizei vorzuweisen hatte. Das Schreiben Laufers zeichnet das Bild eines Mannes, der sich stark und kreativ für die Fortentwicklung der Polizei eingesetzt hat. Es zeigt aber auch einen Beamten, der mit vielen Menschen im Streit lag, gegen Untergebene und Vorgesetzte gleichsam austeilte und dabei auch vor persönlichen Herabsetzungen dieser Menschen nicht zurückschreckte. Zugleich zeigt sich - nicht nur in diesem Bericht, sondern in der gesamten Personalakte - dass er zu einer unbescheidenen Überhöhung seiner eigenen Leistungen neigte (Quelle: Stadtarchiv Schwelm, Personalakte Franz Friedrich Laufer)


1965

  • 10. Dezember: Rettung aus eiskalter Ruhr. Nachdem ein Pkw-Fahrer mit seinem Fahrzeug in Hattingen-Buchholz auf die wegen des Ruhrhochwassers gesperrten Kemnader Straße fährt, gerät er mit seinem Fahrzeug in die Strömung und treibt ab. Als eine von der Polizeistation Hattingen entsandte Streifenwagenbesatzung die Unglücksstelle erreicht, sitzt der Fahrzeugführer bereits auf dem Dach seines sinkenden Pkw. Polizeihauptwachtmeister Nickel begibt sich daraufhin durch ein Rettungsseil gesichert in die eisigen Fluten der Ruhr. Es gelingt ihm, den Fahrzeugführer, einen Nichtschwimmer, unter erschwerten Bedingungen an Land zu bringen.

1972

  • 3. August: Mord. Beamte der Düsseldorfer Kriminalpolizei brechen zur Festnahme eines 39-jährigen Einbrechers auf und durchsuchen hierzu in Erkrath die Wohnung des ebenfalls 39-jährigen Hermann von der Ahe. In der Wohnung wird die Leiche des Einbrechers gefunden. Er ist offensichtlich kurz vor der Durchsuchung durch einen Kopfschuss und durch Hammerschläge getötet worden. Von der Ahe behauptet, dass ein weiterer Bekannter die Tötung zu verantworten habe. Ermittlungen ergeben allerdings, dass Leichenteile dieses Bekannten bereits 1967 am Stadtrand von Wuppertal (Torso ohne Kopf und Hände) und in Sprockhövel-Haßlinghausen (beide Beine) gefunden worden sind und zuvor schon alle Lebenszeichen des Mannes abgerissen waren. Von der Ahe wird verdächtigt, beide Männer getötet zu haben.
  • Europäischer Polizeimeister im Ringen wird 1972 der Polizeiobermeister Wolfgang Seidler von der Kreispolizeibehörde Schwelm.

 

1974

  • 8. Januar: Mord an Rentnerin. Beamte der Kriminalaußenstelle Wetter fordern die Mordkommission aus Hagen an, nachdem in Wetter in der Blankstr. 9 die Leiche einer 63-jährigen Rentnerin aufgefunden worden ist. Die Frau wurde stranguliert und mit Schlagverletzungen am Kopf tot von einer Bekannten und ihrem Sohn aufgefunden. Als Täterin kann schließlich eine 34 Jahre alte Mutter von drei Kindern ermittelt werden. Die vorbestrafte Frau gibt nach längerem Leugnen und dem Vorhalt, dass am Tatort eine Fingerspur von ihr gefunden worden war in ihrem Geständnis schließlich zu, von der Getöteten bei einem Diebstahl in deren Haus ertappt worden zu sein. Daraufhin habe sie der Frau eine Weinflasche über den Kopf geschlagen. Zudem habe sie ihr ein feuchtes Handtuch um den Hals geschlungen.

 

1975

  • Die Personalstärke für die Polizei der Oberkreisdirektion Schwelm beträgt im Jahr 1975 insgesamt 282 Polizeivollzugsbeamte, nämlich 236 Beamte der Schutz- und 46 Beamte der Kriminalpolizei.
  • Die Oberkreisdirektion Schwelm verfügt 1975 über eine Polizeidichte von 1:864 (ein Polizeibeamter auf 864 Bürger) Die Polizeidichte ist in Nordrhein-Westfalen sehr ungleich verteilt. Während der PP Düsseldorf das günstigste Verhältnis von 1:377 hat, sieht es in der Oberkreisdirektion Neuss besonders schlecht aus. Hier beträgt das Verhältnis 1:1072.

 

1979

  • Im Ennepe-Ruhr-Kreis wird in Zusammenarbeit mit der Kreisverkehrswacht eine mobile Polizei-Puppenbühne eingerichtet, mit der die Verkehrserziehung von Kindern sichergestellt werden soll.

 

1981

  • Die Polizeidichte im Bereich des OKD Schwelm liegt 1981 bei 1:732 (1 Polizeibeamter kommt auf 732 Einwohner). Zum Vergleich: Die Polizeidichte beim PP Bonn hat mit 1:320 den günstigsten, die Polizeidichte beim OKD Gummersbach mit 1:752 den ungünstigsten Wert. Die für NRW durchschnittlich angestrebte Polizeidichte von 1:400 ist weitgehend erreicht.

 

1989

  • 1. Februar: Polizeioberrat Klaus Börkei wird neuer Leiter der Schutzpolizei des Oberkreisdirektion Schwelm.
  • Zum neuen Leiter der Kriminalpolizei beim OKD Schwelm wird Kriminaloberrat Helmut Janiesch ernannt.

Bevor Kriminaloberrat Helmut Janiesch am 1. September 1989 seinen Dienst als Kripochef der Oberkreisdirektion Schwelm angetreten hat, hat er die Kriminalpolizei in Herne geleitet. Janiesch, der sich selbst als "Polizist aus Leidenschaft" bezeichnet, ist Vater einer 5-jährigen Tochter und eines 18-jährigen Jungen. 1965 ist er in die Polizei eingetreten und hat danach Streifendienst in seiner Heimatstadt Gelsenkirchen und in Düsseldorf verrichtet. In Gelsenkirchen leitete der Hobbytaucher nach seinem Wechsel in die Kriminalpolizei vorübergehend auch das Kommissariat für Raub und Einbruch. Ab Herbst 1980 trat er seine Ausbildung bei der Polizei-Führungsakademie an, die er als Kriminalrat verließ. Nach einer weiteren Station beim Regierungspräsidenten in Arnsberg kam er schließlich nach Bochum.


1991

  • Der Leiter der Kriminalpolizei, Helmut Janiesch, verlässt die OKD Schwelm und wechselt als Führungskräftetrainer zur Höheren Landespolizeischule in Münster.

1992

  • 16. Januar: Nach knapp zweijähriger Bauzeit wird ein neues Dienstgebäude durch Ministerialdirigent Dr. Möller und den Oberkreisdirektor Ernst Homberg an die Polizeistation in Wetter/Ruhr übergeben.

2013

  • Februar: Polizeioberrat Frank Kujau übernimmt in der Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr-Kreis die Funktion des Direktionsleiters Verkehr. Er war bisher Teildezernatsleiter beim LAFP.

Weitere Inhalte folgen!

 


2023

Abb. Ein recht trister Betonbau, das Kreishaus an der Hauptstr. 92, beherbergt 2023 die Schwelmer Polizei (Quelle: Frank Kawelovski)


Weitere Informationen folgen!