Polizei Borken - Informationen zur Polizeigeschichte


Abb. Auszubildende der Polizei zu einem so genannten "Einkehrtag" auf der Burg Gemen in Borken. Die Aufnahme ist in der Zeit zwischen 1958 und 1960 entstanden (Quelle: Ernst Creutz; Sammlung Frank Kawelovski)


Liebe Besucherinnen und Besucher,

auf dieser Seite werden – soweit greifbar – nach und nach Informationen zur Geschichte der Polizei im Kreis Borken eingestellt. Während all die Ereignisse, die die gesamte nordrhein-westfälische Polizei betreffen, auf meinen Unterseiten „Chronik Polizei NRW“ nachgelesen werden können, beschränke ich mich auf dieser Seite auf Informationen, die ausschließlich diese Polizeibehörde hier betreffen. Ich danke Herrn Ernst Creutz für die Unterstützung, die er mir mit Informationen und Material für diese Unterseite geleistet hat.

 

Der Aufbau und die ständige Fortschreibung dieser Homepage sind mit einem hohen finanziellen und zeitlichen Aufwand verbunden. Daher freue ich mich über jegliche Form kostenloser Unterstützung durch (analoge oder digitale) Fotografien, Dokumente, Zeitungsartikel, Zeitzeugenberichte, Hinweise auf relevante Ereignisse, Orte, Personen usw., die mir zur Verfügung gestellt werden und mit denen ich ggf. Kosten und Suchaufwand sparen kann. Im Gegenzug bin ich bemüht, für alle Interessierten kostenlos Informationen zur Polizeigeschichte zur Verfügung zu stellen. Wer mich unterstützen kann, dessen Hilfe wird dankbar angenommen. Meine Kontaktdaten finden Sie im Impressum.


1958

 

  • April: Rudolf Holstein wird als neuer Leiter der Polizeidirektion (Kreispolizeibehörde) Bocholt zum Polizeidirektor ernannt. Der 1900 in Langenbach bei Altenkirchen geborene Holstein war im Ersten Weltkrieg Soldat und nachfolgend Angestellter in einer Lokomotivfabrik und im Bergbau. Von 1931 bis 1939 wirkte er als Sekretär des katholischen Arbeitervereins in Castrop-Rauxel und dann als Versicherungsinspektor. Im Zweiten Weltkrieg war er bis 1944 im Heeresverwaltungsdienst eingesetzt, musste sich dann aber als politisch Verfolgter in einem Kloster verstecken. Nach Kriegsende wurde er Bürgermeister von Beuel und von 1946 bis 1954 Mitglied des nordrhein-westfälischen Landtags.

1960

 


Abb. Verkehrskontrolle in Gronau, um 1960 (Quelle: Karl-Heinz Kalow; Sammlung Frank Kawelovski)


 

1963

  • Das Land stellt 950.000 DM für den Bau so genannter „Einzeldienstgehöfte“ zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Polizeiposten in ländlichen Gebieten. Für den Polizeidienst auf dem Land sollen Wohnhäuser für Polizeibeamte geschaffen werden, die zugleich einen Dienstraum besitzen, in dem der Beamte seinen Dienstgeschäften nachgehen kann. Zu den Einzeldienstgehöften gehören auch jeweils ein Stall für Kleintierhaltung und eine Garage. Insgesamt sind 250 solcher Polizeiposten erforderlich. Die ersten zehn sollen 1963 errichtet werden, u. a. in Ottenstein bei Ahaus.

1965

  • 31. Januar: Polizeidirektor Rudolf Holstein ist als Behördenleiter der Polizeidirektion Bocholt nach Erreichen der Altersgrenze in den Ruhestand gegangen.
  • Tapferer Polizeipensionär. Polizeimeister a. D. Walter Anglewitz wird vom Innenminister wegen besonderer Tapferkeit beglückwünscht. Der pensionierte Polizeibeamte, der als Kassierer in der Wechselstube am Grenzübergang Gronau arbeitet, war im Januar von einem Räuber überfallen und mit einer Pistole zur Herausgabe der 30.000 DM im Tresor der Wechselstube aufgefordert worden. Anglewitz hatte den Räuber, der ohne Beute flüchten musste, daraufhin aus der Wechselstube geprügelt.

1975

  • Die Personalstärke für die Polizei im Kreis Borken beträgt im Jahr 1975 insgesamt 292 Polizeivollzugsbeamte, nämlich 253 Beamte der Schutz- und 39 Beamte der Kriminalpolizei.
  • Die Oberkreisdirektion Borken verfügt 1975 über eine Polizeidichte von 1:992 (ein Polizeibeamter auf 992 Bürger) Die Polizeidichte ist in Nordrhein-Westfalen sehr ungleich verteilt. Während der PP Düsseldorf das günstigste Verhältnis von 1:377 hat, sieht es in der Oberkreisdirektion Neuss besonders schlecht aus. Hier beträgt das Verhältnis 1:1072.

1981

  • Die Polizeidichte im Bereich des OKD Borken liegt 1981 bei 1:739 (1 Polizeibeamter kommt auf 739 Einwohner). Zum Vergleich: Die Polizeidichte beim PP Bonn hat mit 1:320 den günstigsten, die Polizeidichte beim OKD Gummersbach mit 1:752 den ungünstigsten Wert. Die für NRW durchschnittlich angestrebte Polizeidichte von 1:400 ist weitgehend erreicht.

1984

  • In Borken wird Richtfest für das neue Polizeidienstgebäude gefeiert. Das Gebäude, das 1985 bezogen werden soll, wirft Baukosten von 5,4 Millionen DM auf und bietet auf mehr als 5.000 qm Fläche sowohl der Borkener Polizeistation wie auch der örtlichen Kriminalpolizei Platz.

1989

  • 12. August: Deutsch-niederländische Zusammenarbeit. Mit der Veranstaltung „Euro-Polizei 1989“ macht die Polizei in Bocholt nach außen deutlich, dass zwischen der Bocholter und der angrenzenden niederländischen Polizei eine enge Zusammenarbeit besteht. Zahlreiche Politiker, hochrangige Polizeivertreter und andere Ehrengäste besuchen die Veranstaltung, bei der niederländische und deutsche Polizeibeamte gemeinsam auftreten. Ein Gemeinschaftsprojekt zwischen den Polizeien ist etwa eine umfangreiche Codierungsaktion für Fahrräder, der Diebstahl im Grenzgebiet ein großes kriminalpolizeiliches Problem darstellt.

1991

  • Juni: Die Polizeistation Bocholt bezieht ein neues Dienstgebäude. In dem umgebauten Gebäude der ehemaligen Landeszentralbank finden auf 1.600 qm sowohl Beamte der Schutz- wie auch der Kriminalpolizei Platz. Ankaufs- und Renovierungskosten haben 5,5 Millionen Mark betragen. Außer Innenminister Schnoor nehmen an der Eröffnungsfeier auch Beamte der grenznahen niederländischen Polizei teil.

1998

  • Bei einem Castor-Transport in das Zwischenlager Ahaus werden 30.000 Polizeibeamte zur Sicherung des Transports eingesetzt. In Ahaus werden 400 Demonstranten festgenommen. In der Folgezeit leitet die Kreispolizeibehörde Borken 395 Bußgeld- und 118 Strafverfahren gegen Demonstranten ein. Die Staatsanwaltschaft nimmt zudem 30 Ermittlungsverfahren gegen Polizeibeamte auf, die beschuldigt werden, während des Einsatzes Körperverletzungen und Freiheitsberaubungen begangen zu haben.

1999

  • Peter Honnef wird neuer Leiter der Abteilung „Gefahrenabwehr/Strafverfolgung“ der Kreispolizeibehörde Borken. Er hatte zuletzt als Leiter des Polizeiausbildungsinstitutes Bochum gearbeitet.

2003

  • Leitender Polizeidirektor Peter Honnef scheidet als Leiter der Abteilung „Gefahrenabwehr/Strafverfolgung“ der Polizei Borken aus. Er wechselt in gleicher Funktion zur Polizei Gelsenkirchen.

2013

  • 1. März: Polizeidirektor Martin Mester wird Leiter der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz der Kreispolizeibehörde Borken. Er hatte zuvor beim PP Münster die Polizeiinspektion Münster geleitet.
  • 12. Juli: Polizeidirektor Peter Schreckenberg wird in der Kreispolizeibehörde Borken zum Leiter der Abteilung Polizei und zugleich zum Leitenden Polizeidirektor ernannt. Er hatte zuvor beim PP Essen Dienst verrichtet.

2015

  • Dezember: Leitender Polizeidirektor Frank Burre wird neuer Abteilungsleiter Polizei bei der Kreispolizeibehörde Borken. Er tritt die Nachfolge von Peter Schreckenberg an, der zum PP Duisburg gewechselt ist.

2023

Abb. Die Polizeiwache Ahaus im Mai 2023 (Quelle: Frank Kawelovski)


Abb. Zweckmäßigkeit vor Schönheit. Polizeiwache Borken Mai 2023 (Quelle: Frank Kawelovski)