Polizei Hagen - Informationen zur Polizeigeschichte


Liebe Besucherinnen und Besucher,

 

auf dieser Seite werden – soweit greifbar – nach und nach Informationen zur Geschichte der Polizei in Hagen  eingestellt. Während all die Ereignisse, die die gesamte nordrhein-westfälische Polizei betreffen, auf meinen Unterseiten „Chronik Polizei NRW“ nachgelesen werden können, beschränke ich mich auf dieser Seite auf Informationen, die ausschließlich diese Polizeibehörde hier betreffen. Ein Teil der hier vorgestellten Informationen stammt aus dem Buch "Bitte folgen" von Christoph Engelbert.

 

Der Aufbau und die ständige Fortschreibung dieser Homepage sind mit einem hohen finanziellen und zeitlichen Aufwand verbunden. Daher freue ich mich über jegliche Form kostenloser Unterstützung durch (analoge oder digitale) Fotografien, Dokumente, Zeitungsartikel, Zeitzeugenberichte, Hinweise auf relevante Ereignisse, Orte, Personen usw., die mir zur Verfügung gestellt werden und mit denen ich ggf. Kosten und Suchaufwand sparen kann. Im Gegenzug bin ich bemüht, für alle Interessierten kostenlos Informationen zur Polizeigeschichte zur Verfügung zu stellen. Wer mich unterstützen kann, dessen Hilfe wird dankbar angenommen. Meine Kontaktdaten finden Sie im Impressum.


1931

Am 14. Juni wird in Hagen-Haspe in den Morgenstunden der Polizeihauptwachtmeister Steinbach von Einbrechern, die einen Einbruch in ein Goldwarengeschäft geplant hatten, erschossen. Dieser Tat sind vier Kölner Einbrecher, darunter der bekannte Autoräuber Kautz, verdächtig. Kautz gibt in seiner Vernehmung zu, den tödlichen Schuss auf den Polizisten abgegeben zu haben. Er gesteht auch die Erschießung eines Kaufmanns, der ihm bei einem Autodiebstahl entgegengetreten war.


1932

Quelle: Schwelmer Zeitung, Westfalen, Rheinland und Nachbargebiete, v. 21.6.1932


1945                                                                                                

  • 26. April: Lüpke Heits, Geburtsjahrgang 1897, wird mit der Leitung der Schutzpolizei Hagen beauftragt. Heits war Teilnehmer des 1. Weltkriegs, trat 1920 in die Polizei ein und wurde Mitglied des Schrader-Verbandes. 1933 trat er dem „Stahlhelm“ bei und 1937 der NSDAP. 1942 stellte er einen Antrag auf Aufnahme in die SS.

1947

  • 6. Oktober: Der Leiter der Schutzpolizei Hagen, Lüpke Heits, wird auf Anordnung der Militärregierung aus seinem Amt entlassen.

1948

  • 19. Juni: Lüpke Heits, der 1946 als Leiter der Schutzpolizei entlassen wurde, wird mit Genehmigung des Regional Commissioners wieder in sein Amt eingesetzt.

1962

  • 26. Juli: Die Amtszeit von Innenminister Josef Hermann Dufhues endet. Seine Nachfolge tritt Willy Weyer (FDP) an. Der 1917 geborene Weyer wird nach seinem Jurastudium 1948 stellvertretender Bürgermeister von Hagen, danach 1950 Landtagsabgeordneter. 1954 wird er zunächst Wirtschaftsminister, 1956 Bauminister und 1962 Innenminister von NRW. 1975 scheidet er aus der Landesregierung und aus dem Landtag aus. Von 1974 bis 1986 ist er Präsident des Deutschen Sportbundes, von 1958 bis zu seinem Tod am 15. August 1987 Präsident des Landessportbundes NRW.
  • 18. Dezember: Dr. Otto Rückert wird zum neuen Polizeidirektor von Hagen ernannt. Er tritt die Nachfolge von Dr. Ewald Greske an, der als Polizeipräsident nach Wuppertal versetzt worden ist. Rückert ist 1910 in Unna geboren und ist bereits mit 24 Jahren zum Dr. jur. promoviert worden. Nach Tätigkeiten in der öffentlichen Verwaltung in Unna und im Saarland rückte Rückert 1939 als Flak-Artillerist in den Kriegsdienst ein. Nach dem Krieg arbeitet er aus Kaufmann in einer Buchdruckerei und einem Verlag. 1954 wurde er wieder in den Verwaltungsdienst des Landes Nordrhein-Westfalen aufgenommen.
  • Die neue Polizei-Autobahnstation Hagen-Ost wird eröffnet. Das Gebäude im Bungalowstil ist mit einem Kostenaufwand von 175.000 DM in viereinhalb Monaten aus Fertigteilen erstellt worden. Die Station ist mit einem Oberbeamten und 36 Beamten des mittleren Dienstes für die Verkehrsüberwachnung auf den Streckenabschnitten der A1 zwischen Wuppertal-Ost/Schwelm und dem Kamener Kreuz zuständig. Am Fahrzeugen stehen der Station zwei Funkstreifenwagen des Typs Porsche, sechs Funkstreifenwagen anderer Fabrikate, sechs Kräder, ein Unfallkraftwagen sowie ein Prüfwagen zur Verfügung.

1973

  • 12. Februar: Polizeibeamter als Geisel getötet. Ein 25-jähriger Mann nimmt bei dem Versuch seiner Festnahme den Polizeibeamten Manfred Tophoven, Polizei Hagen, als Geisel und flieht mit ihm. Bei Eingreifen der Polizei erschießt der Mann Manfred Tophoven. Er selbst wird im Rahmen der Aktion ebenfalls erschossen.

1974

  • 8. Januar: Mord: Die 63-jährige Rentnerin Olga G. wird tot in ihrer Wohnung in Wetter aufgefunden. Die Frau ist mit einem nassen Handtuch stranguliert worden. Zudem weist sie eine schwere Schlagverletzung am Hinterkopf auf. Als Täterin kann von der Hagener Mordkommission schließlich eine 34-jährige Tänzerin, Mutter von drei Kindern, ermittelt werden. Die Frau war von dem Opfer, mit dem sie bekannt war, in dessen Wohnung bei einem Besuch beim Gelddiebstahl ertappt worden. Daraufhin tötete die 34-jährige, die bereits durch mehrere Diebstähle polizeibekannt war, die Wohnungsinhaberin. Sie wurde zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe verurteilt.

1975

  • Die Personalstärke für die Polizeidirektion Hagen beträgt im Jahr 1975 insgesamt 443 Polizeivollzugsbeamte, nämlich 341 Beamte der Schutz- und 102 Beamte der Kriminalpolizei.
  • Die Polizeidirektion Hagen verfügt 1975 über eine Polizeidichte von 1:520 (ein Polizeibeamter auf 520 Bürger) Die Polizeidichte ist in Nordrhein-Westfalen sehr ungleich verteilt. Während der PP Düsseldorf das günstigste Verhältnis von 1:377 hat, sieht es in der Oberkreisdirektion Neuss besonders schlecht aus. Hier beträgt das Verhältnis 1:1072.

1981

  • Günter Steckhan wird neuer Polizeidirektor in Hagen. Er war zu Beginn seiner Polizeilaufbahn ab 1970 stellvertretender Polizeipräsident in Bonn. Ab April 1975 leitete er bis zu seinem Wechsel nach Hagen die Polizeidirektion Neuss. Der 49-jährige Steckhan, der 1963 sein zweites juristisches Staatsexamen abgelegt hat, hatte vorher auch Tätigkeiten Regierungspräsidenten in Wiesbaden und beim Polizeipräsidenten in Bonn inne gehabt.
  • Die Polizeidichte in Hagen liegt 1981 bei 1:469 (1 Polizeibeamter kommt auf 469 Einwohner). Zum Vergleich: Die Polizeidichte beim PP Bonn hat mit 1:320 den günstigsten, die Polizeidichte beim OKD Gummersbach mit 1:752 den ungünstigsten Wert. Die für NRW durchschnittlich angestrebte Polizeidichte von 1:400 ist weitgehend erreicht.

1982

  • Juli. Nach einer Änderung des Polizeiorganisationsgesetzes wird Behördenleiter Günter Steckhan vom Polizeidirektor zum Polizeipräsidenten.
  • Heribert Löblein scheidet als Leiter der Kriminalpolizei in Hagen aus. Er wechselt in gleicher Funktion zum Polizeipräsidium Essen. Seine Nachfolge in Hagen tritt Kriminaldirektor Alfred Habicht an. Habicht, 1925 in Tannsee in Ostpreußen geboren, trat 1947 als Polizeianwärter in den Dienst des Landes NRW ein. Nach vielseitigen Verwendungen im mittleren und gehobenen Dienst, wurde er 1972 als Kriminalgruppenleiter nach Hagen versetzt.

1985

  • 31. Dezember: Mit Ablauf des Monats geht der Leiter der Abteilung Kriminalpolizei beim PP Hagen, Kriminaldirektor Alfred Habicht, in den Ruhestand. Er hat dieses Amt seit April 1982 inne gehabt. Sein Nachfolger wird Kriminaloberrat Horst Hillebrand. Der 54-jährige steht seit 1954 im Polizeidienst und leitete zuletzt beim PP Essen die Kriminalgruppe III.

1989

  • 1. Februar: Polizeidirektor Karl-Heinz Fridriszik wird neuer Leiter der Hagener Schutzpolizei.
  • 12. Oktober: Die Polizei nimmt ihre erste stationäre Geschwindigkeitsüberwachungsanlage in Betrieb. Landesweite Geschwindigkeitskontrollen und schwerste Unglücke in Baustellen waren der Anlass, die erste Anlage dieser Art an der A1 im Bereich der Baustelle „Volmarsteiner Talbrücke“ bei Hagen zu installieren. Die Geschwindigkeit der Fahrzeuge wird über Messfühler festgestellt, die in die Fahrbahn eingelassen sind. Bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung wird ein Frontalfoto von Fahrzeug und Fahrer gefertigt.

1997

  • 1. April: Mit Klaus Steffenhagen wird erstmals ein Gewerkschaftsvorsitzender in Nordrhein-Westfalen Polizeipräsident. Steffenhagen war bis 1993 Polizeibeamter, übernahm den Gewerkschaftsvorsitz allerdings dann hauptamtlich. Er wird im Polizeipräsidium Hagen von Innenminister Kniola in sein neues Amt eingeführt. Steffenhagen löst Günter Steckhan ab, der das Amt seit 1981 ausgeübt hat
  • 1. August: Tötungsdelikt an Polizeibeamten: Passanten verständigen in Hagen die Polizei, weil ein Mann auf der Straße in verdächtiger Weise Kinder anspricht. Als eine Streifenwagenbesatzung eintrifft und den Mann, einen 24 Jahre alten türkischen Drogendealer, überprüfen will, zieht dieser überraschend eine Schusswaffe und schießt dem 37-jährigen Polizeihauptmeister Michael Erkelenz in die Brust. Michael Erkelenz erliegt sechs Tage später in einem Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Der Täter hatte kurz nach der Schussabgabe in der Nähe des Tatortes noch eine 41-jährige, völlig unbeteiligte Lehrerin auf ihrer Terrasse und anschließend sich selbst auf offener Straße erschossen.

1999

  • Dezember. Behördenleiter Klaus Steffenhagen verlässt die Behörde.

2001

  • 1. Juli: Unfalltod auf Autobahn. Der 33-jährige Polizeiobermeister Heiko Emmerich wird im Rahmen einer Verkehrsüberwachungsmaßnahme auf Autobahn A45 bei Dortmund getötet. Ein Autofahrer hatte die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren, schleuderte in den Streifenwagen und erfasste dabei auch den Beamten, der sich außerhalb des Fahrzeugs befand. Emmerich war Angehöriger der Autobahnpolizeiinspektion Süd in Hagen.

2011

  • Das Innenministerium legt das Präventionsprogramm „Kurve kriegen“ auf. Vor dem Hintergrund der Erkenntnis, dass 2010 alleine 6 % aller tatverdächtigen Jugendlichen für ein Drittel aller durch Jugendliche begangenen Straftaten verantwortlich zu machen waren, wird ein Programm aufgelegt, in dem die Polizei sich intensiv um besonders gefährdete Jugendliche und Kinder kümmert. So wird mit den Eltern und Schulen der Betroffenen Kontakt aufgenommen, es werden Gefährderansprachen geführt und in einem Netzwerk mit anderen Behörden und Einrichtungen Hilfsangebote unterbreitet. U. a. werden Anti-Aggressions-, Eltern-, Sport und Sprachkurse angeboten. Pilotbehörden, in denen „Kurve kriegen“ ausprobiert wird sind Aachen, Bielefeld, Dortmund, Duisburg, Hagen, Köln, Rhein-Erft-Kreis und Kreis der Wesel.

2012

  • Ursula Steinhauer verlässt nach 12 Jahren als Behördenleiterin die Hagener Polizei. Ihr Nachfolger wird der Mülheimer Frank Richter, der seit 2005 Vorsitzender des Landesverbandes der Gewerkschaft der Polizei war. Der 1959 geborene Frank Richter ist von der "Pieke auf" vom mittleren Dienst an in der Polizei gewesen und u. a. in seiner Heimatstadt Mülheim im Streifendienst gewesen. Ebenfalls in Mülheim wurde er schließlich GdP-Vorsitzender. Seit 2000 hatte er zudem dem Bundesvorstand der GdP angehört.

2015

  • 4. Mai: In Dortmund wird ein erstes „Regionales Trainingszentrum (RTZ)“ eingerichtet. Auf über 5.000 qm Fläche können zukünftig die 3.600 Beamten der KPB Dortmund, Unna, Soest und Hagen ihr Einsatztraining absolvieren. Vier Raumschießanlagen sowie zu Übungszwecken eingerichtete Appartements, eine Gaststätte, Bankschalter, Klassenräume und eine mit Streifenwagen befahrbare Halle sollen die Simulation unterschiedlichster Einsatzlagen ermöglichen. Weitere RTZ sind in Essen, Linnich, Wuppertal, Brühl und Duisburg geplant.
  • 18. Oktober: Tödlicher Schusswaffeneinsatz: In Hagen wird ein Mann von einer Polizistin erschossen. Er hatte zuvor in einem Versicherungsbüro einen Angestellten mit einer Machete schwer verletzt. Das Opfer flüchtet, von dem osteuropäischen Täter verfolgt,  in einen nahegelegenen Dönerladen. Vor dem Laden wird der Gewalttäter von der Polizei angetroffen. Als er trotz mehrfacher Aufforderung die Machete nicht fallen lässt, wird er niedergeschossen. Er stirbt noch an Ort und Stelle.

2015

  • März. Polizeipräsident Frank Richter verlässt Hagen, nachdem die Landesregierung ihn zum neuen Essener Polizeipräsidenten bestimmt hat. Richter hatte das Amt drei Jahre lang ausgeführt.
  • April. Nachfolger von Frank Richter als Polizeipräsident wird Wolfgang Sprogies.

2016


Abb. 2016 bringt der Hagener Kriminalhauptkommissar Christoph Engelbert im Ardenkuverlag sein Buch "Bitte folgen" heraus. In dem spannend bebilderten und aufwändig recherchierten Buch ist die Geschichte der Hagener Polizei vom 19. Jahrhundert bis in die Jetztzeit geschildert (Quelle: Engelbert, Christoph (2016), Bitte Folgen, Hagen, Ardenkuverlag, Vorderseite Cover)


2018

  • Das Landespolizeiorchester, das bisher seinen Standort in Wuppertal hatte, zieht nach Hagen, in Räumlichkeiten der dortigen Fernuniversität ein.

2020

  • Wolfgang Sprogies geht in den Ruhestand. Er hatte seit 2015 das Amt des Hagener Polizeipräsidenten inne gehabt. Kommisarisch wird das Amt des Behördenleiters ab sofort von Verwaltungsleiterin Nicole Heiden ausgeübt.

2022

  • Auf Vorschlag von Innenminister Reul beschließt das Landeskabinett, dass Ursula Tomahogh neue Polizeipräsidentin in Hagen werden soll. Die Stelle war seit der Zurruhesetzung des Vorgägners Wolfgang Sprogies vakant und wurde nur geschäftsführend von Verwaltungsleiterin Nicole Heiden geführt.

Abb. Beamte suchen im Juni 2022 in einem See bei Hagen nach einer vermissten jungen Frau aus Iserlohn-Letmathe. Die in Brand gesetzte Leiche der Frau wird einige Tage später in Hamm schließlich von einem Mann gefunden, der am frühen Morgen mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt. Tatverdächtig ist der 26-jährige Freund der jungen Frau (Quelle: Andreas Schmitz)


Abb. Auch eine Drohne kommt bei der Suche zum Einsatz (Quelle: Andreas Schmitz)