Polizei Münster - Informationen zur Polizeigeschichte


 Abb. Landespolizeischule Münster an der Weseler Straße 1962 (Quelle: Sammlung Frank Kawelovski)


Liebe Besucherinnen und Besucher,

auf dieser Seite werden – soweit greifbar – nach und nach Informationen zur Geschichte der Polizei in Münster eingestellt. Während all die Ereignisse, die die gesamte nordrhein-westfälische Polizei betreffen, auf meinen Unterseiten „Chronik Polizei NRW“ nachgelesen werden können, beschränke ich mich auf dieser Seite auf Informationen, die ausschließlich diese Polizeibehörde hier betreffen.

 

Der Aufbau und die ständige Fortschreibung dieser Homepage sind mit einem hohen finanziellen und zeitlichen Aufwand verbunden. Daher freue ich mich über jegliche Form kostenloser Unterstützung durch (analoge oder digitale) Fotografien, Dokumente, Zeitungsartikel, Zeitzeugenberichte, Hinweise auf relevante Ereignisse, Orte, Personen usw., die mir zur Verfügung gestellt werden und mit denen ich ggf. Kosten und Suchaufwand sparen kann. Im Gegenzug bin ich bemüht, für alle Interessierten kostenlos Informationen zur Polizeigeschichte zur Verfügung zu stellen. Wer mich unterstützen kann, dessen Hilfe wird dankbar angenommen. Meine Kontaktdaten finden Sie im Impressum.


1931

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Ehrung Freiherr vom Stein durch Polizeischule Münster 1931
Ehrung Freiherr v. Stein Polizeischule.p
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Sehen Sie auf meiner Unterseite "Virtuelles Polizeimuseum" auch die Informationen zur Polizeischule Münster:

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1945

  • In Hiltrup wird eine Schule für Polizeilehrer eingerichtet. Bis zum 1.9.45 sollen 100 Polizeischullehrer, danach pro Monat je weitere 70 ausgebildet werden. In der britischen Besatzungszone sollen fünf Polizeischulen für die Vollzugsbeamten eingerichtet werden, die nach sechs Monaten 7.500 Polizeibeamte ausgebildet haben sollen.

1948

  • 1. November: Herbert Kalicinski wird zum ersten Leiter des Polizeiinstituts Hiltrup ernannt. Es wird ihm während seiner Amtszeit gelingen, alle Bundesländer für eine einheitliche Ausbildung der Oberbeamten im Polizeiinstitut zu gewinnen.

1949

  • 26. April: Die Landespolizeischule (LPS) „Carl Severing“ in Münster wird durch Ministerpräsident Karl Arnold eröffnet. Im Beisein von Innenminister Dr. Menzel, dem Namensgeber der Schule, dem ehemaligen Reichs- und Staatsminister Carl Severing und zahlreichen Ehrengästen betont Arnold, dass an der Polizeischule „die Polizisten nicht nur eine fachliche, sondern auch eine staatsbürgerliche Ausbildung erhalten“ werden. Damit werde an die Tradition der Polizei der Weimarer Republik angeknüpft, deren Schöpfer Carl Severing sei. Severing zeigte sich über dieses hohe Maß an Ehre „gerührt und beschämt zugleich“.

1951

  • Die Polizei in NRW gliedert sich 1951 wie folgt: Das Innenministerium besteht aus fünf Abteilungen, von denen die Abt. IV für die öffentliche Sicherheit (Polizeiabteilung) zuständig ist. Das Ministerium führt die Polizeiaufsicht im Land. Ihm unterstehen mehrere Regierungspräsidenten, die wiederum den 25 Kreispolizeibehörden zugeordnet sind. Neben den Kreispolizeibehörden existieren zudem zwei Landespolizeischulen (Münster und Düsseldorf), das Landeskriminalpolizeiamt und die Wasserschutzpolizei mit den Gruppen „Rhein“ und „Westdeutsche Kanäle“. Zudem existieren mehrere Landeseinrichtungen der Polizei, namentlich der Fernmeldedienst der Polizei, die Bereitschaftspolizei mit vier Abteilungen (BPA I Bork, BPA II Bochum, BPA III Wuppertal und BPA IV Linnich) sowie eine Polizeihundezucht und Abrichtestelle.

1953

  • In Münster wird eine eigene Werft Wasserschutzpolizei zur Wartung und Reparatur der Streifenboote fertig gestellt. Außerdem werden auf der Werft neue Boote neue Hilfsboote gebaut.

1954

  • 1. Juni: Dr. Ernst-Ludwig Heim wird zum neuen Leiter der Kreispolizeibehörde Münster ernannt. Der 1900 in Bonn geborene Heim diente im ersten Weltkrieg als Soldat und studierte anschließend Rechts- und Staatswissenschaften. 1926 promoviert er zum Dr. jur. Er ist nachfolgend als Geschäftsführer in Wirtschaftsverbänden und als Journalist tätig. Nach mehreren Wahlbeamtentätigkeiten als kommissarischer Bürgermeister und Amtsvorsteher in verschiedenen sächsischen Städten und Kreisen sowie in Marl, arbeitet er bis zu seiner Ernennung als Leiter der Polizeidirektion Münster wieder als Journalist.

 


Abb. Autobahnpolizisten wurden in den 50er Jahren im Volksmund als "Weiße Mäuse" bezeichnet, da sie nicht nur in weißen Porsche-Streifenwagen unterwegs waren, sondern auch weiße Uniformen trugen. Auf dem Bild ist Karl-Heinz Kalow zu sehen. Kalow gilt als Erfinder der Rettungsgasse. Er reichte 1963 beim Innenministerium einen Vorschlag ein, dass Fahrzeuge auf der Autobahn bei Verkehrsstaus an den jeweiligen Rand ihres Fahrstreifens rücken sollten, um Rettungsfahrzeuge freie Bahn zu bieten. Kalows Vorschlag wurde schließlich auch Gesetz (Quelle: Hilkenbach, Sammlung Frank Kawelovski)


1957

 

  • 1. Oktober: Die Wasserschutzpolizei wird neu zugeschnitten. Die Abschnitte Köln und Duisburg werden zum Abschnitt „Rhein“ mit Sitz in Duisburg zusammengefasst. Die Abschnitte Recklinghausen und Münster werden zu einem Abschnitt „Westdeutsche Kanäle“ zusammengefasst. Sitz dieses Abschnittes ist nun Münster.

1961

 

  • Zu den bedeutendsten deutschen Polizeileichtathleten gehört 1961 der in der Polizeischule Münster stationierte Polizeioberwachtmeister Dombrowski. Er gewinnt mit Beamten aus drei anderen Behörden bei den Deutschen Polizeimeisterschaften den 4 x 400m-Staffellauf mit 3.13 Minuten.

1962

 

  • 17. März: Wenige Monate vor Eintritt in den Ruhestand verstirbt der Direktor des Polizeiinstituts Hiltrup, Herbert Kalicinski. Der 1897 im schlesischen Königshütte geborene Polizist war 1922 in den Dienst der preußischen Schutzpolizei eingetreten, 1937 aber von den Nationalsozialisten aus dem Amt entfernt. Nachdem er nach Kriegsende zum Polizeischulleiter im hessischen Homburg bestellt worden war, wurde er am 1948 zum ersten Leiter des Polizeiinstituts Hiltrup ernannt. Nachfolger von Kalicinski wird Walter Schorn, der zuletzt als Verkehrsreferent im Innenministerium tätig war. Nachfolger von Kalicinski wird Walter Schorn, der zuletzt als Verkehrsreferent im Innenministerium tätig war.

1963

 

  • Das Land stellt 950.000 DM für den Bau so genannter „Einzeldienstgehöfte“ zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Polizeiposten in ländlichen Gebieten. Für den Polizeidienst auf dem Land sollen Wohnhäuser für Polizeibeamte geschaffen werden, die zugleich einen Dienstraum besitzen, in dem der Beamte seinen Dienstgeschäften nachgehen kann. Zu den Einzeldienstgehöften gehören auch jeweils ein Stall für Kleintierhaltung und eine Garage. Insgesamt sind 250 solcher Polizeiposten erforderlich. Die ersten zehn sollen 1963 errichtet werden, u. a. in Sprakel/Münster.
  • Mai: Hermann Krauß wird neuer Leiter der Schutzpolizei in Münster. Krauß ist nach dem Krieg 1949 wieder in die Düsseldorfer Polizei eingetreten. Danach war er Fachlehrer und Zugführer bei der Bereitschaftspolizei in Linnich, Sachbearbeiter im Innenministerium und schließlich ab 1959 Leiter der Schutzpolizei bei der Landespolizeibehörde Münster, bevor er nun in dieselbe Position beim PP Münster berufen wurde.

1964

 

  • Der 54-jährige Helmut Biesenbach wird zum Leiter der Schutzpolizei Münster ernannt.

Der 1910 geborene Helmut Biesenbach trat 1931 als Polizeianwärter in die Dienste der Polizei ein. 1936 wurde er Angehöriger der Wehrmacht. Dort wurde er zum Leutnant und nachfolgend zum Oberleutnant ernannt. Nach Kriegsende entlassen wurde er 1949 als Polizeiwachtmeister bei der RB-Polizei in Köln wiedereingestellt. Seine Verwendung erfolgte zunächst in Wipperfürth. Später übernahm er Aufgaben als Hundertschaftstruppführer in Bochum (1951-1952), als Zugführer in Linnich (1952) und als Fachlehrer und Lehrgruppenleiter an den Landespolizeischulen "Carl Severing" und "Erich Klausener" (1954-1964). 1964 wurde er schließlich zum Leiter der Schutzpolizei der Polizeidirektion Münster ernannt (Bildquelle: IM NRW, Die Streife 3/71, S. 5)


1965

 

  • 31. Dezember: Der Polizeidirektor der Polizeidirektion Münster, Dr. Ernst-Ludwig Heim, geht mit Erreichen der Altersgrenze in den Ruhestand. Dr. Heim war im Juni 1954 zum Leiter der Kreispolizeibehörde Münster ernannt worden.

1966

7. Juli. Franz-Josef Pape wird neuer Behördenleiter der Polizeidirektion Münster.


Franz-Josef Pape wird am 7. Juli in das Amt des Polizeidirektors in Münster eingeführt. Er wird Nachfolger des in den Ruhestand getretenen Polizeidirektors Dr. Heim. Am 13. Juni 1912 in Oelde/Münsterland geboren, verbrachte Pape seine Jugend und Schulzeit in Lippstadt. Nach dem Abitur 1932 folgte das Studium der Rechtswissenschaft in Freiburg/Breisgau, München, Königsberg und Münster und nach bestandenem Referendarexamen die juristische Ausbildung und der Wehrdienst. Pape war von Anfang an Teilnehmer des zweiten Weltkriegs, zuletzt als Hauptmann und Batteriechef. An der Ostfront wurde er viermal verwundet. In Kurland geriet er bei der Kapitulation im Mai 1945 in russische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst 1950 entlassen wurde. Danach nahm er den juristischen Vorbereitungsdienst wieder auf und legte im Januar 1953 sein Assessorexamen ab. Im Mai 1953 trat er in den Dienst der allgemeinen und inneren Verwaltung des Landes NRW. Von August 1954 bis Anfang 1958 wurde er als Referent im Innenministerium in Düsseldorf verwendet. Ab Januar 1958 bis Dezemeber 1963 war er juristischer hauptdezernent für das Schulweisen bei der Bezirksregierung in Arnsberg. Dort hat Pape auch drei Jahre den Vorsitz im Personalrat der Regierung geführt. Im Januar 1964 folgte seine Berufung auf den Posten des ständigen Vertreters des Polizeipräsidenten in Bochum (Quelle: Deutsche Polizei, Landesteil, 12/66, S. 111.


1969

 

  • 1. Oktober: Die Höhere Landespolizeischule in Münster wird eröffnet. Sie löst das bisherige Polizei-Institut Hiltrup ab. In der Höheren Landespolizeischule werden Kommissarbewerber der Schutz- und Kriminalpolizei für ihre zukünftigen Aufgaben im gehobenen Dienst ausgebildet. Die Schule startet mit 145 Kommissarbewerbern. Unter den ersten Lehrgängen befinden sich auch Beamte aus Bremen, Schleswig-Holstein und Afghanistan.

 

1971

  • Schutzpolizeidirektor Helmut Biesenbach geht als Leiter der Münsteraner Schutzpolizei in den Ruhestand.
  • 4. Februar: Auftakt der „12. Großen Polizeischau“ der Landespolizeischule „Carl Severing“ in der Halle Münsterland in Münster. Neben verschiedenen Polizeimusikkorps aus dem In- und Ausland treten u. a. diverse Sportriegen der Polizei NRW, die Motorradquadrille der Verkehrsüberwachungsbereitschaft Münster und verschiedene Tanzgruppen auf. Außerdem wird eine Sammlung für die „Aktion Sorgenkind“ durchgeführt.

1972

 

  • 29. Dezember: Sprengstoffanschlag auf Kaufhaus: Unbekannte Täter lassen am späten Abend des Tages in der Möbelabteilung des Kaufhauses Horten in Münster einen Zeitzünder-Sprengsatz explodieren. Es kommt zu erheblichem Sachschaden, Verletzte gibt es nicht, da sich die Explosion nach Geschäftsschluss ereignet. Vorausgegangen waren mehrere Erpresseranrufe, in denen zwei Millionen Mark von dem Kaufhaus gefordert worden waren. Die Sprengung erfolgte, obwohl sich die Kaufhausleitung zur Zahlung bereit erklärt hatte. Die Erpresser melden sich danach erneut und fordern, dass eine Einzelperson mit einem Zeltsack voll Geld mit dem Zug nach Osnabrück fahren solle. Weitere Anweisungen sollten sich durch einen Zettel in einem Schließfach am Osnabrücker Hauptbahnhof ergeben. Im Rahmen einer Observation im Bereich des Bahnhofs können schließlich die beiden Täter, ein 20-jähriger Arbeitsloser und ein 21 Jahre alter Vulkaniseur, festgenommen werden.

1973

 

  • Die Zentral-Polizeischule in Münster Hiltrup, die schon seit vielen Jahren der Ausbildung des Führungsnachwuchses der Polizei dient, wird in die Polizeiführungsakademie (PFA) umgewandelt. Aufgrund eines Staatsvertrages wird die Akademie von allen Bundesländern finanziert, da der gesamte höhere Dienst der Bundesländer nun in Hiltrup ausgebildet wird.

 


Quelle: Deutsche Polizei, Landesteil NRW, 10/73, S. 105


1975

  • Die Personalstärke für die Polizei Münster beträgt im Jahr 1975 insgesamt 466 Polizeivollzugsbeamte, nämlich 361 Beamte der Schutz- und 105 Beamte der Kriminalpolizei.
  • Leitender Schutzpolizeidirektor Rudolf Klotz scheidet aus seinem Amt als Leiter der Höheren Landespolizeischule Münster aus und geht in den Ruhestand. Er war bereits im November 1969 an die HLPS versetzt worden und hatte zuvor das Amt des Leiters der Duisburger Schutzpolizei inne gehabt.
  • Die Polizeidirektion Münster verfügt 1975 über eine Polizeidichte von 1:564 (ein Polizeibeamter auf 564 Bürger) Die Polizeidichte ist in Nordrhein-Westfalen sehr ungleich verteilt. Während der PP Düsseldorf das günstigste Verhältnis von 1:377 hat, sieht es in der Oberkreisdirektion Neuss besonders schlecht aus. Hier beträgt das Verhältnis 1:1072.

1976

  • 3. November: Entführung. In Münster wird der bekannte Springreiter und Erbe der RATIO-Großmarktkette Hendrik Snoek zuhause aus dem Bett heraus von zwei Bewaffneten entführt. Die Täter ketten Snoek in einem dunklen Schacht einer Autobahnbrücke bei Herborn an. Für Snoek werden 5 Millionen Mark Lösegeld bezahlt. Dennoch kommt er nur durch einen Zufall frei. Durch Notizzettel, die er aus seinem Versteck herauswirft, wird man auf ihn aufmerksam und kann ihn befreuen. Snoeks Entführer, der 39-jährige Reinhardt Szameitat und der 37-jährige Peter Graef, können im Februar 1977 in Düsseldorf festgenommen werden. Während Szameitat in der U-Haftanstalt in Münster Selbstmord begeht, wird Graef zu 13 Jahren Haft verurteilt.

1977

  • 4. November: Bundeskanzler Helmut Schmidt besucht die Polizeiführungsakademie Münster. In seiner Ansprache vor prominenten Polizeivertretern betont Schmidt u. a. die Wichtigkeit der Polizei in Zeiten des Terrorismus, macht auf die offensichtliche Zerklüftung der Polizeibeamtenschaft aufmerksam, die aus der Existenz von vier Gewerkschaften für ein und denselben Berufsstand zum Ausdruck komme und weist darauf hin, dass er den Polizeiberuf keineswegs aus den Augen eines Laien sähe, da er ab 1961 vier Jahre Polizeisenator in Hamburg gewesen sei.

1981

  • April: Josef Benner wird neuer Leiter der Kriminalpolizei in Münster. Benner, der 1952 in den Polizeidienst eingetreten ist, war zuvor bereits Leiter der „Deutsch-niederländischen Arbeitsgruppe zur Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität“ und danach Kriminalgruppenleiter beim PP Gelsenkirchen.
  • Die Polizeidichte in Münster liegt 1981 bei 1:411 (1 Polizeibeamter kommt auf 411 Einwohner). Zum Vergleich: Die Polizeidichte beim PP Bonn hat mit 1:320 den günstigsten, die Polizeidichte beim OKD Gummersbach mit 1:752 den ungünstigsten Wert. Die für NRW durchschnittlich angestrebte Polizeidichte von 1:400 ist weitgehend erreicht.

1984

  • Josef Benner scheidet als Leiter der Kriminalpolizei der KPB Münster aus. Er wechselt in die Funktion des Leiters –K- der Recklinghauser Polizei.
  • Unbekannte verüben über Weihnachten einen Bombenanschlag auf das türkische Generalkonsulat in Münster. Der Anschlag, bei dem Sachschaden entsteht, wird mit dem RAF-Terrorismus in Verbindung gebracht.

1987

  • 1. September: Hubert Wimber wird in Münster erster Polizeipräsident aus den Reihen der Partei der „Grünen“.

1988

  • Zum zweiten Mal wird Leitender Kriminaldirektor Josef Benner Leiter der Münsteraner Kriminalpolizei. Er hatte dieses Amt bereits zwischen 1981 und 1984 inne gehabt, vor zwischenzeitlich aber als Kripo-Chef in Recklinghausen eingesetzt worden.

1992

  • Aufstellung eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) in Münster und je einer Verhandlungsgruppe in Bielefeld und Essen.

1993

  • Die Autobahnpolizei Münster kann ihr neues Dienstgebäude an der Hammer Str. 232 beziehen. Das neue Gebäude beherbergt nun die Verkehrsüberwachungsbereitschaft, die Sonderüberwachungsgruppe und die Wache der Polizeiautobahnstation Münster (ehemals Ascheberg). Für die Polizei sind in dem Gebäude rund 2.500 qm angemietet. Die alte Polizeiautobahnstation Ascheberg wird abgerissen.

1994

  • Leitender Kriminaldirektor Josef Benner geht in den Ruhestand. Er hatte zwischen 1981 und 1984 und dann wieder zwischen 1988 und 1994 das Amt des Leiters der Kriminalpolizei in Münster inne gehabt.

1995

  • Der Werbe- und Auswahldienst der Höheren Landespolizeischule „Carl Severing“ in Münster lässt einen Opel Blitz, einen alten Mannschaftswagen Baujahr 1948, restaurieren. Der Wagen mit Stoffverdeck, der von Fachleuten der Fa. Opel in einen neuwertigen Zustand versetzt wird, soll zukünftig für Personalwerbemaßnahmen eingesetzt werden.
  • An die Wasserschutzpolizei in Münster wird ein neues Dienstgebäude übergeben. Es wird zukünftig die Wasserschutz-Inspektion „“Kanäle“ sowie die WSP-Hauptwache in Münster beherbergen. Die Lage unmittelbar am Dortmund-Ems-Kanal und die Sicht auf den Yachthafen Münster ist für die Wasserschutzpolizei besonders günstig. Die Übergabe der Wache erfolgt im Beisein der Münsteraner Oberbürgermeisterin Frau Tüns sowie zahlreicher Gäste aus dem Innenministerium und anderen Behörden.

1996

  • In den Polizeipräsidien Münster und Recklinghausen wird mit der Einführung der Software IGVP (Integriertes Vorgangsbearbeitungsprogramm Polizei) begonnen. Das Programm dient mit einer Vielzahl von elektronischen Formularen zur Anzeigenaufnahme und zur weiteren Bearbeitung von Anzeigen. Zugleich ist es mit einer Datenbank verbunden, in der die Daten sämtlicher Strafanzeigen gespeichert sind. So besteht zukünftig ein großer Recherchepool für die polizeiliche Ermittlungsarbeit.
  • Lebensrettender Verbesserungsvorschlag. Polizeikommissar Kay-Jürgen Schröder von der Autobahnpolizei Münster erhält von Innenminister Kniola einen mit mehr als 10.000 DM dotierten Preis für einen Verbesserungsvorschlag. Schröder hatte vorgeschlagen, die Fahrbahnverengungen an Autobahnbaustellen nicht erst an der Baustelle, sondern schon 200 m vorher zu beginnen. Bei einem landesweiten Testlauf wurde festgestellt, dass sowohl die Zahl der Unfälle wie auch der Unfalltoten in Autobahnbaustellenbereichen mehr als halbiert werden konnten.
  • 1. April: Die Bereitschaftspolizei wird grundlegend verändert. Während bisher die Hundertschaften unter dem Dach der Direktion der Bereitschaftspolizei zusammengefasst waren, werden sie nun an große Kreispolizeibehörden angebunden, die teils mit einer, teils mit zwei Bereitschaftspolizeihundertschaften (BPH) ausgestattet werden. Insgesamt werden nachfolgend 18 Hundertschaften in Bochum, Wuppertal, Köln, Dortmund, Bielefeld, Düsseldorf, Aachen, Gelsenkirchen, Duisburg, Bonn, Münster, Essen, Recklinghausen und Mönchengladbach stationiert. In Bochum, Wuppertal und Köln werden zudem je eine Führungsgruppe und eine Technische Einsatzeinheit (TEE) eingerichtet.
  • 27. Juli: Nach einer Verfolgungsfahrt stoppt die Polizei in Münster einen 18-jährigen Autodieb. Bei der Festnahme wird er aus zunächst ungeklärten Gründen erschossen. Die Polizei setzt zur Klärung des Falles eine Sonderkommission ein. Ergebnis: Unbeabsichtigte Schussabgabe.

1997

  • 1. April: 100 Jahre Polizei in einer Familie. Mit der ehemaligen Sekretärin Sylvia Semmelroth tritt eine Beamtin in den Dienst der Münsteraner Polizei ein, deren Familie über vier Generationen und 100 Jahre hinweg Polizeibeamte stellt. Nachdem ihr Urgroßvater Oskar seinen Dienst mit Pickelhaube und Degen in der Königlich Preußischen Schutzmannschaft der kommunalen Polizei Münster antrat, entschied sich 1930 auch der Großvater Wilhelm Groß für diesen Beruf und fuhr mit seinem Diensthund im Beiwagen seines Polizeimotorrades in Hiltrup und Telgte Streife. Auch ihr Vater wurde in Münster Polizist.
  • 30. November: Leitender Polizeidirektor Dietrich Schramm geht in den Ruhestand. Schramm hatte seit bei der Bezirksregierung Münster Dienst verrichtet und war dort zunächst für Gefahrenabwehr/Strafverfolgung tätig und seit 1992 als Hauptdezernent eingesetzt.

2002

  • Videoüberwachung im Verkehr. In Münster wird ein erstes Exemplar eines ProVida-Krades zur Probe eingesetzt. Es handelt sich um ein Motorrad mit ziviler Lackierung, das mit dem modernen Videosystem „Proof Video Data System“ ausgestattet ist. Es erlaubt, im fließenden Verkehr Abstands- und Geschwindigkeitsmessungen und fertigt dabei über die ganze Messstrecke Videoaufnahmen.

2004

  • Die Polizei Münster erhält den Landespreis „Innere Sicherheit 2004“ für seine Ordnungspartnerschaft mit anderen Behörden, den Verkehrsbetrieben und dem Einzelhandel. Im Rahmen der Ordnungspartnerschaft konnten die Fälle von illegalen Graffitis im Stadtgebiet seit 2002 um die Hälfte reduziert und der Schaden sogar von 218.000 € auf 63.000 € gedrittelt werden.

2005

  • 27. – 29. September: Die Internationale Polizeifachmesse und –konferenz IPOMEX 2005 öffnet ihre Pforten in der Halle „Münsterland“ in Münster. Neben neuen Computeranwendungen (GESA 2006 – IT-Unterstützung für Gefangenensammelstellen und DigiEDNet – digitaler Erkennungsdienst) werden die neuesten Technologien wie das Infrorotüberwachungssystem „Shadow“ für verdeckte Ermittlungen, Drogenvortests oder  neuartige Einsatzbekleidun. Daneben gibt es zahlreiche Vorführungen und Veranstaltungen unterschiedlicher Polizeieinheiten.

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