Polizei Viersen - Informationen zur Polizeigeschichte


Abb. Karnevalseinsatz in Viersen 1994 mit einem Streifenwagen VW Bus T2. Am Lenkrad des Fahrzeugs Kollege Franz Dortans (Quelle: Dortans; Sammlung Frank Kawelovski)


Liebe Besucherinnen und Besucher,

 

auf dieser Seite werden – soweit greifbar – nach und nach Informationen zur Geschichte der Polizei im Kreis Viersen eingestellt. Während all die Ereignisse, die die gesamte nordrhein-westfälische Polizei betreffen, auf meinen Unterseiten „Chronik Polizei NRW“ nachgelesen werden können, beschränke ich mich auf dieser Seite auf Informationen, die ausschließlich diese Polizeibehörde hier betreffen. Ich danke meinen Berufskollegen Herrn Dortans sowie Frau Elke Ohldag-Druselmann für die Unterstützung, die sie mir mit Informationen und Material für diese Unterseite geleistet haben.

 

Der Aufbau und die ständige Fortschreibung dieser Homepage sind mit einem hohen finanziellen und zeitlichen Aufwand verbunden. Daher freue ich mich über jegliche Form kostenloser Unterstützung durch (analoge oder digitale) Fotografien, Dokumente, Zeitungsartikel, Zeitzeugenberichte, Hinweise auf relevante Ereignisse, Orte, Personen usw., die mir zur Verfügung gestellt werden und mit denen ich ggf. Kosten und Suchaufwand sparen kann. Im Gegenzug bin ich bemüht, für alle Interessierten kostenlos Informationen zur Polizeigeschichte zur Verfügung zu stellen. Wer mich unterstützen kann, dessen Hilfe wird dankbar angenommen. Meine Kontaktdaten finden Sie im Impressum.


1924

Abb. Ausschreibung für eine Polizeiinspektoren-Stelle in Viersen aus dem Jahr 1924 (Quelle: Zeitschrift "Die Polizei", Heft 9, August 1924)


 1953

  • Polizeirat Paul Sennefelder wird Leiter des Polizeiamtes Viersen.

1954

  • Paul Sennefelder scheidet nach einem knappen Jahr wieder als Leiter des Polizeiamtes Viersen aus und wird Leiter S IIIa in Bochum.

 

1963

  • Das Land stellt 950.000 DM für den Bau so genannter „Einzeldienstgehöfte“ zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Polizeiposten in ländlichen Gebieten. Für den Polizeidienst auf dem Land sollen Wohnhäuser für Polizeibeamte geschaffen werden, die zugleich einen Dienstraum besitzen, in dem der Beamte seinen Dienstgeschäften nachgehen kann. Zu den Einzeldienstgehöften gehören auch jeweils ein Stall für Kleintierhaltung und eine Garage. Insgesamt sind 250 solcher Polizeiposten erforderlich. Die ersten zehn sollen 1963 errichtet werden und zwar in Elmpt, Bereich Niederkrüchten

1970

  • Am 1. Januar wird im Wege der nordrhein-westfälischen Gebietsreform die bislang kreisfreie Stadt Viersen in den Kreis Kempen-Krefeld eingegliedert. Der Stadt werden zudem die Städte Dülken und Süchteln sowie die Gemeinde Boisheim angegliedert. In Bezug auf die Polizei wird die Neuordnung allerdings nicht nachvollzogen, so dass das bisherige Stadtebiet von Viersen polizeilich wie bisher ein Teil der Kreispolizeibehörde Mönchengladbach bleibt, während die neuen Viersener Stadtteile der Kreispolizeibehörde Kempen angehören. Die Tatsache, dass für eine Stadt zwei verschiedene Polizeien zuständig sind, wird von Vielen nicht als vorteilhaft angesehen.
  • Polizeibezirkskommissar Wilhelm Eske wird am 1. November zum Leiter der Abteilung Schutzpolizei ernannt.

 

Abb. Leiter der Schutzpolizei (1970 - 1974), Polizeibezirkskommissar Wilhelm Eske (Quelle: KPB Viersen)

 

1972

  • Die Polizeiwache Süchteln, die bislang rund um die Uhr besetzt war, ist jetzt nicht über den ganzen Tag hinweg geöffnet. Zudem werden kleinere Dienststellen aufgelöst. So fallen die Gruppenposten St. Hubert, Breyell und Neersen sowie die Polizeiposten Amern, boisheim, Bracht, Hinsbeck, Leuth, Oedt und Forst dauerhaft weg.

1973

  • Der bisherige Leiter der Kriminalpolizei, Karl-Heinz Stüllenberg, wird zum Landeskriminalamt versetzt. Die Abteilung -K- wird danach zunächst kommissarisch von Kriminalhauptkommissar Friedhelm Leue geleitet. Am 1. Juli wird die Abteilungsleitung schließlich wieder neu besetzt. Kriminalbezirkskommissar Helmut Dorka wird in Kempen neuer Chef der Kriminalbeamten.

Abb. Helmut Dorka, Bezirkskommissar und ab 1973 Leiter der Kripo in Kempen (Quelle: KPB Viersen)

 

1974

 

  • Polizeirat Günter Ohldag wird am 28. Mai neuer Leiter der Abteilung Schutzpolizei der Kreispolizeibehörde Viersen. Er hatte unmittelbar zuvor seinen Aufstieg in den höheren Dienst bestanden. Ohldag hatte sich während seiner Amtszeit besonders für die deutsch-niederländische Polizeizusammenarbeit stark gemacht.

 

Abb. Günter Ohldag, ab 1974 Leiter der Schutzpolizei im Kreis Viersen (Quelle: KPB Viersen)

 

1975

 

  • Wieder gibt es eine Gebietsreform. Der Kreis Viersen wird gegründet.Trotzdem bleibt das Kernstadtgebiet von Viersen, dass es schon vor der Eingliederung von Süchteln, Dülken und Boisheim gegeben hatte, weiterhin ein Teil der Kreispolizeibehörde Mönchengladbach, so dass das Paradoxon "Eine Stadt, zwei Polizeibehörden" weiter Bestand hat. Der Innenminister hatte sich nicht dazu durchringen können, die Polizei der Stadt Viersen dem Kreis Viersen zuzuordnen.
  • Die Personalstärke für die Polizei des Kreises Viersen beträgt im Jahr 1975 insgesamt 241 Polizeivollzugsbeamte, nämlich 209 Beamte der Schutz- und 32 Beamte der Kriminalpolizei.
  • Die Oberkreisdirektion Viersen verfügt 1975 über eine Polizeidichte von 1:905 (ein Polizeibeamter auf 905 Bürger) Die Polizeidichte ist in Nordrhein-Westfalen sehr ungleich verteilt. Während der PP Düsseldorf das günstigste Verhältnis von 1:377 hat, sieht es in der Oberkreisdirektion Neuss besonders schlecht aus. Hier beträgt das Verhältnis 1:1072.

 


Abb. Unfallaufnahme auf Landstraße bei Viersen. Im Bild Kollege Franz Dortans. Die Aufnahme dürfte in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre entstanden sein (Quelle: Dortans; Sammlung Frank Kawelovski)


1981

  • Die Polizeidichte im Bereich des OKD Viersen liegt 1981 bei 1:745 (1 Polizeibeamter kommt auf 745 Einwohner). Zum Vergleich: Die Polizeidichte beim PP Bonn hat mit 1:320 den günstigsten, die Polizeidichte beim OKD Gummersbach mit 1:752 den ungünstigsten Wert. Die für NRW durchschnittlich angestrebte Polizeidichte von 1:400 ist weitgehend erreicht.

1983

  • Mit der Änderung des Polizeiorganisationsgesetzes wird die Stadt Viersen, die anders als einige in den 70er Jahren eingemeindeten Stadtteile immer noch zur Polizei Mönchengladbach gehörte, nun polizeilich in den Kreis Viersen eingegliedert. Damit besteht nun zwischen dem Kreisgebiet und dem Gebiet der Kreispolizeibehörde Deckungsgleichheit.

1985

  • August: Die Polizei in Kempen bezieht ein neues Dienstgebäude. Es handelt sich dabei um eine ehemlaige Liegenschaft der Kreisverwaltung, die nun nach Viersen umgezogen ist. Die Schlüsselübergabe erfolgt durch Oberkreisdirektor Heinz-Josef Vogt an den Leiter der Polizeistation Kempen, Polizeihauptkommissar Gaßner.

1987

  • 4. Februar: Tödlicher Schuss auf Einbrecher. Bei dem Versuch in eine Gaststätte einzubrechen, werden die Täter in Kempen/Niederrhein von einer Polizeistreife gestellt. Während einer der Männer flüchtet, greift der zweite, ein 44-jähriger, einen Polizeibeamten an. Dieser gibt einen Schuss auf den Täter ab, der an den Verletzungen stirbt.

1988

  • Der Neubau des Polizeidienstgebäudes in Viersen wird fertiggestellt. In dem Gebäude in der Lindenstr. 50 kommen die Leitungen der Abteilungen Schutzpolizei und Kriminalpolizei, die Polizeistation Viersen, das 1. und 2. Kriminalkommissariat. Neben mehreren Spezialräumen gibt es 55 Büroräume für die 207 Mitarbeiter. Bereits beim Bezug wird deutlich, dass der Raumbedarf höher ist als dies sieben Jahre zuvor, bei der Planung des Gebäudes, der Fall war.

1989

  • Dr. Hans-Christian Vollert, bisher Stadtdirektor in Viersen, wird für die Dauer von acht Jahren zum neuen Oberkreisdirektor des Kreises Viersen gewählt.

1995

  • 31. Januar: Polizeidirektor Günter Ohldag geht mit Ablauf des Monats Januar in den Ruhestand. Er war zuletzt Leiter G/S der Kreispolizeibehörde Viersen und hatte vor der Neuorganisation lange Jahre die Abteilung der Schutzpolizei geleitet.

2009

  • 18. August: Bei einem Amoklauf in Schwalmtal im Rahmen einer Scheidungsauseinandersetzung tötet ein 71jähriger zwei Rechtsanwälte und einen Grundstücksgutachter durch Schüsse. Nach einer anschließenden Geiselnahme stellt er sich den Einsatzkräften, die aus Düsseldorf, Duisburg, Mülheim und Bochum zusammengezogen wurden.

2012

  • In Düsseldorf, Mönchengladbach und den Kreisen Mettmann, Viersen und dem Rhein-Neuss-Kreis wird der Probebetrieb für den Digitalfunk aufgenommen. Köln folgt als weitere Testbehörde 2012 nach.

2017

  • 28. Dezember. Tödlicher Unfall mit Streifenwagen. Kurz vor der Jahreswende rast auf der Autobahn 61 bei Viersen ein volltrunkener ukrainischer Lkw-Fahrer mit seinem Sattelzug auf einen Streifenwagen, der mit Blaulicht auf dem Standstreifen steht, um den Lkw anzuhalten. Eine 23-jährige Polizeibeamtin stirbt auf dem Rücksitz des Polizeiwagens, eine 48-jährige Polizistin und ein 22-jähriger Beamter werden in dem stark zerstörten Fahrzeug schwer verletzt.

2025

Abb. Die Polizeiwache in Nettetal-Kaldenkirchen an der Anschrift Am Rathaushof 5. Die Aufnahme wurde am 4. Juni 2025 gemacht (Quelle: Frank Kawelovski)

Abb. Die Polizeiwache (Bezirksdienstwache) in Grefrath an der Anschrift Deversdonk 7. Die Polizeidiensträume befinden sich rechts im Parterre in nachbarschaftlicher Koexistenz mit einem Schreibwarengeschäft. Die Aufnahme stammt vom 4. Juni 2025 (Quelle: Frank Kawelovski)


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