Fahrzeuge

40er Jahre

Essener Polizeibeamte in der zweiten Hälfte der 40er Jahre neben ihren Streifenwagen. Bei den Fahrzeugen handelt es sich um Exemplare des Modells Opel Super 6. Die rund 54 PS starken Fahrzeuge war durchweg älteren Datums, da der Super 6 lediglich in den Jahren 1937 und 1938 hergestellt worden war (Quelle: PP Essen)

50er Jahre

Nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch bei der Polizei dürfte der VW Käfer bis in die 70er Jahre der Wagen gewesen sein, der die größte Verbreitung gefunden hat. Das Fahrzeug war bereits vor dem 2. Weltkrieg entwickelt und als KdF- ("Kraft durch Freude") Fahrzeug für breite Bevölkerungsschichten preiswert angeboten worden. Nach Ende des Krieges fand er neben Opel-, Mercedes- und DKW-Modellen häufig als Streifenwagen Verwendung. Das erste Nachkriegsmodell war mit einem 25-PS-Motor ausgestattet und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 105 km/h, ab 1954 mit einer 30-PS-Maschine immerhin 112 km/h. Spätere Modelle wurden mit stärkeren Motoren ausgestattet. Die letzen Käfer-Modelle der Polizei schafften mit ihren 44-PS-Motoren immerhin bis zu 127 Kilometer in der Stunde.

Die Anschaffung der VW Käfer als Streifenwagen dürfte eher seinem günstigen Preis als seiner Zweckmäßigkeit geschuldet gewesen sein. So kostete ein Käfer 1953 nur gut 4.000 D-Mark (in seiner Grundversion, ohne Sonderausstattung als Streifenwagen). Der Fahrkomfort, die Beinfreiheit und das Zuladeangebot des lauten Autos waren eher bescheiden. So war es etwa bei Festnahmen oft ein regelrechtes Kunststück, den Delinquenten bei Gegenwehr an dem umgeklappten Vordersitz vorbei auf die Rückbank zu zwängen, besonders wenn es sich um einen großen Menschen handelte. Wer einmal hinten saß, hatte aber zumindest keine Fluchtmöglichkeiten mehr. Der VW Käfer wurde in den 70er Jahren als Standardstreifenwagen schließlich durch den VW Passat abgelöst.

Das abgebildete Modell gehörte zum Fuhrpark der Wuppertaler Polizei. Die Aufnahme stammt aus der ersten Hälfte der 50er Jahre. Der Wagen ist noch ohne eine auflackierte Karosserieaufschrift "Polizei", sondern trug ein Aufsteckschild, wie andere Polizei-Fahrzeugmodelle dieser Zeit auch. (Obiges Foto: Zech).

60er Jahre

1950 brachte die Volkswagen AG nach ihrem grandiosen Erfolg mit dem VW Käfer, der sich schnell zu einem Massenprodukt entwickelt hatte, ein neues Modell auf den Markt, das in verschiedenen Varianten als Bus, Kleintransporter und Pritschenwagen angeboten wurde. Das Fahrzeug wurde zunächst mit einem 25-PS-Vierzylindermotor angeboten und 1954 auf 30 PS verstärkt. Späteren Baureihen wurden nach und nach mit noch stärkeren Maschinen angeboten. Der von dem Ingenieur Dr. Alfred Haesener entwickelte Wagen wurde nicht nur von Gewerbetreibenden, sondern sehr schnell auch von der Polizei in ganz Westdeutschland als interessantes Modell erkannt, das nun auch schnell Teil vieler Polizeifuhrparks wurde.

Auf dem Foto sieht man ein Fahrzeug der Essener Polizei auf dem Gelände der damaligen Polizeischule in Essen-Bredeney. Die Aufnahme stammt etwa aus dem Jahr 1960. Der abgebildete Wagen war in Essen als "Unfall-Fahrzeug" eingesetzt, die Besatzungen dieses Fahrzeugs waren also ausschließlich mit Unfallaufnahmen befasst. Anders als heutige Streifenwagen war der obige "Bulli" nur mit einem Einzelblaulicht ausgestattet.

Das Bild unten aus den zeigt ein Modell, das ab 1967 in Produktion gegangen ist. In den 60er und 70er Jahren wurden die Fahrzeuge in NRW über mehrere Jahre hinweg als Streifenwagen nur weiß lackiert bis zu einer weiß-grünen Lackierung gewechselt wurde.

70er Jahre

Der VW Passat der ersten Generation. Er wurde ab 1972 hergestellt. 1974 kam das auf dem Foto abgebildete Variant-Modell (Kombi) auf den Markt. Streifenwagen dieses Typs waren noch bis weit in die 80er Jahre hinein auf den nordrhein-westfälischen Straßen auf Streife (Foto: Hesse).

80er Jahre

Der VW Passat B2 wurde zwischen 1980 und 1988 hergestellt, ab 1985 aber mit etwas modifizierter Optik, z. B. größere Stoßstangen (Quelle: Hesse)

90er Jahre

Der Urenkel des ersten VW Bus. Das Modell T4. Das Fahrzeug war mit Beginn der 90er Jahre bei der Polizei in NRW im Einsatz. Es handelte sich um das ersten Modell, dessen Motor nicht mehr im Heck, sondern vorne verbaut war, so dass der Kofferraum günstiger gestaltet war. Die Produktion dieser Modellreihe wurde 2003 eingestellt. Wenige Exemplare des T4 sind allerdings heute noch bei der Polizei - zum Teil als Kurierfahrzeuge - im Einsatz (Foto: Buyken)

Der Opel Vectra kam zwar schon 1988 auf den Markt und wurde auch sehr schnell in großer Zahl als Streifenwagen angeschafft. Allerdings prägte er insbesondere in den 90er Jahren das Bild der motorisierten Polizei auf der Straße. 1996 wurde der Vetra A durch den oben abgebildeten Vectra B abgelöst worden. Für die Beamten, denen er als Einsatzfahrzeug diente, hatte er den unschätzbaren Vorteil, dass er der erste Streifenwagen war, der mit einer Klimaanlage ausgestattet war. Schon nach kurzer Zeit waren von den 8.000 Polizeifahrzeugen in NRW fast 2.600 Opel Vectra B (Foto: Kawelovski).

2000er Jahre

Der VW Passat war der Standardstreifenwagen der 2000er Jahre. Er löste die Generation Opel ab. Auf dem Bild sehen Sie 2016 auf dem Gelände des Landesamtes für Ausbildung, Fortbildung und Personal der Polizei NRW in Selm-Bork zahlreiche ausgemusterte Exemplare des blausilbernen Modells, das ein Jahr zuvor sukzessive durch den BMW 318 abgelöst worden war. Links im Bild noch ein paar VW Passat, die als Vorgänger der blausilbernen Ausführung mit silber-grünen Folien beklebt waren (Foto: Kawelovski)

2010er Jahre

Die ersten Modelle des BMW 318 Touring wurden im November 2015 erstmalig im Streifendienst der NRW-Polizei eingesetzt. Ihre Anschaffung endete schon vier Jahre später. Der Wagen wurden von vielen Polizeibeamten als zu eng empfunden, die Zulademöglichkeiten für die Ausrüstung des Streifendienstes waren begrenzt. Die Fahrzeuge sind heute noch auf den Straßen unterwegs, sind inzwischen aber durch Ford- und Mercedes-Modelle abgelöst (Foto: Kawelovski)

2020er Jahre

Die BMW-Ära geht vorbei. Die Polizei sattelt nun nach und nach auf den Mercedes Vito (Bild unten) und den Ford S-Max (Bild unten) um (beide Fotos: Kawelovski).