Polizei Kleve - Informationen zur Polizeigeschichte


Abb. Beamte der Bereitschaftspolizei Wuppertal im September 1977 auf dem Baustellengelände des Kernkraftwerks Kalkar anlässlich großer Protestaktionen mit mehreren zehntausend Teilnehmern (Quelle: Michael Zech; Sammlung Frank Kawelovski)


Liebe Besucherinnen und Besucher,

 

auf dieser Seite werden – soweit greifbar – nach und nach Informationen zur Geschichte der Polizei im Kreis Kleve u eingestellt. Während all die Ereignisse, die die gesamte nordrhein-westfälische Polizei betreffen, auf meinen Unterseiten „Chronik Polizei NRW“ nachgelesen werden können, beschränke ich mich auf dieser Seite auf Informationen, die ausschließlich diese Polizeibehörde hier betreffen. Mein Dank geht an meinen Berufskollegen Michael Zech, der mich mit Materialien zu dieser Unterseite unterstützt hat.

 

Der Aufbau und die ständige Fortschreibung dieser Homepage sind mit einem hohen finanziellen und zeitlichen Aufwand verbunden. Daher freue ich mich über jegliche Form kostenloser Unterstützung durch (analoge oder digitale) Fotografien, Dokumente, Zeitungsartikel, Zeitzeugenberichte, Hinweise auf relevante Ereignisse, Orte, Personen usw., die mir zur Verfügung gestellt werden und mit denen ich ggf. Kosten und Suchaufwand sparen kann. Im Gegenzug bin ich bemüht, für alle Interessierten kostenlos Informationen zur Polizeigeschichte zur Verfügung zu stellen. Wer mich unterstützen kann, dessen Hilfe wird dankbar angenommen. Meine Kontaktdaten finden Sie im Impressum.


1959

  • 7. Oktober. Auf dem Rhein bei Emmerich kommt es zu einem Großbrand, nachdem das Hochseefährschiff „Tina Scarlett“ auf dem Weg nach Rotterdam mit einem Tanker kollidiert, der 700 Tonnen Kerosin an Bord hat. Durch das Kerosin, das sich brennend auf dem Rhein ausbreitet, werden neun weitere Schiffe in Brand gesetzt. Die Wasserschutzpolizei Emmerich versucht gemeinsam mit der Feuerwehr an die eingeschlossenen Passagiere der Fähre heranzukommen. Zwei Menschen sterben schließlich in den Flammen, 24 weitere werden verletzt. Erst sehr spät bekommt die Wasserschutzpolizei Verstärkung aus Duisburg.

1971

  • Februar: Das neue Dienstgebäude der Polizei Geldern an der Bundesstr. 58 wird eröffnet. Die Baukosten von knapp 1 Million Mark bleiben geringfügig hinter den vorgeplanten Kosten zurück.

 

1975

  • Die Personalstärke für die Polizei des Kreises Kleve beträgt im Jahr 1975 insgesamt 258 Polizeivollzugsbeamte, nämlich 222 Beamte der Schutz- und 36 Beamte der Kriminalpolizei.
  • Die Oberkreisdirektion Kleve verfügt 1975 über eine Polizeidichte von 1:975 (ein Polizeibeamter auf 975 Bürger) Die Polizeidichte ist in Nordrhein-Westfalen sehr ungleich verteilt. Während der PP Düsseldorf das günstigste Verhältnis von 1:377 hat, sieht es in der Oberkreisdirektion Neuss besonders schlecht aus. Hier beträgt das Verhältnis 1:1072.

 

1977

  • Mai: Kriminaloberrat Manfred Schwarzbeck wird neuer Leiter der Abteilung Kriminalpolizei der Oberkreisdirektion Kleve. Er war zuvor beim Landeskriminalamt Dezernent für kriminalpolizeiliche Grundsatzfragen.
  • 24. September: In Kalkar kommt es zu einer Großdemonstration von 30.000 Menschen gegen den Bau des dortigen Kernkraftwerkes. An dem Polizeieinsatz, bei dem es zu keinen wesentlichen Ausschreitungen kommt, nehmen knapp 8.000 Polizeibeamte aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen, Bayern, Rheinland-Pfalz und dem Bundesgrenzschutz teil. Der BGS ist u. a. mit acht Transporthubschraubern eingesetzt, mit denen komplette Hundertschaften in den Einsatzraum gebracht werden. Bei Demonstranten, die an den Grenzen des Einsatzraumes zurückgewiesen werden oder sich bereits im Einsatzraum befinden, werden mehrere einsatzbereite Molotow-Cocktails, 170 Behälter mit Chemikalien, 44 Äxte sowie diverse Gaspistolen, Luftgewehre und ähnliche Gegenstände sichergestellt.

 


Abb. "Die Streife" befasst sich in ihrer Oktober-Ausgabe des Jahres 1977 ausführlich mit den Vorgängen rund um die Atomkraftwerksbaustelle


1981

 

  • Die Polizeidichte im Bereich des OKD Kleve liegt 1981 bei 1:703 (1 Polizeibeamter kommt auf 703 Einwohner). Zum Vergleich: Die Polizeidichte beim PP Bonn hat mit 1:320 den günstigsten, die Polizeidichte beim OKD Gummersbach mit 1:752 den ungünstigsten Wert. Die für NRW durchschnittlich angestrebte Polizeidichte von 1:400 ist weitgehend erreicht.

1988

 

  • 13. Oktober: Der Kreistag des Kreises Kleve wählt den bisherigen Kreisdirektor Rudolf Kersting (50 Jahre) mit Wirkung vom 1. Februar 1989 für die Dauer von acht Jahren zum neuen Oberkreisdirektor. Er wird damit zugleich Chef der Polizei des Kreises Kleve.

1989

 

  • 30. April: Kriminaloberrat Manfred Schwarzenbeck geht mit Ablauf des Monats April in den Ruhestand. Er hatte bis dahin zwölf Jahre lang das Amt des Leiters der Kriminalpolizei der Oberkreisdirektion Kleve inne gehabt.

1991

 

  • 5. Juli: Das neue Dienstgebäude in Kalkar wird in Betrieb genommen. Außer der Polizeiwache Kalkar finden dort die Fortbildungsstelle für die KPB Kleve und eine moderne Schießanlage Platz.

1993

  • 18. Januar: Tödlicher Unfall bei Kradstreife. Auf der A9 im Ortsbereich Goch kommt Polizeihauptmeister Hermann Artz während seiner Kradstreife nach links von der Fahrbahn ab, kollidiert mit einem entgegenkommenden Lkw und verstirbt noch am Unfallort.

1999

 

  • 24. November: In Geldern wird der Täter eines Tankstellenraubes festgenommen. Als er plötzlich die Flucht ergreift, wird er durch die Schussabgabe eines Beamten tödlich in den Kopf getroffen.

2002

 

  • Juli: Die Wasserschutzpolizei, Standort Emmerich, bekommt ein neues Rheinstreifenboot (WSP 6). Das 750.000 Euro teure Boot ist 17,5 m lang und mit zwei 500 PS-Motoren ausgestattet. Es ist 50 km/h schnell und verfügt u. a. über Tageslichtradar, Explosionsschutz und PC-Ausstattung der neuesten Technik. Die Bootstaufe führt Anfang Juli Innenminister Dr. Behrens im Beisein zahlreicher Gäste durch.

2015

 

  • Dezember: Maßnahmen nach Attentat. Ein schweres Attentat in Berlin wirft seine Schatten auch über Nordrhein-Westfalen. Nachdem vier Tage vor Heiligabend ein unbekannter Mann einen polnischen Sattelschlepper kapert und den Fahrer tötet, rast er über einen Weihnachtsmarkt an der Berliner Frauenkirche und tötet dabei elf Menschen und verletzt rund 50 weitere schwer. Dem Täter gelingt danach die Flucht. Zu der Tat bekennt sich die Terrororganisation „Islamischer Staat“. Innenminister Jäger ordnet auch für Nordrhein-Westfalen  eine verstärkte Bestreifung von Weihnachtsmärkten und sonstigen Großveranstaltungen unter Mitführung von Maschinenpistolen an. Nachdem in Berlin zunächst ein Verdächtiger festgenommen wurde, gegen den sich der Tatverdacht im Rahmen der Ermittlungen nicht erhärtet, richtet sich ein neuer Verdacht gegen einen 24-jährigen Tunesier aus einem Flüchtlingsheim in Emmerich, der bereits von den Sicherheitsbehörden als terrorverdächtig geführt und überwacht wurde. Sein Aufenthalt ist unbekannt.

 2023

Abb. Die Polizeiwache Emmerich im Mai 2023 (Quelle: Frank Kawelovski)


Abb. Autobahnpolizeiwache Hünxe Mai 2023 (Quelle: Frank Kawelovski)