Polizei Gelsenkirchen - Informationen zur Polizeigeschichte


                                Abb. Polizeipräsidium Buer um 1930 (Quelle: Sammlung Frank Kawelovski)


Liebe Besucherinnen und Besucher,

 

auf dieser Seite werden – soweit greifbar – nach und nach Informationen zur Geschichte der Polizei in Gelsenkirchen eingestellt. Während all die Ereignisse, die die gesamte nordrhein-westfälische Polizei betreffen, auf meinen Unterseiten „Chronik Polizei NRW“ nachgelesen werden können, beschränke ich mich auf dieser Seite auf Informationen, die ausschließlich diese Polizeibehörde hier betreffen. Ich danke Herrn Winfried Buttler für die Unterstützung, die er mir mit Informationen und Material für diese Unterseite geleistet hat.

 

Der Aufbau und die ständige Fortschreibung dieser Homepage sind mit einem hohen finanziellen und zeitlichen Aufwand verbunden. Daher freue ich mich über jegliche Form kostenloser Unterstützung durch (analoge oder digitale) Fotografien, Dokumente, Zeitungsartikel, Zeitzeugenberichte, Hinweise auf relevante Ereignisse, Orte, Personen usw., die mir zur Verfügung gestellt werden und mit denen ich ggf. Kosten und Suchaufwand sparen kann. Im Gegenzug bin ich bemüht, für alle Interessierten kostenlos Informationen zur Polizeigeschichte zur Verfügung zu stellen. Wer mich unterstützen kann, dessen Hilfe wird dankbar angenommen. Meine Kontaktdaten finden Sie im Impressum.


1908

Abb. Beitrag aus der Zeitschrift "Die Polizei", Heft 7, Juli 1908, S. 134


Abb. Beitrag aus der Zeitschrift "Die Polizei", Heft 6, Juni 1908, S. 116


1924

Abb. Stellenausschreibung für eine Polizei-Kommissar in Eickel, das zur Zeit der Ausschreibung, im Jahr 1924, noch zu Gelsenkirchen gehörte (Quelle: Zeitschrift "Die Polizei", Heft 13, Oktober 1924)


1931

Abb. Mord an einem Gelsenkirchener Polizeibeamten im Jahr 1931 (Quelle: Zeitschrift "Die Polizei", Heft 22, November 1931, S. 535)



1936

Abb. Nach der Abschlussprüfung. Polizeioberwachtmeisterlehrgang in Buer. Die Aufnahme ist am 13. Februar 1936 entstanden (Quelle: Buttler; Sammlung Kawelovski)


1945

  • Die Militärregierung stellt im Winter 1945/46 eine so genannte „Kohlenpolizei“ auf. Aufgrund der massenhaften Diebstähle von Kohle durch die frierende Bevölkerung sollen Güterzüge und Kohlenhalden geschützt werden. Für die Kohlenpolizei werden Polizeibewerber verwendet, die nach den geltenden Einstellungskriterien zu klein oder zu alt sind. Die Beamten stehen zu Schutz der Kohle an den Eingängen von Zechen Posten oder gehen auf den Zechen- und Bahngeländen, u. a. auch in Gelsenkirchen, Streife.

1951

  • 18. Januar: In Gelsenkirchen wird der Polizeiwachtmeister Werner Michalczik erschossen. Nachdem er zusammen mit seinem Streifenkollegen zwei verdächtige junge Männer kontrolliert und einem der Männer den Ausweis abgenommen hatte, sollten beide zur Wache mitgenommen werden. Einer der Männer zog darauf überraschend eine Pistole, schoss Michalczik in den Kopf und nahm diesem vor seiner Flucht noch den Personalausweis wieder ab. Erst nachdem er erneut auf den bereits toten Beamten geschossen hatte, flüchtete er mit seinem Komplizen.

1953

  • 28. Dezember: Polizeidirektor Richard Erdmann wird zum Leiter der Schutzpolizei Gelsenkirchen ernannt. Der 1892 geborene Ermann war in der Weimarer Republik Polizeioffizier gewesen und wurde 1933, vermutlich aus politischen Gründen, als Polizei-Oberleutnant entlassen.Nach dem Krieg wurde er 1945 als Polizeimajor Chef der Polizei Wattenscheid und Ende November 1949 kommissarischer Chef der SK-Polizei Bochum.

1954

  • 20. April: Karl Bielig wird zum Gelsenkirchener Polizeipräsidenten ernannt. Bielig wurde 1898 in Meißen geboren. Er erlernte zunächst einen Handwerksberuf, kämpfte im 1. Weltkrieg, wurde Zeitungsredakteur und Landtagsabgeordneter. 1933 wurde er in dieser Eigenschaft von den Nationalsozialisten festgenommen. Nach dem 2. Weltkrieg arbeitet er als Redakteur weiter, wurde Bundestagsabgeordneter. Im April 1954 wurde er schließlich zum Polizeipräsidenten ernannt.

1958

  • 30. Oktober. Der 37 Jahre alte Gelsenkirchener Kriminalbeamte Werner Kuhlmann wird auf einer Delegiertenversammlung in Stuttgart zum Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei gewählt. Er folgt dem aus Altersgründen zurückgetretenen Fritz Kehler.

GdP-Vorsitzender Werner Kuhlmann (Quelle: Deutsche Polizei, Heft 10/68, S. 291)


1961

  • Zu den bedeutendsten deutschen Polizeileichtathleten gehören 1961 die Gelsenkirchener Polizeibeamten Kriminalobermeister Wagner, Polizeiobermeister Hantke, Polizeimeister Moskei und Polizeimeister Söns. Sie gewinnen die Deutsche Meisterschaft in der Altersklasse IV in den Disziplinen 75m-Lauf, Kugelstoßen, Weitsprung und der 4x50m-Staffel.

1962

  • Polizeibeamter im Landtag: Der Gelsenkirchener Kriminaloberkommissar Werner Kuhlmann, erster Vorsitzender des Bundesvorstandes der Gewerkschaft der Polizei, wird in den Landtag gewählt. Er gehört der SPD-Fraktion an.

1963

  • 31. Oktober: Polizeipräsident Karl Bielig wird von Innenminister Weyer in den Ruhestand verabschiedet.

1964

  • 21. Januar: Der neue Polizeipräsident, Rolf Conrad, wird von Innenminister Weyer in sein Amt eingeführt. Der bisherige Staatsanwalt Conrad ist 1911 in Leipzig geboren. Nach dem Abitur studierte er Rechts- und Staatswissenschaften sowie Volkswirtschaft an den Universitäten Rostock, München und Leipzig. 1939 tritt er seinen Dienst bei der Staatsanwaltschaft Dresden an, wird jedoch zwei Jahre später durch seine Einberufung zum Kriegsdienst unterbrochen. Nach Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft nahm er 1946 seine Arbeit bei der Staatsanwaltschaft Dortmund auf. Kurz vor seiner Berufung zum Polizeipräsidenten war Conrad noch zum Landgerichtsrat befördert worden.

1965

  • 6. August: Vermisstenfall / Mord: Der 1952 geborene Gelsenkirchener Schüler Peter Fuchs verschwindet spurlos. Er ist zuvor bei seiner Tante in Duisburg-Neumühl zu Besuch gewesen. Die Tante hatte ihm vor die Rückreise nach Gelsenkirchen eine Fahrkarte gekauft und ihn zum Bahnhof Oberhausen-Buschhausen gebracht. Sechs Tage später wird die Frau von dem Vater des Jungen besucht, der das Kind abholen möchte. Der Vater erfährt erst jetzt von der vorzeitigen Abreise des Kindes, die Tante wiederum wusste bis zu diesem Zeitpunkt nichts davon, dass der Junge niemals in Gelsenkirchen angekommen ist. Erst ein Jahr später wird sich herausstellen, dass Peter Fuchs ein Opfer des Kinderserienmörders Jürgen Bartsch geworden ist. Die Reste der Leiche des Kindes werden in einem Luftschutzstollen in Langenberg gefunden.

1970

  • April: In Gelsenkirchen wird der Leitende Schutzpolizeidirektor Josef Müller Leiter der Schutzpolizei. Müller trat nach dem Krieg 1952 wieder in die Düsseldorfer Polizei ein. Weitere berufliche Stationen waren für ihn die Bereitschaftspolizei in Bochum, die Polizei Münster sowie das Polizeiinstitut Hiltrup, wo er bis 1966 als Fachlehrer blieb. Danach wurde er Abteilungsführer bei der Bereitschaftspolizei in Selm, bevor er in Gelsenkirchen nun Chef der Schutzpolizei wurde.

1971

  • 23. Juni: Die Polizei Gelsenkirchen veranstaltet mit dem „Tag der Polizei“ in der Innenstadt ein regelrechtes Volksfest. Die Show, die von zahlreichen Besuchern gesehen wird, umfasst u. a. Paraden einer Reiter- und einer Kradstaffel, Konzerte des Polizeiorchesters sowie zahlreiche andere Aktionen.

1975

  • Die Personalstärke für die Polizei Gelsenkirchen beträgt im Jahr 1975 insgesamt 796 Polizeivollzugsbeamte, nämlich 661 Beamte der Schutz- und 135 Beamte der Kriminalpolizei.
  • Gelsenkirchen verfügt 1975 über eine Polizeidichte von 1:408 (ein Polizeibeamter auf 408 Bürger) Die Polizeidichte ist in Nordrhein-Westfalen sehr ungleich verteilt. Während der PP Düsseldorf das günstigste Verhältnis von 1:377 hat, sieht es in der Oberkreisdirektion Neuss besonders schlecht aus. Hier beträgt das Verhältnis 1:1072.

1976

  • In einer Großkontrolle von sechs Kreispolizeibehörden (Gelsenkirchen, Köln, Neuss, Gütersloh, Mettmann und Olpe) wird festgestellt, dass immerhin 56 % der Autofahrer der seit Jahresbeginn geltenden Anschnallpflicht gefolgt sind. Nach den Gründen für ihr Nichtanschnallen befragt erklärten 29 % der Fahrer ohne Gurt, dass sie das Anschnallen vergessen hätten, 23 %, dass es lästig sei, 21 %, dass sie der Gurt beenge. 8 % hielten die Vorschrift für unzweckmäßig, 5 % wollten sie gar nicht gekannt haben und 14 % nannten sonstige Gründe für das Nichtanlegen des Gurtes.
  • Der neue Polizeipräsident Günter Schermer wird in sein Amt eingeführt. Der Jurist Schwermer war zuvor Oberstaatsanwalt beim Oberlandesgericht Hamm und beim Landgericht Essen. Seine berufliche Laufbahn hatte er 1949 als Polizeibeamter begonnen, war aber dann 1962 in die Justiz gewechselt.

1980

  • Aufgrund des hohen Anteils türkischer Kinder an Verkehrsunfällen mit Kindern legt das Polizeipräsidium Gelsenkirchen ein Sonderprogramm auf. Insgesamt werden 260 Eltern und Schüler in Verkehrserziehungsprogramme eingebunden. Unterstützt wird die Polizei durch den „Türkischen Frauenverein Gelsenkirchen“.
  • Kurt Bachmann wird neuer Leiter der Kriminalpolizei. 1926 in Hüpstedt/Kreis Worbis geboren, tritt er 1945 in die Polizei ein. Vor seiner Ernennung zum Kripo-Chef war er in Gelsenkirchen bereits Kriminalgruppenleiter.

1981

  • Die Polizeidichte in Gelsenkirchen liegt 1981 bei 1:405 (1 Polizeibeamter kommt auf 405 Einwohner). Zum Vergleich: Die Polizeidichte beim PP Bonn hat mit 1:320 den günstigsten, die Polizeidichte beim OKD Gummersbach mit 1:752 den ungünstigsten Wert. Die für NRW durchschnittlich angestrebte Polizeidichte von 1:400 ist weitgehend erreicht.

1984

  • 20. November: Walter Pegenau wird neuer Polizeipräsident. Pegenau war zuvor 14 Jahre lang stellvertretender Polizeipräsident. Er löst Dr. Günter Schermer ab, der das Amt des PP in Bochum acht Jahre lang ausgeübt hatte. Schermer wechselt als Präsident zum PP Bochum.

1985

  • November: Neue Dienstkleidung. Die bisherigen Lederjacken sollen durch Lederblousonjacken ersetzt werden. Erste Trageversuche der neuen Modelle werden bei den PP Düsseldorf und Gelsenkirchen sowie beim OKD Bergheim und bei der Polizeiautobahnstation Dortmund mit 300 Beamtinnen und Beamten unternommen. Ein Trageversuch wird ebenfalls mit einem neuen Motorradhelm unternommen. Die bisherigen Jethelme waren unten offen, um ungehinderte Gespräche mit den Bürgern zu erlauben, boten dafür allerdings der Kinnpartie keinen Schutz. Die neuen Integralhelme, die nun erprobt werden sollen, haben einen durchgehenden Kinnschutz. Anders als bei herkömmlichen Integralhelmen ist der Kinnschutz aber nicht starr mit dem Rest des Helms verbunden, sondern kann bei Bedarf nach oben geklappt werden.

1986

  • 31. Mai: Kripo-Chef geht in den Ruhestand. Der Leiter der Abteilung Kriminalpolizei, Leitender Kriminaldirektor Kurt Bachmann, geht in den Ruhestand. Er hatte diese Amt seit 1980 inne gehabt.
  • 30. September: Auch der Leiter der Schutzpolizei, Friedrich Kowallek, scheidet wegen seines Eintritts in den Ruhestand aus dem Amt. Leitender Polizeidirektor Kowallek war seit 1981 Chef der Schutzpolizei gewesen. Seine Nachfolge tritt Polizeidirektor Leding an, der bisher stellvertretender Leiter der Landespolizeischule „Carl Severing“ gewesen ist.

1987

  • 2. Mai: Papstbesuch. Papst Johannes Paul II. macht während seines fünftägigen Besuches in Deutschland auch Halt in Bottrop, Essen und Gelsenkirchen. Zahlreiche Polizeibeamte müssen seine Fahrtstrecken schützen.  Höhepunkt seines Besuches ist ein Auftritt vor 100.000 Menschen im Gelsenkirchener Parkstadion.

1989

  • 31. August: Das 1927 errichtete, baufällige Gebäude der Reiterstaffel Gelsenkirchen ist mit einem Aufwand von 900.000 DM komplett renoviert und modernen Erfordernissen angepasst worden. Das Gebäude bietet nach rund acht Monaten Bauzeit 16 Polizeireitern und 15 Polizeipferden Platz.
  • April: Der Leiter der Schutzpolizei, Leitender Polizeidirektor Heinz Ludwig Leding, scheidet aus seinem Amt aus. Er übernimmt ab April die Leitung der Höheren Landespolizeischule „Carl Severing“ in Münster. Nachfolger von Leding in Gelsenkirchen wird Polizeidirektor Robert Dörr, bisher Innenministerium.

1993

  • 4. Januar. In der Gelsenkirchener City hält ein Bankräuber 270 Polizeibeamte und zahllose Schaulustige in Atem. Der maskierte Täter war am frühen Morgen durch ein Gitterfenster in die Bank eingedrungen und hatte einen Angestellten mit einer Schusswaffe bedroht. Der Bankangestellte konnte jedoch genauso wie seine Kollegen fliehen. Bis zum Mittag riegelte ein Großaufgebot die Bank ab, bis ein Spezialeinsatzkommando die Räume stürmte. Bei der Durchsuchung wurde festgestellt, dass der Räuber bereits ohne Beute und Geiseln entkommen war.

1996

  • 1. April: Die Bereitschaftspolizei wird grundlegend verändert. Während bisher die Hundertschaften unter dem Dach der Direktion der Bereitschaftspolizei zusammengefasst waren, werden sie nun an große Kreispolizeibehörden angebunden, die teils mit einer, teils mit zwei Bereitschaftspolizeihundertschaften (BPH) ausgestattet werden. Insgesamt werden nachfolgend 18 Hundertschaften in Bochum, Wuppertal, Köln, Dortmund, Bielefeld, Düsseldorf, Aachen, Gelsenkirchen, Duisburg, Bonn, Münster, Essen, Recklinghausen und Mönchengladbach stationiert. In Bochum, Wuppertal und Köln werden zudem je eine Führungsgruppe und eine Technische Einsatzeinheit (TEE) eingerichtet.

1997

  • 31. August: Auf dem Gelände der kürzlich geschlossenen Bundesgartenschau in Gelsenkirchen wird ein „Tag der Polizei“ unter Beteiligung von 560 Polizeibeamten veranstaltet. Fast 23.000 Besucher erleben die Gesänge von neun nordrhein-westfälischen Polizeichören, Sportwettkämpfe, aber auch Informationsveranstaltungen.

1999

  • September: Hans-Walter Orlikowski wird neuer Leiter der Abteilung „Gefahrenabwehr/Strafverfolgung“. Er hatte diese Aufgabe zuvor schon bei der Kreispolizeibehörde Heinsberg inne gehabt.

2000

  • 12. Januar: Rettung aus brennendem Haus. Zwei Polizeibeamte retten in Gelsenkirchen unter ernsthafter Gefahr für ihr eigenes Leben mehrere Menschen aus einem Mehrfamilienhaus. Polizeikommissar Eckehard Pietz ist auf Fußstreife, als er den Brand entdeckt. Er verständigt eine Streifenwagenbesatzung und dringt mit Polizeioberkommissar Bruno Skalischus in das Haus ein. Sie erreichen in dem stark verrauchten Treppenhaus zunächst eine unter Schock stehende Frau, die sie gegen ihren Widerstand aus dem Haus führen müssen. Danach gelingt es ihnen noch, einen Mann, der sich mit seiner Tochter ins Dachgeschoss geflüchtet hatte, durch den Rauch nach unten zu bringen. Die Beamten, die abermals ins Haus eindringen, um nach weiteren Menschen zu suchen, erleiden bei ihrer Rettungsaktion starke Rauchvergiftung. Sie werden Ende 2000 von Innenminister Behrens mit der Rettungsmedaille des Landes ausgezeichnet.

2004

  • 9. Juli: Vereidigung: In der Emscher-Lippe-Halle in Gelsenkirchen werden 1055 junge Polizeibeamte des Einstellungsjahrgangs 2003 im Beisein von Innenminister Behrendt und Ministerpräsident Peer Steinbrück vereidigt.
  • Die Polizei Gelsenkirchen erhält den Landespreis „Innere Sicherheit 2004“  für ihre Ordnungspartnerschaft mit Stadtverwaltung, Verkehrsbetrieben und Verkehrswacht. Im Rahmen der Partnerschaft konnten die Zahlen der Verkehrsunfälle mit Kindern erheblich gesenkt werden.

 2005

  • 30. September: Der Leiter „Gefahrenabwehr/Strafverfolgung“, Hans-Walter Orlikowski, wird von Polizeipräsidenten Rüdiger von Schönfeldt in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger wird am 17. Oktober der 56-jährige Leitende Polizeidirektor Peter Honnef, der zuvor beim PP Essen als Leiter Abteilungsstab tätig war.
  • In einem Pilotprojekt wird beim PP Köln und beim PP Gelsenkirchen mit dem Livescan-System die digitale Fingerabdrucknahme erprobt. Bisher werden Fingerabdrücke landesweit noch nach der herkömmlichen Methode genommen, bei der die Finger und Handflächen der erkennungsdienstlich Behandelten mit schwarzer Paste eingeschwärzt werden und die Abdrücke auf entsprechende Formulare „aufgestempelt“ werden. Nachfolgend werden die Formulare eingescannt und an das Bundeskriminalamt übersandt. Mit Livescan soll dieses umständlichere Verfahren zukünftig entfallen.

1993

(Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung v. 5.1.93)

  • 4. Januar. In der Gelsenkirchener City hält ein Bankräuber 270 Polizeibeamte und zahllose Schaulustige in Atem. Der maskierte Täter war am frühen Morgen durch ein Gitterfenster in die Bank eingedrungen und hatte einen Angestellten mit einer Schusswaffe bedroht. Der Bankangestellte konnte jedoch genauso wie seine Kollegen fliehen. Bis zum Mittag riegelte ein Großaufgebot die Bank ab, bis ein Spezialeinsatzkommando die Räume stürmte. Bei der Durchsuchung wurde festgestellt, dass der Räuber bereits ohne Beute und Geiseln entkommen war.

1996

  • 1. April: Die Bereitschaftspolizei wird grundlegend verändert. Während bisher die Hundertschaften unter dem Dach der Direktion der Bereitschaftspolizei zusammengefasst waren, werden sie nun an große Kreispolizeibehörden angebunden, die teils mit einer, teils mit zwei Bereitschaftspolizeihundertschaften (BPH) ausgestattet werden. Insgesamt werden nachfolgend 18 Hundertschaften in Bochum, Wuppertal, Köln, Dortmund, Bielefeld, Düsseldorf, Aachen, Gelsenkirchen, Duisburg, Bonn, Münster, Essen, Recklinghausen und Mönchengladbach stationiert. In Bochum, Wuppertal und Köln werden zudem je eine Führungsgruppe und eine Technische Einsatzeinheit (TEE) eingerichtet.

1997

  • 31. August: Auf dem Gelände der kürzlich geschlossenen Bundesgartenschau in Gelsenkirchen wird ein „Tag der Polizei“ unter Beteiligung von 560 Polizeibeamten veranstaltet. Fast 23.000 Besucher erleben die Gesänge von neun nordrhein-westfälischen Polizeichören, Sportwettkämpfe, aber auch Informationsveranstaltungen.

1999

  • September: Hans-Walter Orlikowski wird neuer Leiter der Abteilung „Gefahrenabwehr/Strafverfolgung“. Er hatte diese Aufgabe zuvor schon bei der Kreispolizeibehörde Heinsberg inne gehabt.

2000

  • 12. Januar: Rettung aus brennendem Haus. Zwei Polizeibeamte retten in Gelsenkirchen unter ernsthafter Gefahr für ihr eigenes Leben mehrere Menschen aus einem Mehrfamilienhaus. Polizeikommissar Eckehard Pietz ist auf Fußstreife, als er den Brand entdeckt. Er verständigt eine Streifenwagenbesatzung und dringt mit Polizeioberkommissar Bruno Skalischus in das Haus ein. Sie erreichen in dem stark verrauchten Treppenhaus zunächst eine unter Schock stehende Frau, die sie gegen ihren Widerstand aus dem Haus führen müssen. Danach gelingt es ihnen noch, einen Mann, der sich mit seiner Tochter ins Dachgeschoss geflüchtet hatte, durch den Rauch nach unten zu bringen. Die Beamten, die abermals ins Haus eindringen, um nach weiteren Menschen zu suchen, erleiden bei ihrer Rettungsaktion starke Rauchvergiftung. Sie werden Ende 2000 von Innenminister Behrens mit der Rettungsmedaille des Landes ausgezeichnet.

2004

  • 9. Juli: Vereidigung: In der Emscher-Lippe-Halle in Gelsenkirchen werden 1055 junge Polizeibeamte des Einstellungsjahrgangs 2003 im Beisein von Innenminister Behrendt und Ministerpräsident Peer Steinbrück vereidigt.
  • Die Polizei Gelsenkirchen erhält den Landespreis „Innere Sicherheit 2004“  für ihre Ordnungspartnerschaft mit Stadtverwaltung, Verkehrsbetrieben und Verkehrswacht. Im Rahmen der Partnerschaft konnten die Zahlen der Verkehrsunfälle mit Kindern erheblich gesenkt werden.

 2005

  • 30. September: Der Leiter „Gefahrenabwehr/Strafverfolgung“, Hans-Walter Orlikowski, wird von Polizeipräsidenten Rüdiger von Schönfeldt in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger wird am 17. Oktober der 56-jährige Leitende Polizeidirektor Peter Honnef, der zuvor beim PP Essen als Leiter Abteilungsstab tätig war.
  • In einem Pilotprojekt wird beim PP Köln und beim PP Gelsenkirchen mit dem Livescan-System die digitale Fingerabdrucknahme erprobt. Bisher werden Fingerabdrücke landesweit noch nach der herkömmlichen Methode genommen, bei der die Finger und Handflächen der erkennungsdienstlich Behandelten mit schwarzer Paste eingeschwärzt werden und die Abdrücke auf entsprechende Formulare „aufgestempelt“ werden. Nachfolgend werden die Formulare eingescannt und an das Bundeskriminalamt übersandt. Mit Livescan soll dieses umständlichere Verfahren zukünftig entfallen.

Abb. Fußballweltmeisterschaft in Deutschland 2006. Austragungsort Gelsenkirchen beim Spiel Portugal gegen Mexiko (Quelle: MIK NRW)


Abb. 2006. Wie vor (Quelle: MIK)


Abb. 2006. Wie vor (Quelle: MIK NRW)


2008

  • November: Bei einer Geschwindigkeitskontrolle geht den eingesetzten Polizeibeamten im sauerländischen Olpe ein Autofahrer mit 109 statt der erlaubten 50 km/h ins Netz. Der Raser ist kein geringerer als NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke. Wittke, der schon als Gelsenkirchener Oberbürgermeister wegen einer erheblichen Geschwindigkeitsüberschreitung ein Fahrverbot erhalten hatte, tritt schließlich wegen des Vorfalls von seinem Ministeramt zurück.

2010