Polizei Warendorf - Informationen zur Polizeigeschichte


Abb. Autobahnwache Beckum im Jahr 1962 oder etwas später. Die Autobahnpolizei war zu dieser Zeit dem Regierungspräsidium Münster unterstellt (Quelle: Karl-Heinz Kalow; Sammlung Frank Kawelovski)


Liebe Besucherinnen und Besucher,

 

auf dieser Seite werden – soweit greifbar – nach und nach Informationen zur Geschichte der Polizei im Kreis Warendorf eingestellt. Während all die Ereignisse, die die gesamte nordrhein-westfälische Polizei betreffen, auf meinen Unterseiten „Chronik Polizei NRW“ nachgelesen werden können, beschränke ich mich auf dieser Seite auf Informationen, die ausschließlich diese Polizeibehörde hier betreffen. Ich bedanke mich bei meinem Berufskollegen Karl-Heinz Kalow sowie Herrn Dr. Martin Kaußen und Frau Elke Ohldag-Druselmann, die mir mit Materialien und Sachinformationen für diese Seite ausgeholfen haben.

 

Der Aufbau und die ständige Fortschreibung dieser Homepage sind mit einem hohen finanziellen und zeitlichen Aufwand verbunden. Daher freue ich mich über jegliche Form kostenloser Unterstützung durch (analoge oder digitale) Fotografien, Dokumente, Zeitungsartikel, Zeitzeugenberichte, Hinweise auf relevante Ereignisse, Orte, Personen usw., die mir zur Verfügung gestellt werden und mit denen ich ggf. Kosten und Suchaufwand sparen kann. Im Gegenzug bin ich bemüht, für alle Interessierten kostenlos Informationen zur Polizeigeschichte zur Verfügung zu stellen. Wer mich unterstützen kann, dessen Hilfe wird dankbar angenommen. Meine Kontaktdaten finden Sie im Impressum.


1937

Abb. Wer bei den Nationalsozialisten nicht ins Bild passte, hatte schwerste Repressalien durch die Polizei und andere staatliche Organe zu befürchten (Quelle: Münsterländische Volkszeitung v. 28.7.1933)


1965

  • Die bisher unzulänglich untergebrachte Polizei in Telgte erhält ein neues Dienstgebäude. Die Schlüssel für das Polizeigebäude wird im Beisein des Leiters der Kreispolizeibehörde Münster-Land, Oberkreisdirektor Meyer-Schwickerath an den Stationsleiter, Polizeikommissar Fritz Ungemach, übergeben.

1968

  • Polizeihauptkommissar Fritz Ungemach wird neuer Leiter der Polizeistation Ahlen. Sein Stellvertreter wird Polizeikommissar Günter Ohldag.

Abb. 11. November 1968. Die närrische Zeit beginnt. Mitglieder des Karnevalvereins "Kiek es drin" stossen mit Beamten der Polizeiwache Ahlen an. Im Vordergrund links der Wachleiter Günter Ohldag (Quelle: Elke Ohldag-Druselmann)

 

 

1969

  • Eine ganze Familie wird am 23. September in Ahlen ausgelöscht. An der Anschrift Im Altefeld 19 machen Angehörige und Polizeibeamte in der Nacht eine grauenhafte Entdeckung: Der Familienvater Günter Leifeld (35 J.), seine Frau Lieselotte (33 J.) sowie die Kinder Beate (8. J.), Uwe (6. J.), Petra (4. J.), Roland (7 Monate) sowie die Mutter von Frau Leifeld, Margarete Medewaldt (63 J.), werden tot aufgefunden.Wie sich herausstellen soll, hat Lieselotte Leifeld, ihren Mann, ihre Kinder und ihre Mutter mit einer kleinkalibrigen Schusswaffen getötet. Das Motiv der Frau war offenbar eine schwere, unheilbare Krankheit, an der sie gelitten hatte.

Abb. Ahlener Volkszeitung v. 25. September 1969

 

1970

  • Kriminalhauptkommissar Niessing und weitere Beamte können im Februar einen 40-jährigen Arbeiter festnehmen, der gerade versucht, in der Südstraße einen Brand zu legen. In seiner Vernehmung gesteht der Mann eine Serie von 30 Bränden, die er in der letzten Zeit in Ahlen gelegt hatte. Die Beamten hatten wegen dieser Brandserie Observationen durchgeführt, die nun Früchte getragen hatten.

Abb. In Ahlen wird am 26. Februar 1970 ein Mercedes der /8er (200er)-Serie als möglicher Nachfolger der bisherigen VW-Streifenwagen vorgestellt. Im Rahmen einer Werbefahrt, die vom Zentralkundendienst der Daimler-Benz AG durchgeführt wurde, war auch Ahlen angesteuert worden. Letztlich ist das Mercedes-Modell in Nordrhein-Westfalen aber nicht als Polizeiwagen zum Einsatz gekommen. Links im Bild Polizeihauptkommissar Günter Ohldag-Druselmann (Quelle: Elke Ohldag-Druselmann)

 

  • Großeinsatz an der Bergamtsstraße in Ahlen. Am frühen Morgen des 5. Juni bewegt sich ein Konvoi von vier Polizeibussen und acht Streifenwagen auf das Ausländerlager auf dem Gelände der Zeche Westfalen zu. 62 Beamte der Polizeistation Ahlen und weiterer Dienststellen umstellen mit Unterstützung von Diensthundeführern das Lager. Anlass des Einsatzes ist die Suche nach einem jugoslawischen Messerstecher, der im Verdacht steht, einen Landsmann lebensgefährlich verletzt zu haben. Der verdächtige Jugoslawe wird festgenommen, bei weiteren Landsleuten des Mannes werden nicht nur Schlagwerkzeuge, sondern auch ein Pistolenmagazin mit Munition gefunden.

Abb. Ein Foto von dem Einsatz im Ausländerlager an der Bergamtsstraße (Quelle: Elke Ohldag-Druselmann)

 

Abb. Polizeihubschrauber mit Besatzung in Ahlen. Der Flieger war am "Tag der offenen Tür" der Polizei Ahlen am 21. Juni 1970 eine der Attraktionen, die die Besucher zu sehen bekamen (Quelle: Elke Ohldag-Druselmann)

 

 

1975

  • Die Personalstärke für die Polizei des Kreises Warendorf beträgt im Jahr 1975 insgesamt 259 Polizeivollzugsbeamte, nämlich 224 Beamte der Schutz- und 35 Beamte der Kriminalpolizei.
  • Die Oberkreisdirektion Warendorf verfügt 1975 über eine Polizeidichte von 1:937 (ein Polizeibeamter auf 937 Bürger). Die Polizeidichte ist in Nordrhein-Westfalen sehr ungleich verteilt. Während der PP Düsseldorf das günstigste Verhältnis von 1:377 hat, sieht es in der Oberkreisdirektion Neuss besonders schlecht aus. Hier beträgt das Verhältnis 1:1072.

1978

  • Januar: Die Polizei stellt bei einem Mann in Everswinkel ein umfangreiches illegales Waffen- und Munitionsdepot sicher. Der 33-jährige Diplom-Chemiker, der auch mit Waffen handelt, hat rund 1.000 illegale Faustfeuerwaffen, 300.000 Schuss Munition sowie Maschinenwaffen, Sprengstoff und Granaten im Besitz. Der Mann wird im Rahmen der Durchsuchung festgenommen.

1981

  • Die Polizeidichte im Bereich des OKD Warendorf liegt 1981 bei 1:744 (1 Polizeibeamter kommt auf 744 Einwohner). Zum Vergleich: Die Polizeidichte beim PP Bonn hat mit 1:320 den günstigsten, die Polizeidichte beim OKD Gummersbach mit 1:752 den ungünstigsten Wert. Die für NRW durchschnittlich angestrebte Polizeidichte von 1:400 ist weitgehend erreicht.

1999

  • 25. März: In Ennigerloh versucht ein psychisch kranker Mann seine Schwester im Streit mit einer Axt zu erschlagen. Einer der herbeigerufenen Polizeibeamten schießt und trifft den Mann tödlich.

 

2002

  • Erfolgreiche Ermittlungen gegen Bankräuberbande („Golf-Bande“). Eine behördenübergreifende Ermittlungskommission kann im September 2002 ihre Ermittlungen gegen eine dreiköpfige Bande von Bankräubern abschließen. Die Männer, ein 22-jähriger Marokkaner, ein 25-jähriger Bosnier und ein 47-jähriger Deutscher hatten seit Mitte 2000 in ländlich gelegenen Sparkassen in den Kreisen Minden, Lippe, Herford, Warendorf und Osnabrück unter Vorhalt scharfer Schusswaffen  mehr als 1 Million Euro erbeutet. Der 25-jährige Täter erhängt sich nach Anklageerhebung in seiner Zelle, die beiden anderen Männer werden zu 12 und 14 Jahren Haft verurteilt. Im Kreis Warendorf hatten die Räuber am 5. Juni 2002 in der Sparkasse in Oelde-Lette zugeschlagen und rund 100.000 Euro erbeutet. Nach dieser Tat waren sie festgenommen worden.

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